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24. Oktober 2022, 15:39 :: Allgemein
Autor: Gastautor
Der Erfolg eines jeden Unternehmens basiert auf den Leistungen des eigenen Teams. Eine wichtige Grundvoraussetzung ist es daher, über die Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden ausführlich informiert zu sein. Eine von Anfang an lückenlos gepflegte Kompetenzmatrix kann sich im Startup als eine wichtige Triebfeder erweisen – auch, um gegenüber den Wettbewerbern die Nase vorne zu behalten.
Bei der Qualifikationsmatrix handelt es sich um ein Tool zur Planung, Verwaltung und Überwachung der Fähigkeiten aller Mitarbeitenden. Über die Matrix lässt sich sowohl die gesamte Belegschaft als auch eine einzelne Abteilung beziehungsweise ein Projektteam abbilden. Basis der Qualifikationsmatrix ist ein Raster, das die vorhandenen Fähigkeiten mit einer Bewertung darstellt. Die Skill Management Software ermöglicht eine Untergliederung in Qualifikationsstufen. Üblich ist eine Aufteilung in zehn Stufen, hiervon kann im Bedarfsfall aber auch abgewichen werden.
Die Bedeutung dieser Qualifikationsmatrix für die Personalführung erweist sich schon im Startup als sinnvoll: (Noch) fehlende Fähigkeiten werden auf den ersten Blick entdeckt. Das Personal kann dann gezielt geschult oder durch Fachkräfte ergänzt werden. Auch Talente werden sichtbar: wer sich in bestimmten Bereichen besonders hervortut, kann zusätzlich gefördert werden, um die Produktivität des gesamten Unternehmens voran zu bringen.
Nach wie vor halten vor allem kleine Unternehmen die Qualifikationsmatrix für nicht erforderlich. Doch selbst wenn man im Team besonders eng zusammenarbeitet, ist ein gesamtüberblick von essenzieller Bedeutung. Die Unternehmensführung beziehungsweise Personalabteilung kann mithilfe dieses Instruments dafür sorgen, dass die richtigen Kräfte an den jeweils passenden Stellen eingesetzt werden. Dieser Mechanismus gilt in großen Unternehmen ebenso wie im Mittelstand und im Startup. Gerade hier ist die Qualifikationsmatrix geeignet, einzelne Teammitglieder genauer im Auge zu behalten und gemäß der eigenen Stärken, Qualifikationen, aber auch des individuellen Interesses einzusetzen.
Mithilfe der Qualifikationsmatrix kann man also
· einen Überblick über die Kompetenzen und Qualifikationen bekommen,
· Talente und Potenziale frühzeitig erkennen und gezielt fördern,
· Mitarbeitende mit den richtigen Aufgaben betrauen,
· die Effizienz steigern,
· und das Betriebsklima verbessern.
Ebenfalls wichtig: Die Personalführung behält stets im Überblick, in welchem Aufgabenbereich welche Kompetenzen erforderlich sind. Wenn sich das betriebliche Portfolio ändert, können rechtzeitig neue Mitarbeitende angeworben werden. Auch lässt sich die Personaleinsatzplanung so organisieren, dass Urlaubs- oder krankheitsbedingte Ausfälle nicht zu einem Problem werden.
Die meisten jungen Unternehmen sind personell eher knapp aufgestellt – nicht zuletzt aufgrund der damit zusammenhängenden Kosten. Deshalb ist es sinnvoll, vor einer Erweiterung des Teams die mittel- bis langfristig erforderlichen Qualifikationen in der bestehenden Belegschaft zu suchen. Davon profitiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch die jeweilige Mitarbeiterin beziehungsweise der Mitarbeiter. Denn das Angebot einer Weiterqualifizierung von Seiten des Arbeitgebers ist ein Zeichen der Wertschätzung. Es ermöglicht den innerbetrieblichen Aufstieg, der mit einem höheren Einkommen einhergeht, und verbessert bei einer beruflichen Neuorientierung die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Die gezielte, kontinuierliche Analyse hilft dabei, die Sachkunde des Teams stetig zu verbessern. Dabei kann es sich sowohl um arbeitsplatzbezogene Kenntnisse als auch um Nebenqualifikationen handeln (beispielsweise Sprachkenntnisse oder Führerscheine).
Bei der gezielten Schulung über ein Mentoring-Programm oder eine vergleichbare Maßnahme werden Mitarbeitende einzeln angesprochen und unterstützt. Dies wirkt der Fluktuation entgegen, da es die Zufriedenheit der jeweiligen Person stärkt.
Die Qualifikationsmatrix ist nicht nur wichtig, um das Personal im Tagesgeschäft zu organisieren. Sie ist auch von unschätzbarer Bedeutung für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Damit wird verhindert, dass der temporäre oder dauerhafte Ausfall von Mitarbeitenden die eigene Position am Markt gefährdet. Das gilt insbesondere für jene Teammitglieder, die viel Verantwortung tragen.
Eine Filterung nach Kompetenzen bietet die Möglichkeit, diese recht breit zu streuen. Dabei ist natürlich auch die Kompetenzstufe zu berücksichtigen: Je nach Aufgabenbereich macht es einen großen Unterschied, ob jemand angelernter Helfer, Anfänger, Profi oder Experte ist. Grundsätzlich ist es im Sinne des Unternehmens, den Mitarbeitenden innerhalb dieses Spektrums einen Aufstieg zu ermöglichen. Das wirkt nicht nur personellen Engpässen entgegen, sondern sorgt auch dafür, dass niemand aufgrund zu langweiliger Routinen abstumpft.