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11. Mai 2020, 11:32 :: Aktuelle Trends | Community | Erfolgsgeschichten
Autor: Tim Schoster
In Zeiten von Corona ist vor allem die Digitalisierung der Schulen ein wichtiges Thema, welches die letzten Jahre nur schwer in Gang kam. Der erst 18-jährige Abiturient Nils Reichardt erkannte dieses Problem schon vor der Krise und gründete bereits im Alter von 16 Jahren mit einigen Mitstreitern die digitale Plattform Sharezone, auf der sich Schüler, Lehrer und auch Eltern einfacher zusammen organisieren können und beispielsweise Hausaufgaben notieren oder auch Abgaben online erledigen können. In der zweiten STARTPLATZ Podcast Folge spricht er mit unserem STARTPLATZ COO Lukas Gräf über den Einfluss der Corona-Krise auf sein Startup, wie er die zukünftige Digitalisierung der Schulen sieht und wie er den Mut fand in seinem jungen Alter ein frisches Startup zu gründen.
Für die Schüler ist es momentan eine besonders schwierige Phase, Präsenzunterricht in den Schulen ist größtenteils nicht möglich und vor allem für Abiturienten wie Nils Reichardt erschwert es die Vorbereitung auf die bald anstehenden Abiturprüfungen ungemein. Zwar sei jetzt sowieso nur noch Wiederholung auf dem Lehrplan gewesen, doch Reichardt merkt an: „Schon ein bisschen schwieriger, wenn man nochmal die ein oder andere Rückfrage hat, weil natürlich der Lehrer jetzt nicht mehr so gut erreichbar ist.“
Die Organisation an vielen Schulen ist noch sehr altbacken, Hausaufgaben werden ins Hausaufgabenheft geschrieben oder es gibt Flugblätter mit Klausurinfos. Das hat Nils Reichardt gestört, er sah unkompliziertere und praktischere Möglichkeiten durch einfache und effiziente Digitalisierung. Seine Idee war: „Wir bauen eine App, wo einfach jeder miteinander verknüpft ist und beispielsweise die Hausaufgaben für den nächsten Tag eintragen kann.“ Und diese Idee findet Zuspruch, nicht nur bei den Schülern. Auch immer mehr Lehrer/innen nutzen seine App und sind nicht wie bei anderen vom Staat angedachten Ideen zur Digitalisierung der Schulen auf ihr eigenes technisches Knowhow oder Equipment angewiesen, sondern können von ihren Schülern unterstützt und an die Hand genommen werden. „Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Hier wird es nicht in den nächsten Jahren irgendwie abnehmen. Es wird also immer weitergehen. Und es ist natürlich wichtig, dass wir als Gesellschaft da möglichst weit voranschreiten, um auch die nächsten Tech-Unternehmen mal aufzubauen.“ blickt Reichardt mahnend auf die Zukunft.
Durch den steigenden Bedarf an digitalisierten Lernprozessen in der Krise hat Sharezone noch einmal einen immensen Anstieg an Nutzern bekommen, die bereits vorher beachtliche Anzahl von 50.000 Usern hat sich in den letzten Wochen mit einem Zuwachs von ca. 40.000 Usern fast verdoppelt. Das ist auch Zeitungen und anderen Unternehmen nicht verborgen geblieben, so berichtet Reichardt von einer plötzlichen Flut an Interviewanfragen und Zeitungsberichten. Auf diesen Erfolg hat sich das Sharezone-Team aber keinesfalls ausgeruht: „Wir haben die Roadmap geändert (…) 2 Features wie zum Beispiel das Kommentarsystem oder auch die Abgabefunktion innerhalb von wenigen Tagen entwickelt, um den Mehrwert und den Nutzen für die Lehrer und Schüler einfach zu erhöhen.“
Viele Menschen haben gute Ideen für ein Startup, trauen sich aber nicht es in die Hand zu nehmen und wirklich durchzustarten. Reichardt spricht vor allem jungen Menschen wie ihm mit einer guten Idee Mut zu: „Der beste Zeitpunkt ist neben der Schule oder dem Studium zu gründen. Man kann in dem Sinne nichts richtig verlieren. Man kann vielleicht ein bisschen Zeit verlieren, aber das ist auch schon wieder falsch. Man hat ja während der Zeit super viel dazu gelernt, sein Netzwerk erweitert und mega viel für sich selbst gelernt.“
Im vollständigen Interview unserer zweiten Podcast Folge bekommt ihr weitere interessante Einblicke von Nils Reinhardt, so erzählt er wie er die Rolle der Politik in der Digitalisierung der Schulen sieht und welchen Rat er den Schulen für die Zukunft geben möchte.