Wenn es um die Finanzierung von Startups und Gründern geht, hat sich Crowdfunding auch in Deutschland längst etabliert. In unserer neuen Serie erklären wir euch alles rund um das Thema, heute: Crowfunding I – Begriff und Grundlagen.
Neben dem klassischen Crowdfunding, gibt es auch Crowdinvesting und Crowdlending. Wir bringen Licht ins Dunkel und erklären euch die verschiedenen Begriffe und möglichen Plattformen.
Was ist Crowdfunding eigentlich?
Mit Crowdfunding lassen sich Projekte, Produkte, Startups und vieles mehr finanzieren. Das Besondere beim Crowdfunding ist, dass eine Vielzahl an Menschen – die Crowd – ein Projekt finanziell unterstützt und durch eine Schwarmfinanzierung die Realisierung ermöglicht. Klassischerweise werden Crowdfunding Projekte über das Internet organisiert. Zumeist gibt es eine im Vorfeld definierte Mindestsumme, die in einem vorher festgelegten Zeitraum erreicht werden muss, damit das Projekt realisiert wird. Falls die angestrebte Summe nicht erreicht wird, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück. Wenn es gelingt über die Crowd das Projekt zu finanzieren, erhalten die Unterstützer in der Regel eine Gegenleistung vom Projektinitiator, die die vielfältigsten Formen annehmen kann. Das kann z.B. eine öffentliche persönliche Danksagung, ein exklusiver Einblick hinter die Kulissen, ein Exemplar des Projektergebnisses oder bei kommerziellen Projekten eine finanzielle Beteiligung sein.
Welche Ausprägungen gibt es?
- Klassisches Crowdfunding: Unterstützer erhalten ein nicht-finanzielles Dankeschön (z.B. Kopie des Projektergebnisses)
- Crowdinvesting: Unterstützer erhalten Anteile am Projekt
- Crowdlending: Crowd verleiht Geld an Projektinitiatoren, welches später zurückgezahlt wird
- Spenden Crowdfunding: Spende, ohne materielle oder finanzielle Gegenleistung
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Über welche Plattformen wird Crowdfunding in Deutschland betrieben?
- Startnext: Startnext ist die größte Crowdfunding-Plattform Deutschlands, mit über 3.300 beworbenen Projekten. Rund die Hälfte davon waren erfolgreich und 26 Millionen Euro wurden über die Crowd gesammelt. Die Kampagnen sind kostenlos und jeder Starter kann nach einer erfolgreichen Kampagne selbst entscheiden, mit welchem Betrag er Startnext unterstützen möchte. Wird das Budgetziel nicht erreicht, geht das Geld an die jeweiligen Supporter zurück und kann in andere Projekte investiert werden- ganz nach dem Motto „Alles oder nichts“.
- Kickstarter: Seit 2015 ist mit Kickstarter die Mutter aller Crowdfunding-Plattformen und auch in Deutschland aktiv. Die Plattform ist zudem als Crowdfunding App verfügbar. Auf der Plattform wurden seit 2009 schon mehr als zwei Milliarden US-Dollar in knapp 100.000 in Startups investiert. Anmeldung und Erstellung einer Kampagne sind kostenlos sind. Für jedes erfolgreich finanzierte Projekt kassiert Kickstarter aber eine fünfprozentige Provision. Die Plattform definiert sich über die „All or nothing“-Regel, heißt: wenn das zuvor definierte Finanzierungszie nicht erreicht wird, gehen alle Gelder zurück zur Crowd.
- Visionbakery: Hinter der zweitgrößten Crowdfunding-Plattform steckt ein junges Team aus Leipzig. Auf Visionbakery können unternehmerische Ideen aus allen erdenkliche Bereichen durch die Crowd verwirklicht werden. Auch hier kostet die Crowdfunding-Kampagne zunächst nichts, nur bei erfolgreicher Finanzierung fällt eine Provision in Höhe von fast 12 Prozent an. Dafür erhalten die Starter ein kampagnen-begleitendes Beratungsangebot. Wird das Finanzierungsziel nicht erreicht, erhalten alle Unterstützer ihr Geld zurück.
- Indiegogo: Die seit 2008 existierende Plattform mit US-amerikanischen Wurzeln verspricht die größte Reichweite. Anmeldung, Erstellung und Unterstützung einer Kampagne sind kostenfrei. Projekte auf Indiegogo können wählen, ob sie das Geld behalten wollen, unabhängig davon, ob das Finanzierungsziel erreicht wurde oder nicht. Wird ein Finanzierungsziel nicht erreicht, erhebt Indiegogo eine Gebühr in Höhe von 9 Prozent für die erhaltenen Beträge, bei Erreichung des Ziels reduziert sich die Gebühr auf 4 Prozent.
Außerdem existieren diverse, auf verschiedene Bereiche spezialisierte, Crowfunding-Plattformen.
Marketing als Erfolgsfaktor für Crowdfunding-Projekte
Einer der häufig unterschätzten Faktoren im Crowdfunding ist das Marketing für die Kampagne. Ohne einen entsprechenden Bekanntheitsgrad werden auch die benötigten Investitionen ausbleiben.
Genau wie beim Marketing für das eigene Startup sind mehrere Kanäle für den Erfolg zu bedienen. Diese sind zunächst die eigene Webseite und ein eventueller Blog. Sämtliche Social-Media-Aktivitäten sollten ebenfalls auf die laufende Crowdfunding-Kampagne ausgerichtet werden. Klassische PR Kanäle wie Zeitung, TV und Radio sind ebenfalls anzusprechen, sofern eine thematische Nähe vorhanden ist. Außerdem ist das Networking im direkten Kontakt einer der wichtigsten Faktoren.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass relevante Interessensgruppen unverzüglich angesprochen werden müssen, um den Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne zu garantieren.
Infografik Crowdfunding
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