- Tuesday, 26.11.24, 11:00 - 12:30 Uhr
- Remote per Zoom, Online
- Lukas Stratmann
30. August 2016, 11:40 :: Allgemein
Autor: Carolin Gattermann
Startups haben keine hohen Marketingbudgets, insofern ist der oftmals totgesagte Newsletter eine gute Alternative zu sonst oftmals teurem Onlinemarketing. E-Mail Newsletter sind günstig und funktionieren erstaunlich gut, wenn man es richtig angeht. Egal ob B2B oder B2C – das Geheimnis eines guten Newsletters lässt sich in 10 Tipps zusammenfassen.
1. Aussagekräftiger, verlässlicher Pre-header
Pre-header? Was ist das? Der Pre-Header sind die beiden Zeilen, die UNTER dem Betreff in der Handy-Darstellung angezeigt werden. Der Betreff hat in den letzten Jahren an Wichtigkeit verloren – der Pre-Header hingegen massiv an Wichtigkeit gewonnen. Hier solltest Du eine kurze, stichwortartige Zusammenfassung der Inhalte des Newsletters aufführen. So kann der Abonnent schon in der Inbox entscheiden, ob es für ihn relevant ist. Für den Pre-Header hast Du ca. 80 Zeichen Platz, für einen guten Betreff weniger als 40 Zeichen. Beim Pre-Header trennen wir gerne die Stichworte mit einem Dash.
Ein guter Pre-Header ist zum Beispiel „Beta 2 ab morgen verfügbar / Datenübername gefixt / 5 weitere neue Funktionen“ – das dann Verbindung mit dem Betreff „xyz App erhält abc Key-Feature“ und Du hast eine gute Chance in der Inbox Deiner Abonnenten.
2. Der erste Absatz entscheidet!
Neben dem Pre-header ist der erste Absatz des Newsletters entscheidend darüber, ob der Empfänger ihn weiterliest oder einen Link anklickt. Viele Mailprogramme zeigen den ersten Absatz bereits in der Vorschau an. Halte den ersten Absatz kurz, konkret, frei von Werbe-Sprache und interessant. Das bedeutet auch: Keine riesengroßen Grafiken an den Anfang. Denk an die mobilen Leser (oft über 50%) und das Datenvolumen. Ein Banner sollte nicht höher als 200 Pixel sein – besser 150 Pixel. Wenn Du es in 1200 Pixel Breite anlegst, dann wird es auch auf Smartphones scharf dargestellt – Dein Newsletter-Programm skaliert es auf 600 Pixel runter, so dass das Layout stimmt. Als Textmenge für den ersten Absatz empfehlen wir 3-4 prägnante Sätze.
3. Sei kein Spammer!
Schau Dir Deinen Newsletter kritisch an. Würdest Du ihn lesen wollen? Wenn Du Dir unsicher bist, frage einfach 2-3 Leute aus Deiner Zielgruppe. Das sind vermutlich nicht Deine Sitznachbarin im STARTPLATZ, denn sie gehören wahrscheinlich nicht zur Zielgruppe. Vermeide Personalisierungen im Betreff, denn sie werden gerne als Zeichen für Spam gewertet, und gehe mit Personalisierung im Nachrichtentext sehr sparsam um. Vermeide Superlative und aggressive Handlungsaufforderungen, besonders im Betreff und im Pre-Header. Vermeide auch typische Spam-Trigger wie „kostenlos“, „jetzt sofort“, „Gewinn“ und alles, was man eher bei Gebrauchtwagenverkäufern vermuten würde, als bei einem Startup.
4. Biete Mehrwert!
Auch wenn es noch so verlockend ist: Spiele nicht mit der Erwartungshaltung Deiner Newsletter-Empfänger, sondern gib ihnen genau, was sie erwarten. Das sind beispielsweise Infos zu Deinem Produkt oder Deinem Service. Das Lesen Deines Newsletters soll sich lohnen! Biete den Empfängern daher einen Vorteil. Dies muss nicht zwingend ein Sonderangebot oder ein Rabattgutschein sein: Gerade bei innovativen Startup-Projekten sind Vorab-Information oder exklusive Einblicke auch ein Mehrwert.
5. Zeige einen identifizierbaren Absender!
Von wem möchtest Du lieber eine E-Mail bekommen? Von „Katharina, STARTPLATZ Köln“ oder von „Newsletter Bot“? Bei einem Startup ist der Gründer oft das Aushängeschild. Versende daher unter Deinem Namen, zusammen mit dem griffigen Teil Deines Projekt- oder Firmennamens. Auf „UG“ oder „Ltd“ kannst Du dabei gerne verzichten. Vermeide aber häufige Wechsel des Absenders um die Newsletter-Empfänger nicht zu verwirren.
6. Versandfrequenz: Zu oft gibt es nicht!
Jeder Newsletter hat das Potential zu verkaufen: direkt oder indirekt. Jeder Newsletter ist ein Markenkontakt, egal ob geöffnet oder direkt gelöscht. Trau Dich, häufiger einen Newsletter zu versenden. Einmal im Quartal? Besser einmal im Monat. Einmal im Monat? Besser zweimal im Monat. Erfahrungen aus 10 Jahren E-Mail-Marketing, unterstützt durch eine Studie, die wir mit der FH Aachen durchgeführt haben, zeigen: Empfänger möchten lieber häufige kurze Newsletter haben als seltene lange. Dann muss aber auch Betreff und Pre-Header gut abgestimmt sein.
7. Öffnungsraten sind irrelevant, Klickraten nicht!
Vergiss die Öffnungsrate. Zum einen kann sie niemals exakt ermittelt werden, zum anderen ist sie der am wenigsten relevante Wert. Überlege Dir, welche Aktion ein Newsletter-Empfänger durchführen kann und messe dann die Konversionen und Interaktionen. Ein ungelesen gelöschter Newsletter ist auch ein Markenkontakt und ruft Dich in Erinnerung. Oft bleiben Newsletter lange als Erinnerung ungelesen in der Inbox. Und: Ein Newsletter, der ungelesen gelöscht wird, führt nicht zu einer Abmeldung! Wichtig hingegen ist die Klickrate! Biete daher in Deinem Newsletter viele externe Klickziele. Nutze Button-Elemente für die wichtigen Punkte, vergiss aber auch Bild- und Textlinks nicht. In einem guten Newsletter ist die wichtigste Info immer oben und bietet ein externes Konversionsziel, das über mehr als einen Link erreichbar ist. Du hast zwei super-wichtige Themen? Teile sie auf zwei Newsletter auf!
8. Verlässlicher Versandzeitpunkt
Wann lesen Deine Empfänger den Newsletter? Ist er dienstlicher Natur, dann ist der Vormittag ein guter Versandzeitpunkt. Ist er privater Natur, dann ist der Spätnachmittag und Abend ein überlegenswerter Termin. Nachdem Du einmal einen guten Termin ermittelt hast, behalte ihn so weit es geht bei.
9. Testen, testen, testen!
Gute Newsletter-Systeme bieten die Möglichkeit, sogenannten A/B-Tests durchzuführen. Mit diesen Tests kann z.B. ein idealer Versandzeitpunkt oder ein guter Betreff ermittelt werden. Tests setzen die vorherigen Tipps außer Kraft, nach Abschluss der Tests aber unbedingt wieder Verlässlichkeit in den Versand bringen.
Wir benutzen für unsere Projekte MailChimp, das bis 2000 Empfänger und bis zu 12000 Mails im Monat kostenlos ist. Wer es etwas einfacher – aber nicht weniger leistungsfähig mag – sollte TinyLetter probieren. Mit beiden kostenlosen Tools kommt man sehr weit – bei MailChimp kann man dann, sobald man es benötigt, Features aus dem Bereich der Marketing-Automation kostenpflichtig freischalten. Wir haben aber viele Kunden, die mit der kostenlosen Version sehr zufrieden sind.
10. Bonus-Tipp
Abonniere selbst andere Newsletter, quer durch verschiedene Themengebiete. So bekommst Du ein Gespür dafür, wie es andere Firmen machen, was Dir zusagt und wo Du Anregungen bekommen kannst.
Für alle, die mehr wissen möchten: Am 13. März 2018 findet im KOMED Gebäude im Mediapark 7 von 08.30-17:30 Uhr der Mailchimp-Day statt. Sichert euch jetzt Tickets!