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Warum Startups Geschichten erzählen müssen

13. Januar 2016, 13:04 :: Allgemein

Autor: Victoria Blechman

Content Thinking: Storytelling der schlanken Art

von Axel Post

Wer interessiert sich in Deutschland eigentlich für Startups? Investoren? Angela Merkel? Alexander Dobrindt? Meine persönliche, traurige Antwort lautet: Startups.

Das hat viele Gründe. Die meisten sind kultureller Natur und wir sind noch Lichtjahre davon entfernt, dass die Entertainmentindustrie mit Serien wie „Silicon Valley“ und „Betas“ die Startupwelt in einen medialen Kontext rückt und damit der Alltagskultur näher bringt.

Wenn also niemand Geschichten über Startups erzählt, dann müssen die Startups das eben selbst tun.

Dass vom Mission Statement über Executive Summaries bis zum Businessplan die Kommunikation auf den Punkt funktionieren muss, lehren alle Experten. Aber es gibt noch eine andere Welt. Die Content-Welt: Sie kann voller Fakten, Infos, Tipps und Lifehacks stecken, Geschichten erzählen, oder Haltung und Humor demonstrieren. Content ist die Kür – und die Königsdisziplin.

120 Jahre Content Marketing

Content Thinking John Deere

2015 haben Unternehmen die Welt des Content-Marketing neu entdeckt. Historisch hat John Deere bereits im 19. Jahrhundert mit einem Corporate Magazin begonnen, die Zielgruppen zu infotainen. Der Guide Michelin und das Guinness Buch der Rekorde sind zwei weitere historische Beispiele für Content Marketing. Beide zeigen bereits, dass Inhalte dabei sehr losgelöst von Produkten und Dienstleistungen existieren können. Michelin übersetzt das eigene Thema „Mobilität“ in einen nützlichen Lifestyle-Restaurantguide, der heute ein solitärer Brand mit eigener Marktführerschaft ist.

Nicht alles, was wir heute sehen, ist gut. Aber es wirkt. EDEKA möchte uns von der ersten Sekunde mit aller Gewalt Tränen der Rührung aus den Augen prügeln – mir ist das zu durchsichtig, aber die Marketingleute lieben es, denn die Reichweite ist absurd.

Mangel an harten Fakten

Dass große Brands mit großer Brieftasche große Gefühle erzeugen können, liegt auf der Hand. Warum sollten Startups das kaum vorhandene Geld in irgendetwas anderes als in die Entwicklung von Produkten und Business-Modellen stecken?

Eines der Probleme von Startups ist aus eigener Erfahrung der systemimmanente Mangel an Hard Facts. Zuerst gibt es eine Idee, dann gibt es einen vagen Markt. Schon dessen Einschätzung beruht mehr auf Annahmen und Glauben, als auf gemessen Zahlen. Von Planzahlen über fünf Jahre möchte ich gar nicht sprechen.

Um Investoren, Journalisten, möglichen Partnern und Kunden etwas auf den Weg zu geben, muss eine Story her. Eine Vision, ein Thema und eine Haltung.

Anders gesagt, ein Startup braucht etwas mehr an Identität als ein Logo von 99designs, ein Set schlecht sitzender Polyesteranzüge und ein dahingestammeltes Bekenntnis, die Welt verbessern zu wollen.

Stories geben Profil

Wenn ich mir für ein paar Minuten einen Investorenhut aufsetze, was mir – zugegeben -schwer fäll, dann möchte ich jenseits des Konzepts bei einem Startup Leidenschaft, Durchsetzungsvermögen und Haltung sehen. Ich möchte mit Menschen arbeiten, die eine Vision haben, der ich etwas abgewinnen kann. Ich möchte mit Typen arbeiten, die Kante zeigen. Es geht um Profil.

Identität finden

Alle reden von Zielgruppen – immer. Ich will gar nicht behaupten, dass es nicht wichtig sei, zu wissen, mit wem man eigentlich redet. Vergessen wird dabei aber zu oft die eigene Identität. Wir erinnern uns doch alle mit Schrecken an die Bausparkasse, die junge Zielgruppen in Radiospots aufs peinlichste anrappt.

Um Themen und Content-Felder zu definieren muss ich mich zunächst fragen, was mich als Startup inhaltlich qualifiziert. Eine Frage, die sich ein Startup wahrscheinlich schon gestellt haben wird, als es seine Mission formuliert hat. Wenn ein Startup seine Mission, seine Themen und Zielgruppen identifiziert hat, kann ein recht einfaches Brainstorming zu einer eigenen Content-Vision und letztlich zu einer Strategie führen.

Startups haben heute so günstig wie nie zuvor die Chance, mit relevantem Content qualifizierte Reichweite zu erzielen.

Der Content Canvas

In den letzten Jahren habe ich mit meiner Agentur zahlreiche Content-Projekte für Kunden aus vielen Branchen entwickelt. Konzeptionell legen wir dabei Wert darauf, dass die Inhalte aus dem Unternehmen selbst kommen und nicht von einer externen Agentur. YUKAWA sieht sich in diesem Kontext eher als eine Art Content-Hebamme.

Aus diesem Grund gibt es nun, mit dem YUKAWA Content Canvas eine klare DIY-Methode. Der Content Canvas gibt dabei nur soviel Orientierung wie nötig. In der Ideation-Phase werden die Teilnehmer mit Zufallsbegriffen konfrontiert, oder Begriffspaare werden gegeneinander getauscht. Das zwingt den Teilnehmer aber an manchen Stellen zu einem Perspektivwechsel, der plötzlich eine völlig neue Sicht auf die Dinge eröffnen kann. Kreativität wird also gezielt durch Disruption getriggert.

Der Canvas erscheint mit Creative-Commons-Lizenz und steht kostenlos zum Download, ist frei weiterentwickelbar, teilbar und darf kommerziell genutzt werden.

Überzeugende Formate ohne Agentur entwickeln

Content Thinking Whitepaper

Mit der Methode und einer kleinen aber inspirierten Brainstorminggruppe (ideal sind 4-6 Personen) lassen sich sehr starke Content-Ideen entwickeln und definieren. Egal, ob es dabei auf ein Web-TV oder Videoformat, auf Blogs oder Podcasts oder gar Live-Events hinausläuft.

Zumindest im ersten Schritt spart man sich damit eine teure Agentur und kann das Geld wahlweise in die Content-Produktion stecken – oder einfach behalten.

Download Whitepaper Content-Thinking: www.content-thinking.de

Facebook: Content-Thinking: https://www.facebook.com/contentthinking/

Mehr Infos: www.yukawa.de


Am 12. Februar findet bei uns im STARTPLATZ der Workshop Content-Thinking mit Axel Post statt. Startups können kostenlos teilnehmen! Alle Infos und die Tickets gibt es hier: www.startplatz.de/event/ContentThinking

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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