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17. Mai 2016, 09:44 :: Allgemein
Autor: Carolin Gattermann
Im letzten Artikel ging es um die Frage, wie man mit Lehr-Videos Geld verdienen kann. In diesem Artikel möchte ich noch mal auf die Lehrvideos eingehen und herausstellen, warum Lehr-Videos Zukunft haben.
Mega-Trend (Lehr-)Videos?
„In 5 years, 80 percent of the whole Internet will be online video“, sagt Brian Fung von der Zeitschrift Washington Post und bezieht sich dabei auf eine Studie von Cisco Technologie. Ob es tatsächlich so kommt, sei dahingestellt. Allerdings kann man begründet davon ausgehen, dass Videos eine bedeutende Rolle in Lernkontexten spielen werden.
Lehrvideos bieten nämlich viele Vorteile:
Zwei weitere Vorteile möchte ich etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Lehrvideos ermöglichen eine bessere Allokation
Der Begriff Allokation wird meist in ökonomischen Zusammenhängen verwendet. Darunter „versteht man allgemein die Zuordnung von beschränkten Ressourcen zu potentiellen Verwendern“. (Zit. nach https://de.wikipedia.org/wiki/Allokation). Der Konstruktivismus aus der Lernpsychologie bläst ähnlich ins Horn: was der Lerner lernt, hängt stark von ihm selbst und seinen Erfahrungen ab. In diesem Sinne ist das Internet ein riesiges Lernangebot, aus dem sich der Lerner selber bedienen kann. Er lernt folglich so, wie es für ihn gerade am besten funktioniert. Damit finden tatsächlich bessere „Allokationen“ statt. Der Lerner lernt im digitalen Zeitalter also effektiver und effizienter. Im Zeitalter der Digitalisierung kann jeder selbst bestimmen, durch wen und was er wann lernen möchte. Die Lehre wird somit individualisierter, gleichzeitig löst sich Bildung ein Stück von der Institutionalisierung.
Lehrvideos senken die Kosten für Bildung
Mit dem Begriff Grenzkosten beschreibt die Ökonomie „diejenigen Kosten, die durch die Produktion einer zusätzlichen Mengeneinheit eines Produktes entstehen.“ (Zit. https://de.wikipedia.org/wiki/Grenzkosten). Die Grenzkosten von digitalen Gütern sind deswegen so niedrig, weil sie problemlos reproduzierbar sind. Und das gilt auch für Lehr-Videos. Kosten entstehen im Bereich der Produktion (und der Datenübertragung). Das eigentlich Gut wird aber nahezu kostenneutral zur Verfügung gestellt. Es spielt also keine Rolle, ob mit dem Lehr-Video 1000 oder 100 000 Leute lernen. Das senkt die Kosten für Bildung deutlich. Denn das Lehrvideo eines Dozenten braucht nur einmal angefertigt zu werden, kann aber beliebig häufig verwendet werden.
Lehrvideos sind nicht nur der klassischen Bildung vorbehalten
Lehrvideos sind nicht zu reduzieren auf Kontexte der klassischen Bildung wie Vorlesungen oder Seminare. YouTube-Tutorials beispielsweise können zu allen möglichen Themen angefertigt werden — von Betongießen, Flirten, Schminken bis hin zum Reparieren. Das sind ebenfalls Lehrvideos in einem erweiterten Begriffsverständnis. Kein Wunder, warum manche von „Video eats the web“ sprechen.
Und wenn wir schon beim Thema sind, hier das ganze als Video ;-)