Gründerinnen im Interview - EchtPost

Gründerinnen im Interview – EchtPost

22. Juli 2016, 09:09 :: Allgemein

Autor: Victoria Blechman

Startup Name: EchtPost

Dein Unternehmen in aller Kürze:          #Postkarten          #Online-Plattform          #Postversand

Die Idee in 2-3 Sätzen: EchtPost ist eine Online-Plattform, über die man online Postkarten auswählen und beschriften und dann analog per Post verschicken kann – sozusagen aus dem Internet in den Briefkasten. Der Nutzer kann online ein Postkartenmotiv auswählen und gibt einen individuellen Text sowie die Empfängeradresse ein. Für 2,30 Euro druckt EchtPost die Karte, frankiert sie mit einer Briefmarke und verschickt sie per Post zum Wunschtermin.

Team (Namen): Anne Buch

Teamgröße: Ich bin Einzelunternehmerin.

Ideenstart: Die Idee zu EchtPost hatte ich 2012, gegründet wurde Ende 2013.

Der nächste Meilenstein: Bisher richtet sich EchtPost nur an Endkunden, dieses Jahr steige ich ins Businesskundengeschäft ein – das wird ein großer Meilenstein und sehr spannend!

Lieblings-Prokrastination: Im Prokrastinieren bin ich insgesamt ganz gut. Ich denke, konzipiere und plane ganz einfach lieber, als dass ich Dinge umsetze.

Warum der STARTPLATZ: Ich bin Kölnerin und nach meinem Studium in Mainz war klar, dass ich zurück in meine Lieblingsstadt möchte. Im STARTPLATZ habe ich 2014 drei coole Stipendiums-Monate verbracht. Danach ist meine Tochter geboren, daher arbeite ich für EchtPost im Moment von zu Hause aus.


1. Kannst du EchtPost mit weniger als 50 Wörtern beschreiben?

[Anne:] Ich heiße Anne, bin 35 Jahre alt, verheiratet, Mutter von zwei Kindern und gebürtige Kölnerin. Postkarten mochte ich eigentlich schon immer, ich habe sie gesammelt, meine Wohnung damit dekoriert und selbst viele gestaltet. Als ich festgestellt habe, dass ich eigentlich kaum noch welche verschicke sondern nur noch digital kommuniziere, habe ich EchtPost gegründet.

 

2. Was hat dich motiviert zu gründen?

[Anne:] Ich wollte meine Elternzeit 2012 dazu nutzen, mir zu überlegen, wie ich mich beruflich verändern kann. Mir hat die Erfüllung im Job gefehlt. Dass ich gründen würde, damit hätte ich damals nie gerechnet. Aber nachdem ich die Idee zu EchtPost hatte und sie in einem Businessplan ausgearbeitet habe, hat mich der Gedanke nicht mehr losgelassen und ich habe den Schritt in die Unternehmensgründung gewagt.

 

3. Was glaubst du, ist der Grund, warum es weniger Gründerinnen als Gründer gibt?

[Anne:] Ich glaube nicht, dass es den einen Grund gibt, sondern dass viele Faktoren eine Rolle spielen. Frauen ticken häufig anders als Männer, sind selbstkritischer, haben mehr Zweifel, das hält sicherlich viele von einer Unternehmensgründung ab. Außerdem glaube ich, dass Frauen tendenziell später auf die Idee kommen, zu gründen – sie wollen erst einmal Erfahrungen sammeln und Experte auf ihrem Gebiet werden. Tja und dann ist da natürlich auch noch das Kinderkriegen. Ich glaube nicht, dass es Frauen davon abhält, zu gründen. Ganz im Gegenteil machen sich viele Frauen während oder nach ihrer Elternzeit selbständig. Aber zu diesem Zeitpunkt im Leben gründet man natürlich anders, als man es vielleicht mit Mitte 20 gemacht hätte, schon allein weil weniger Zeit zum Arbeiten bleibt. Daher gehen viele Frauen den Weg in die klassische Selbständigkeit, anstatt ein Startup zu gründen.

 

4. Gründen Männer anders als Frauen?

[Anne:] Ich glaube, dass viele Männer von Anfang an sehr groß denken und dass ihre Motivation zur Gründung häufig darin liegt, erfolgreich zu sein und mit ihrem Unternehmen viel Geld zu machen. Frauen denken eher klein, gründen häufig allein und nicht im Team. Außerdem glaube ich, dass viele Frauen nach Erfüllung im Job suchen und nicht schon bei der Gründung den späteren Exit im Kopf haben.

 

5. Was glaubst du muss sich in der Startup-Szene verändern, damit mehr Frauen gründen?

[Anne:] Ich glaube gar nicht, dass die Startup-Szene dafür verantwortlich ist, ob Frauen gründen oder nicht. Was aber sicherlich förderlich wäre, ist ein aktives Netzwerk unter Gründerinnen. Es gibt so viele Aspekte und Themen, mit denen sich alle Gründer beschäftigen müssen, und es macht keinen Sinn, dass jeder das Rad wieder neu erfindet. In Netzwerken können alle von den Kompetenzen der jeweils anderen profitieren und ich glaube, dass viele Gründerinnen sich lieber in einem Frauen-Netzwerk einbringen.

 

6. Was für Möglichkeiten und Angebote für Gründerinnen gibt es bereits und hältst du diese für sinnvoll?

[Anne:] Im Vorfeld meiner Gründung von EchtPost habe ich am NUK Businessplanwettbewerb teilgenommen, kein Angebot speziell für Gründerinnen, aber trotzdem absolut empfehlenswert. Inzwischen bin ich Mitglied bei den MomPreneurs, einem Netzwerk für selbständige Mütter. Das Netzwerk ist innerhalb kurzer Zeit sehr stark gewachsen, was zeigt, welchen Bedarf es an einem solchen Austausch unter selbständigen Frauen gibt.

 

7. Was macht deiner Meinung nach eine erfolgreiche Gründerin aus?

[Anne:] Professionalität, Leidenschaft, Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen, all das sind Eigenschaften, die eine erfolgreiche Gründerin mitbringen muss. Und dann gehört natürlich noch das gewisse Quäntchen Glück dazu, dass sich der Erfolg einstellt!

 

8. Gibt es für dich ein weibliches Vorbild in der Gründerszene?

[Anne:] Es gibt sicherlich viele tolle Gründerinnen, aber ein konkretes Vorbild habe ich nicht.


 

Du bist Gründerin und freust dich über Unterstützung? Ab sofort bieten wir im Düsseldorfer STARTPLATZ eine Sprechstunde speziell für Gründerinnen an. Hier könnt ihr sowohl eine kompetente Expertenmeinung zur Gründungsidee oder zu einem Marketingkonzept einholen, als auch eure Fragen zum Thema Fördermittel und Finanzierung beantwortet bekommen. Im Rahmen der Bootstrapping-Tarife bietet euch der STARTPLATZ zudem eine Vielzahl von Dienstleistungen zu stark rabattierten Preisen, um euch gerade in der Anfangsphase den Gründungsprozess zu erleichtern.

 


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