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17. Juli 2018, 19:12 :: Aktuelle Trends | Allgemein | Community
Autor: Olga Rube
Man nehme eine erstklassige Idee und paare sie mit einem ansprechenden Design. Könnten so in etwa die Zutaten für einen Erfolgscocktail lauten? Nicht weit gefehlt: Designkompetenz nimmt nicht seit gestern branchenübergreifend einen entscheidenden Einfluss auf den unternehmerischen Erfolg ein. In unserer heutigen Ausgabe des Industry Insights #5 nehmen wir zwei Startups aus der Designbranche unter die Lupe, die zwei völlig verschiedene Ansätze und doch dasselbe Ziel verfolgen: mit einer Portion Kreativität und einem Auge für Ästhetik steuern myme und die Millennials schnurstracks auf die Zielgerade von Design 4.0 zu.
„Das Design sollte das Produkt sozusagen zum Sprechen bringen.“
Dieter Rams, Designer
Oder anders ausgedrückt: Ein Produkt ist nur so gut wie sein Design. Eine Studie des Deutschen Markenmonitors bestätigt dieses Phänomen und dennoch macht ein erschreckend hoher Anteil an Unternehmen nur unzureichend Gebrauch von der strategischen Nutzung, die eine ansprechende Corporate Identity bietet. Obwohl die Marke für über 95 % der Entscheider einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellt, setzen lediglich 47 % der Unternehmen auf ein einheitliches Bild der eigenen Marke. Die Folgen sind fatal, denn fehlende Designkompetenz bedroht nicht nur die Markenführung, sondern im schlimmsten Fall die Wettbewerbsfähigkeit.
Millennials: Repräsentanten der digitalen Generation
Frühzeitig erkannte ein Design Startup aus dem STARTPLATZ die zunehmenden Design- und Usability-Anforderungen der zukünftigen Generationen und setzte sich zum Ziel, Unternehmen den Imagewandel zu erleichtern und mit ihnen zu einer Gemeinschaft neuer Global Player heranzuwachsen.
Das Team, das sind Sebastian Steinmeier, Oleg Korob und Jonas Bentrup: Drei Kölner, die unabhängig voneinander bereits in der Jugend einen Hang zu ästhetischem Design und der Videoproduktion entdeckten. Jahre später sollten sich die Wege der Studenten kreuzen, um gemeinsam das Potential von Corporate Design am Schopf zu packen. Mit einer Mischung aus Komplexität und Pragmatismus komplementieren die Digital Natives heute mit ihrem Service den Erfolg deutscher Startups, indem sie die Außenwirkung von Unternehmen aus dem Mittelstand modernisieren und auf diese Weise sowohl Qualität vermitteln als auch Vertrauen schaffen. Mithilfe eines gesamteinheitlichen Corporate Designs (inkl. jeglicher Softwareentwicklung) sowie Foto-, Video- und Animationsproduktion mit Interaktionsmöglichkeit (360°, VR, 3DVisuals) wird es Gründern so ermöglicht, sich auf ihre Kernkompetenz zu konzentrieren, während sich die drei kreativen Köpfe um die Außendarstellung des Unternehmens kümmern.
„Wir bieten unseren Partnern eine Vollversorgung des gesamten visuellen Erscheinungsbildes nach außen und entwickeln digitale Optimierungen, um die liquide Zielgruppe der Digital Natives bestmöglich erreichen zu können,“ so Steinmeier.
And what’s next for Millennials?
Auf dem Zukunftsplan des aufstrebenden Startups stehen aufklärende Workshops für Interessenten und agile Unternehmen und der Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs, der sich 3D-Visuals, Animationen und Videointeraktionen in 360°widmen und in das Online Portfolio integriert werden soll.
Dass die Digitalisierung auch die HR-Branche verändert und neue Wege im Design und der Konzeption von Bewerbungsprozessen eröffnet, weiß wohl keiner besser als Bastian Balsmeier.
Der Gründer von myme schwört auf die Wirkung aussagekräftiger Videos und geht sogar so weit zu sagen, dass Bewerbungen in Papierform längst überholt sind. Insbesondere bei der Suche nach einer passenden Ausbildung komme es nicht primär auf Hard-Skills an, da der Bewerber sich nicht profilieren kann. Vielmehr ist es die Persönlichkeit der jungen Menschen, die zum Ausbildungsbetrieb passen muss, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Ausbildung gewährleisten zu können.
„Wir glauben, dass jeder Mensch über Merkmale und Charakterzüge verfügt, die ihn besonders machen – ein Video macht dieses Besondere für potentielle Arbeitgeber erlebbar. Unseren Videos gelingt es, diese individuelle Persönlichkeit abzubilden und zu transportieren,“ so Balsmeier.
Mit seinem Konzept schleust der Solo-Entrepreneur die Designkomponente in den Personalsektor und transformiert auf gestalterische und interaktive Weise nachhaltig den Bewerbungsprozess. Wie das Konzept funktioniert? myme wendet sich an die Schulen direkt und sucht dort branchenspezifisch passende Bewerberinnen und Bewerber. Unternehmen, die Stellen zu besetzen haben, können aus diesem Talentpool anhand der myme Bewerbungsvideos die zu ihnen passende BewerberInnen herausfiltern und sie für eine Ausbildung begeistern. „War for Talents“ wird zu „Watch out for Azubis“.
Und wie sieht’s mit Zukunftsplänen aus?
Das HR-Startup hat sich hohe Ziele gesteckt: So ist die Entwicklung spezifischer Anforderungsprofile in Zusammenarbeit mit diversen Branchenverbänden geplant, außerdem neue Kooperationen mit Stellen, die sich der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt widmen (so beispielsweise mit dem Integration Point der Agentur für Arbeit, Kommunalen Integrationszentren, Bildungsträgern etc.), um die Bewerber in Form von Videos sichtbar zu machen und somit die Vermittlung zu erleichtern.