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30. September 2016, 09:00 :: Allgemein
Autor: Victoria Blechman
Startup Name: Golf Post
Euer Unternehmen in aller Kürze: #GolfIstBesserAlsDuDenkst #WirSindAnders #UnsereWeltIstGrün
Die Idee in 2-3 Sätzen: Aktuell – unabhängig – nah: Das ist Golf Post! Als innovatives Online-Magazin ist Golf Post Vorreiter der Branche und inzwischen zur größten unabhängigen Golf-Plattform im deutschsprachigen Raum gereift. Ziel ist es, frischen Wind in die Golfwelt zu bringen und das elitäre Golfimage in Deutschland zu entstauben
Teamgröße: ca. 20
Ideenstart: 2012
Der nächste Meilenstein: Die größte Herausforderung für den Start von Golf Post war es wohl, Fuß zu fassen und zu versuchen, schnell guten Content zu bieten, um für Golfer/innen ein attraktives und informatives Portal darzustellen. Unser Ziel ist klar: Wir möchten die natürliche Anlaufstelle für Golfer aus dem deutschsprachigen Raum werden und beziehen unsere Leser dabei interaktiv mit ein. Wir nehmen kein Blatt vor den Mund und sind immer nah am Geschehen, mit der Vision: Golf Post als Nummer eins Informationsdienst im Golfsport.
Warum STARTPLATZ: Vernetzung, Austausch, Synergieeffekt
1. Könnt ihr Golf Post mit weniger als 50 Wörtern beschreiben?
[Matthias:] Golf Post treibt die Digitalisierung im Golfsport voran und will bis 2020 die größte Plattform für Golfer in Europa werden. Angefangen mit Content zu Golfthemen über Userempfehlungen zu Golfplätzen, Golfreisen und Golfprodukten ist Golf Post die Community und der Place to Be für alle Golfer..
2. Wie seid ihr auf eure Geschäftsidee gekommen?
[Matthias:]Ich bin leidenschaftlicher Golfer und zu dem Zeitpunkt, das war 2010, gab es nichts dergleichen auf dem deutschsprachigen Markt. Morgens im Zug auf dem Weg zur Arbeit ist für mich immer die beste Gelegenheit noch ein paar Mails zu lesen oder nach interessanten Nachrichten zu suchen, nur das Online Magazin für Golfer, dass über die neusten Tipps und Tricks informiert, hat mir gefehlt. Jobtechnisch habe ich mir mehr Abwechslung gewünscht und da kam mir die Idee gerade recht. Dementsprechend war die Entscheidung leicht getroffen. In den ersten zwei Monaten bis zum Launch habe ich versucht, die Arbeit und die Gründung parallel laufen zu lassen. Diese Validierungsphase war mir wichtig, weil ich am Anfang nicht wusste, wo mich die Reise hinführt.
3. Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich euer Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
[Matthias:] Grundsätzlich ist alles so geblieben, wie es am Anfang geplant war. Mittlerweile sind drei Jahre nach der Gründung von Golf Post vergangen und wir sind dabei, das Modell ein bisschen anzupassen und uns anders zu positionieren. Neben Informationen für Golfer, wie z.B. wöchentliche Trainingstipps, bieten wir nun unterschiedliche Dienste für Golfer in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Dabei geht es primär darum, Golfer und Golf Clubs noch näher zusammen zu bringen. Auf unserer Seite haben Golfer nicht nur die Möglichkeit, sich mit anderen Golfern zu vernetzen und für Golf Tournaments zu verabreden, sondern können ihre Golf Clubs nach unterschiedlichen Kriterien bewerten. Zum anderen dient die Seite als Landingpage für Golf Clubs, die ihre Angebote bei uns einstellen möchten.
4. Was waren eure größten Schwierigkeiten, die ihr auf dem Weg überwinden musstet?
[Matthias:] Für uns gab es nicht die eine Schwierigkeit. Ich würde behaupten, dass es konstante Schwierigkeiten gibt, besonders wenn es darum geht, Vertrauen von potenziellen Werbepartnern zu gewinnen. Als ich 2013 das erste Mal mit möglichen Werbepartnern gesprochen habe, hieß es oft, dass wir erst einmal beweisen sollen, dass wir in zwei Jahren noch dabei sind und so lange durchhalten können. Dieses Jahr hat sich unser Durchhaltevermögen ausgezahlt und wir haben sehr gute Deals vereinbaren können. Entscheidend waren dabei unsere Beharrlichkeit und eine gewisse Flexibilität im Pricing.
5. Was war der entscheidende Faktor für den Durchbruch von Golf Post?
[Matthias:] Ich glaube einer der bedeutendsten Faktoren ist unser zweiseitiges Business Modell. Zum einen besteht es daraus User zu gewinnen und zum anderen möchten wir Kunden für unsere Plattform begeistern, die uns dann an Dritte weiterempfehlen. Indem wir immer wieder neue Features anbieten ist es uns möglich, unsere Kunden an uns zu binden und nach und nach unseren Bekanntheitsgrad zu steigen. Neben dem zweiseitigen Geschäftsmodell haben wir unsere Vision konsequent nach innen und außen kommuniziert. Das kann ich im Übrigen jedem Startup empfehlen. Auf dem Weg kann es schon mal vorkommen, dass man einen kleinen Umweg nach rechts oder links geht, das ist auch kein Problem, solange man eine klare Vision vor Auge behält.
6. Wenn ihr noch einmal von vorne anfangen könntet, gibt es irgendetwas, das ihr bei Golf Post anders machen würdet?
[Matthias:] Wir hätten den Weg nicht anders gehen können, aber das nächste Mal würde ich in mancher Hinsicht realistischer planen und im Modell einkalkulieren, dass bestimmte Dinge mehr Zeit in Anspruch nehmen. Als Startup braucht man gewisse Anlaufjahre und das sollte man sich nicht nur eingestehen, sondern auch so kommunizieren. Wenn ich über die vergangenen Jahre nachdenke, dann gibt es Bereiche, in die wir viel Geld investiert haben. Im Nachhinein würde ich mir beispielsweise mehr die Frage stellen, ob die Investition ausschlaggebend zur Markenwahrnehmung beiträgt, d.h. das Marketingbudget besser aufteilen.
7. Aus welchen Gründen habt ihr euch für Köln, bzw. den STARTPLATZ entschieden?
[Matthias:] Wir sind seit der Gründung vom STARTPLATZ dabei und profitieren immer mehr von dem Ökosystem. Sei es die Vernetzung mit Experten oder der Austausch mit anderen Internetaffinen, es ergeben sich immer Synergien, die man für seine eigene Geschäftsidee nutzen kann. Unser Portfolio beispielsweise hat sich dadurch stark erweitert und unsere Unternehmungen sind deutlich professioneller geworden. Außerdem gehen viele durch ähnliche Prozesse und es tut gut sich darüber mit Experten und anderen Gründern austauschen zu können. Das Netzwerk des STARTPLATZ ist in den letzten, nun schon fast drei Jahren dadurch noch breiter geworden.
8. Wie beurteilt ihr die Rheinische Startup-Szene und was wünscht ihr euch noch?
[Matthias:] Die Rheinische Startup-Szene hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren stark entwickelt und die Community wächst beständig. Davon zeugen bereits Vorzeige-Startups und das nicht nur innerhalb des STARTPLATZ. Was ich mir noch mehr wünsche sind zwei Dinge: People and Money. Risikokapital, z.B. Venture Capital oder Seed Capital ist etwas, was Startups im Rheinland noch mehr gebrauchen können. Zudem ist es immer noch eine Herausforderung, die richtigen Leute wie beispielsweise Entwickler, zu finden, auch wenn sich in dem Bereich langsam mehr tut. Und worin ich immer Entwicklungspotenzial sehe ist in dem Vernetzen der Startups untereinander. Man weiß immer noch zu wenig voneinander, wenn man sich nicht proaktiv darum bemüht. An dieser Stelle ein Appell an alle Startups, aktiv aufeinander zuzugehen. Das kann zwar durch Formate wie Pitches oder Events gefördert werden, aber es ist jedem Einzelnen überlassen, was er daraus macht. Ich wünsche mir, dass Startups zunehmend erleben, wie hilfreich ein solches Ökosystem sein kann.
9. Wenn ihr Startups und Gründern noch einen Tipp geben könntet, was wäre das?
[Matthias:] Das Wichtigste ist die eigene Leidenschaft für das Thema. Außerdem sollte man das Business Modell schlank aufbauen, Prototypen entwickeln und so lange wie möglich mit Lean Methoden und Prototypen arbeiten, weil das nicht nur praktisch ist, sondern auch einen entschiedenen Zeitvorsprung mit sich bringt. Ich halte es zudem für sinnvoll den Sales- und Vertriebsaufbau gleichzeitig voranzutreiben. Investorensuche ist genauso ein Vertriebsprojekt wie die Kundenakquise.