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21. Dezember 2021, 15:08 :: Aktuelle Trends | Allgemein | Corporate Services
Autor: Fabian Schirmbeck
Die ELSPRO ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Hilden bei Düsseldorf, welches 1986 von drei Familien gegründet wurde. Seit 35 Jahren bietet sie eine Vielzahl von elektrotechnischen Sicherheitsprodukten an. Spezialisiert hat sie sich auf die Bereiche Licht und Strom. Wir haben uns mit Patrick Hick, dem kaufmännischen Geschäftsleiter, unterhalten und uns über viele Themen rund um die Zusammenarbeit mit Startups und Trends ausgetauscht.
STARTPLATZ: Wer ist ELSPRO überhaupt und wofür steht das Unternehmen?
Die ELSPRO ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Hilden bei Düsseldorf, welches 1986 von drei Familien gegründet wurde, die auch in der zweiten Generation noch in verschiedensten Positionen vertreten sind. Die eine Familie stellt zurzeit den Geschäftsführer, die beiden anderen Familien haben Vertreter im Vertrieb. Es ein typisches Familienunternehmen mit knapp 80 Mitarbeitern. Die Entstehung des Unternehmens begann in einer privaten Garage und wurde dann immer größer. Stehen tut das Unternehmen, wie es der Name ELSPRO als Kürzel schon sagt, für elektrotechnische Sicherheits-Produkte. Das heißt, wir sind im rein gewerblichen Bereich unterwegs, in Industrien wie zum Beispiel der Automobilindustrie, Papierverarbeitung, Holzverarbeitung oder Müllverbrennungsanlagen, Kraftwerke usw. Zusätzlich kommen noch THW, Rettungswesen, Feuerwehren etc. hinzu. Unsere Produkte gliedern sich primär in die zwei großen Sparten Strom und Licht. Der Bereich Strom beinhaltet die gesamte Stromverteilung, ob jetzt auf stationärer oder mobiler Art und Weise. Wir arbeiten allerdings eher im unteren Bereich mit 125 Ampere, statt mit den ganz großen Stromverteilungsanlagen. Im Bereich Licht fängt es bei der kleinsten Taschenlampe an und geht bis zur großen Parkplatzleuchte, Großflächenleuchte, Hallenleuchte oder Logistikhallenbeleuchtung. Da sind wir sehr breit und teilweise sogar für den ATEX-Bereich, das heißt für den explosionsgeschützten Bereich, aufgestellt. Wir bezeichnen uns auch immer gerne als Manufaktur, denn wir haben in Hilden eine eigene Fertigung. Das heißt, wir bieten Produkte an, welche wir teilweise selber entwickelt und entworfen haben und dann anschließend selber fertigen. Für die Produktion greifen wir auf die Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern zurück. Durch unsere eigene Manufaktur ist es uns möglich, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen, was man bei vielen anderen Unternehmen in der Branche nicht findet.
STARTPLATZ: Welche Trends lassen sich aktuell in der Elektrotechnik-Branche erkennen und warum solltet ihr euch mit solchen Trends beschäftigen?
Da die Elektrotechnik-Branche extrem groß und breit gefächert ist, gibt es natürlich auch einige Trends. Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel die Digitalisierung, bei welcher die fortschreitende Intelligenz der Produktkomponenten eine große Rolle spielt, aber auch Technologien wie beispielsweise die NFC-Technologie. Als Beispiel könnte man ein intelligentes Lichtmanagement nennen, welches auf dem Markt immer mehr gefragt ist und was auch einen großen Einfluss auf die Arbeitsqualität von Mitarbeitern haben kann. Da spricht man von Human Centric Light, also von menschenbezogenem Lichtmanagement.
Es ist als kleines Unternehmen aber auch nicht einfach, jeden Trend mitzugehen und aus dem Grund arbeiten wir mit Partnern zusammen. Durch solche Zusammenarbeiten ist es uns nämlich möglich, dem Kunden mehr als eine reine Produktlösung anzubieten. Es ist vielmehr eine Service-Dienstleistung. Um das an einem Beispiel zu veranschaulichen, bleiben wir im Lichtbereich. Früher haben wir dem Kunden lediglich die Leuchten angeboten, ohne Montage oder Sonstiges. Heute versuchen wir, mit Partnern zusammenzuarbeiten, um dem Kunden z.B. zusätzliche Montage mit anbieten zu können. Und über einen weiteren Partner ist es noch möglich, ein intelligentes Lichtmanagement-System, inklusive Sensorik, Tageslicht- und Bewegungssensoren, anzubieten. Wir arbeiten auch mit Partnern zusammen, um gewisse Mietkauf- oder Leasing-Modelle anzubieten. Man spricht im Allgemeinen von “Software-as-a-Service”-Modellen, welche einen sehr großen Trend darstellen.
STARTPLATZ: Hilft euch ein starkes Netzwerk dabei, Trends und Innovationen besser zu nutzen und wenn ja, in welcher Art und Weise?
Da die ELSPRO aus dem elektrotechnischen Bereich kommt und keine eigene programmierende IT-Abteilung besitzt, sind wir natürlich auf ein starkes Netzwerk angewiesen, um beispielsweise Cloud-Lösungen, Apps oder eine einfache Software zu programmieren. In solchen Kernbereichen suchen wir uns dann starke Partner, die uns unter die Arme greifen können und deren Lösungen wir dadurch mit auf dem Markt platzieren können. Somit gelangen wir dann schlussendlich zum Prinzip eines One-Stop-Shops. Das heißt, der Kunde möchte seine Kontaktpunkte mit Lieferanten limitieren und am liebsten den kompletten Service bei einem einzigen Laden kaufen können. Er wird immer das Unternehmen bevorzugen, bei welchem er die komplette Lösung bekommen kann, statt mit zehn verschiedenen Unternehmen in Kontakt zu treten, weil jeder von diesen nur eine Teillösung anbietet. Das kann man ein bisschen mit einem Einkaufszentrum im Alltag vergleichen. Dort bekomme ich alles an einem Ort und muss nicht in der Stadt in viele verschiedene Läden laufen. Und um solche kompletten Lösungen statt Insellösungen anbieten zu können, sind wir auf ein starkes Netzwerk und eine Zusammenarbeit mit Partnern angewiesen.
STARTPLATZ: Spielen Startups für euch eine große Rolle in Bezug auf Innovationen und neue Technologien?
Eine große Rolle spielen Startups bei uns im Unternehmen noch nicht, aber wir sind sehr an ihnen interessiert, da sie eine ganz andere Arbeitsweise an den Tag legen und das ist auch der Grund, warum wir mit der ELSPRO am STARTPLATZ aktiv ist. Wir sind im Juni/Juli mit einem Startup unsere erste Kooperation eingegangen, durch die es uns möglich ist, eine Lösung im Industriegebiet fast exklusiv vermarkten zu können, da es sie in dieser Art und Weise auf dem Markt noch nicht gibt. Das ist gleichzeitig auch der Vorteil, den man durch eine Zusammenarbeit mit Startups gewinnen kann, denn solche Startups denken oft innovativer und gelangen so zu ganz anderen Lösungsansätzen. Eine Zusammenarbeit verschafft uns dann auch oft ein gewisses Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt und wir können mit großen Unternehmen mitkonkurrieren, was uns alleine überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Aber es ist im Allgemeinen natürlich auch eine große Herausforderung, das passende Startup zu finden, welches von der Thematik, dem Produkt und der Kundenzielgruppe auch mit unserem Unternehmen kombinierbar ist.
STARTPLATZ: Habt ihr sonst bereits Erfahrungen mit Startups gesammelt und wenn ja, in welcher Art und Weise?
Bis auf die Kooperation, welche wir im Juni/Juli eingegangen sind, kam es bisher zu keiner konkreten Umsetzung. Es gab immer mal wieder Ansätze oder einen Austausch mit Startups, jedoch hat es bisher am Ende hinsichtlich Fokus oder Zielsegment nie ganz gepasst. Bezüglich der Arbeitsweise von Startups gab es nie ein Problem, lediglich bei der Lösung, welche angeboten wurde. Da stellt man sich immer die Frage, ob eine Kooperation für uns sinnvoll ist, aber auch auf der anderen Seite, ob es für das Startup sinnvoll ist und ob sie davon profitieren können. Um solche Fragen zu beantworten, ist es wichtig, die Kundenzielgruppe zu definieren und die angebotene Lösung der Startups genauer unter die Lupe zu nehmen. Und diese Suche nach der richtigen Synergie stellt im Endeffekt auch die größte Hürde und Herausforderung dar.
STARTPLATZ: Wie hat sich die Nachfrage nach Produkten und Serviceleistungen aus der Elektrotechnik-Branche in den letzten Jahren gewandelt?
Wie eben schon bereits erwähnt, ist das Konzept des One-Stop-Shops ein großes Thema, welches sich immer mehr durchsetzt. In dem Bereich bemerkt man schon ein Umdenken der großen Unternehmen, da sie vermehrt nach kompletten Systemlösungen suchen, welche wir bei der ELSPRO beispielsweise anbieten. Dadurch kommt man beim Kunden auch viel schneller ans Ziel und ist in einer ganz anderen Position. Die Gespräche laufen auf einmal auf eine andere Art und Weise, was definitiv eine positive Entwicklung ist. Auch Themen wie Leasing oder Mietkauf werden immer aktueller und relevanter, da der Kunde so natürlich die Möglichkeit hat, sich Mittel anzuschaffen, ohne den Vollpreis zu zahlen und zusätzlich noch die Gewährleistung erhält, über den Zeitraum der Miete einen kompletten Support zu bekommen. Da sprechen wir dann auch wieder von den Service-Modellen, wie beispielsweise “Light as a Service”. Dort garantieren wir dem Kunden, dass er über die nächsten 5-10 Jahren Licht erhält und er sich zusätzlich bei jedem Problem an unseren Support wenden kann. Zusätzlich hat sich natürlich die gesamte Digitalisierung gewandelt, sodass das Sammeln von Daten und das intelligente Agieren durch diese relevanter wurde. Ein Bereich wäre das Lichtmanagement, bei welchem mir es durch Sensoren möglich ist, das Licht zu steuern und ich beispielsweise das Tageslicht viel sinnvoller nutzen kann und gleichzeitig Energie spare. Es gibt aber auch sonst noch sehr viele Anwendungsbeispiele.
STARTPLATZ: Welche Entwicklung wird die Elektrotechnik-Branche deiner Meinung nach in den nächsten Jahren durchlaufen?
Wie gesagt ist die Branche extrem breit gefächert. Ich konzentriere mich jetzt auf den Bereich, der die ELSPRO größtenteils betrifft. Wie eben schon besprochen, gehe ich einfach stark davon aus, dass sich diese “As a Service”-Modelle weiterentwickeln werden – und das in jeglichen Ausführungen und Varianten. Für Unternehmen wird es immer relevanter, zum System-Lieferant zu werden, statt nur einen Teilaspekt anzubieten, auch wenn das nicht immer so einfach in der Umsetzung ist. Generell ist es natürlich auch sehr wichtig, ein offenes Ohr am Markt zu haben und gewisse Trends frühzeitig zu erkennen und die Wünsche des Kunden zu erfüllen. Und das gilt nicht nur für die Elektrotechnik-Branche, sondern für jedes Unternehmen.
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