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8. August 2019, 11:05 :: Aktuelle Trends | Community
Autor: Olga Rube
Wie können wir unser Projekt sinnvoll strukturieren und welcher Berater kann uns dabei bestmöglich unterstützen? Und noch viel wichtiger: Wo finden wir die Beratungsfirma, die zu unserem Projekt passt? Diesen Fragen müssen sich Einkauf und Management von Unternehmen bei der Auswahl qualifizierter Berater kontinuierlich stellen. Auch Gregory N. Vider und Markus Sinz ließen diese Fragen nicht mehr los und so gründeten sie Ende 2016 apadua, ein B2B-Startup, das den STARTPLATZ-Accelerator als Ideen-Beschleuniger nutzte und mit ihrer SaaS-Lösung eine weltweit einzigartige modulare Webapplikation für Beratermanagement anbietet.
Die Beratungsbranche boomt und lässt die Zahl der Unternehmensberater von Jahr zu Jahr in die Höhe schießen: Dem Bundesverband für Unternehmensberatung (BDU) zählt Deutschland aktuell rund 150.000 Berater – darunter tummeln sich etwa 15.000 Freiberufler, der Rest verteilt sich auf knapp 20.000 Beratungsfirmen. Ein lukratives Geschäft, in das jährlich rund 33,5 Milliarden Euro fließen. Und so zieht das Top Management vieler Unternehmen für spezielle Aufgaben immer häufiger die Expertise von Beratern zu Rate, die den lang ersehnten Change versprechen und interne Baustellen umkrempeln zu gedenken. Doch wie ist es letztendlich um die Sicherstellung des Qualitätsniveaus während eines Projekts bestellt? Diese Frage begleitete Gregory N. Vider bereits im frühen Stadium seiner beruflichen Laufbahn. Nachdem der BWL-Absolvent 2004 als Strategischer Einkäufer in der Automobilindustrie, unter anderem bei Daimler und der IAC Group einstieg, setzte er seine Karriere im Sommer 2009 in der Unternehmensberatung bei BrainNet/KPMG fort. Als er feststellte, dass das Beratermanagement in vielen Industrieunternehmen alles andere als optimal verläuft und die ersten Ideen für ein eigenes Unternehmen Gestalt annahmen, lernte der ambitionierte Consultant während eines Beratungsprojekts in Brasilien seinen späteren Mitgründer Markus Sinz kennen. Einige Jahre später im Oktober 2016 gründeten die beiden das SaaS Startup apadua.
“Bevor wir apadua gegründet haben, ist uns aufgefallen, wie wenig nachhaltig Beratungsleistungen heutzutage eingekauft und gemanagt werden. Das liegt unter anderem daran, dass viele Unternehmen ihre Berater vor einem Hintergrund geringer Marktkenntnis und entlang eines ungeregelten Prozesses auswählen. Das ist ein nicht zu unterschätzender Grund dafür, dass Unternehmensberater oftmals einen schlechten Ruf haben. Das liegt also nicht immer an deren Leistung, sondern häufig auch an der Art und Weise, wie sie beauftragt werden. Diese unkoordinierte Vorgehensweise bei der Auswahl von Beratern widerspricht der strategischen Ausrichtung vieler Unternehmen,” sagt Vider.
Um die Beratungsprozesse im Allgemeinen zu optimieren und der Willkür im Einkauf von Beratern entgegenzuwirken, entwickelte apadua eine digitale Plattform, die Kunden End to End beim Digitalen Beratermanagement unterstützt – und das von der Projektbeschreibung und dem Beschaffungszyklus über das Marktscreening bis hin zur Auftragsvergabe und der Leistungsüberwachung. Beratungsfirmen erhalten damit auf einfache Weise Zugang zu neuen Kunden mit sofortiger Nachfrage und senken damit ihre Vertriebskosten signifikant. Die Plattform bietet damit eine Software-Suite für das digitale Beratermanagement, die es Unternehmen einerseits und Beraten auf der anderen Seite ermöglicht, ihr Berater- und Projektportfolio aktiv zu managen.
“Die Vision von apadua ist es, die Herausforderung, die sich einem Unternehmen stellt, mit der Expertise des jeweiligen Beraters zu matchen. Dabei liegt unser Fokus nicht auf freiberuflichen Berater, sondern auf Beratungsfirmen. Das übergeordnete Ziel ist Compliance – und damit ein revisionssicherer, fairer und transparenter Beschaffungsprozess.”
Um Projekte erfolgreich zu begleiten und strategisch voranzubringen, bedarf es jedoch nicht nur der strukturierten Prozessplanung, sondern auch der kontinuierlichen Überwachung, um nachhaltig eine hohen Qualität sicherzustellen. Frei nach dem Motto Voice of the Team statt Voice of the Customer bietet apadua seit Juli 2019 ein weiteres Feature an: eine Art interaktive Feedback-Schleife, mithilfe derer Qualitäts-, Termin- und Budgetrisiken identifiziert werden und die Projektleistung gemeinsam überwacht und analysiert werden kann.
“Wir begleiten Unternehmen nicht nur bis Vertragsabschluss, sondern setzen mittels umfragebasiertem Überwachungstool auf kurze, strukturierte Befragungen, die konsolidiert und in Echtzeit die Erfahrungen der einzelnen Teammitglieder einholen. Damit erheben wir das Sentiment der Mitarbeiter und binden diese dauerhaft in das Projekt ein. Die hohe Partizipationsrate von über 70% zeigt, wie wichtig es ist, Mitarbeiter in den Überwachungsprozess zu involvieren. Diese Herangehensweise ermöglicht es uns zudem, Probleme schnell und ohne großen Aufwand zu identifizieren, präventiv zu handeln und Fehler durch mangelhaftes Matching zu vermeiden,” so Sinz.