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17. September 2016, 13:28 :: Allgemein
Autor: Carolin Gattermann
Tausende surrende Laptops, qualmende Köpfe und lautstarke Beratungen am Telefon – den wohl größten Wandel in den letzten Jahrzehnten hat technologisch Indien durchgemacht. Von seiner südlichsten Spitze nur wenige Kilometer über das Meer gehüpft, landet man aber auch in Sri Lanka, Schauplatz der heutigen „Accelerator Worldwide“-Serie. Überschattet von den boomenden IT-Branchen Indien und Pakistans, gedeiht die Start-up-Scene in Sri Lanka eher leise und unauffällig. Sieben Jahre nach Ende des Bürgerkriegs rappelt sich der kleine Inselstaat allmählich wieder auf. Häufige Naturkatastrophen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung zusätzlich.
Dennoch darf Sri Lanka auf rosigere Zeiten hoffen: Jetzt kehren die jungen Köpfe des Landes vom Studium im Westen zurück und bringen Ideen mit, die die großen Probleme des Landes zu lösen versprechen. Sri Lanka wendet sich ab von der unschlagbaren Konkurrenz in Indien und schaut eher auf den Markt in Singapur und Malaysia. Der Innovationsdrang wird allerdings noch gebremst durch die mangelnde Infrastruktur in Sri Lanka: Selbst im Wirtschaftszentrum Colombo fehlen gut ausgestattete Arbeitsplätze, das Internet ist zu langsam und Online-Bezahlsysteme wie PayPal sind noch nicht etabliert. Auch Mentoren und Investoren für junge Unternehmen sind schwierig zu finden.
In dieser spannenden Umgebung hat sich der Accelerator Spiralation angesiedelt. Als Initiative der “Information and Communication Technology Agency” (ICTA) fördert Spiralation seit 2010 aufkeimende Technologie-Start-ups. Mit je umgerechnet knapp 5000 Euro boostet das Unternehmen jährlich ca. 15 neue Ideen und Konzepte. Auch wenn diese Summe klein erscheint, so kann sie doch z.B. durch die Möglichkeit der Anmietung von Büroräumen über Erfolg oder Misserfolg eines Start-ups entscheiden. Beratung und Training durch zahlreiche Partner, darunter Microsoft und IBM, komplettieren das sogenannte “Spiralation Seed Funding Program”, das sich an höchstens zwei Jahre alte Start-ups mit maximal zehn Mitarbeitern richtet. Darüber hinaus setzt sich der zugehörige “Startup Ecosystem Canvas” zum Ziel, Menschen mit Ideen zu vernetzen, zu inspirieren und zur Gründung zu ermutigen: “To improve the competitiveness, generate employment and increase revenue of the IT/ITES industry” (ICTA). Erste Projekte aus der Talentschmiede sind bereits auf dem Weg in die weite Welt: “HypeHash”, ein Tool für Social Shopping, nimmt in diesem Jahr als erstes sri-lankisches Start-Up am “HACKcelerator” im Silicon Valley teil.