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6. Februar 2017, 15:00 :: Allgemein
Autor: Olga Rube
Malte Klussmann ist Mitgründer und COO von Cringle, der einfachsten mP2P Lösung in Europa, wo er für die strategischen Kooperationen mit internationalen Banken verantwortlich ist. Gemeinsam mit seinem Team und den Banken möchte er Cringle zu einer Plattform ausbauen, bei der der Bankkunde im Zentrum steht. Im dritten Teil unserer Interviewreihe hat sich das Startup Cringle für die Finanzierungsform Crowdinvesting entschieden. Welche Vorteile dies gegenüber Crowdfunding hat, erfahrt ihr im Interview mit Malte!
Hallo Malte!
Ich bin Malte Klussmann, Mitgründer von Cringle. An der Universität Potsdam habe ich meinen Master in BWL abgeschlossen und während des Studiums zusammen mit meinen Mitgründern die Anfänge von Cringle gestaltet.
Cringle ist eine App, mit der Freunde kinderleicht Geld senden können. Was uns hier besonders macht, ist die Zusammenarbeit mit den Banken. Gemeinsam schaffen wir eine starke Zahlungsinfrastruktur und können somit beispielsweise Zahlungen direkt zwischen den Girokonten der Nutzer ermöglichen, bei dem gewohnten Sicherheitsstandard der eigenen Hausbank.
Jüngst haben wir mit Cringle den Schritt nach Österreich gewagt und somit die Internationalisierung begonnen. Langfristig wollen wir Cringle im SEPA-Raum zum Standard für P2P-Zahlungen etablieren.
2. Crowdbuilding ist enorm wichtig und etwas, mit dem man nicht früh genug anfangen kann. Was sind deine Tipps zum erfolgreichen Aufbau einer Crowd? Wie hast du es geschafft, deine Crowd aufzubauen?
Cringle ist eine App Privatpersonen und findet in jeder Altersgruppe Anwendung. Daher hatten wir zum Start unser Crowdfunding-Kampagne einen guten Ansatzpunkt, unsere Crowd aufzubauen. Wir haben stets darauf geachtet, unsere Crowdinvestoren über alle relevanten Vorgänge zu informieren und sie auch direkt in die weitere Produkt- und Unternehmensentwicklung zu involvieren.
3. Wie bist du auf das Thema Crowdfunding (oder ggf. auch Crowdinvesting) gekommen?
Ich habe bereits vor unserer Kampagne verschiedene Projekte auf verschiedenen Plattformen verfolgt. Somit war das Thema Crowdinvesting immer im Hinterkopf.
4. Welche Vorteile siehst du in jeweils in Crowdfunding bzw. Crowdinvesting?
Bei beiden sehe ich die Crowd als einen sehr genauen Kompass, ob die Unternehmens- und Produktentwicklung sich wirklich am Bedarf der Masse orientiert.
Die vielen Fragen und das unzählige Feedback ist sicher eine Menge arbeit, führt meiner Meinung nach im Endeffekt aber zu einem massentauglichen Produkt.
5. Warum habt ihr euch letztendlich für Crowdinvesting statt Crowdfunding entschieden?
Wir haben uns für Crowdinvesting entschieden, da wir mit Cringle bereits eine Finanzierungsrunde abgeschlossen hatten und das Produkt auf dem Markt war. Es gab also nicht das klassische „Produkt-Funding“, um den Marktstart zu ermöglichen. Wir waren auf der Suche nach einer strategisch wertvollen Finanzierungsform und denke, dass wir mit unserem erfolgreichen Crowdfunding-Projekt den richtigen Schritt getan haben.
6. Welche Erfolgsfaktoren zeichnen deiner Meinung nach eine gute Crowdfunding/-Investing Kampagne aus?
Ganz oben stand für uns immer das Community-Management. Für mich sind somit die wichtigsten Faktoren Zeit, persönliche Nähe und Involvement. Jedes Mitglied der Crowd-Community ist ein potentieller Investor und daher sollte das Gründerteam persönlich als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Es kommen viele Fragen auf das Gründerteam zu, oftmals wiederholen sich diese. Doch auch hier stammt jede Frage von einem Investor bzw. potentiellen Investor. Daher muss sich die Zeit genommen werden, alle Fragen mit hoher Qualität zu beantworten.
Zu guter Letzt sollte die Crowd aktiv involviert werden. Wieso nur Fragen beantworten und nicht der Crowd auch mal Fragen stellen? Unser Erfahrung nach engagiert sich die Crowd gerne und bietet zum Beispiel einen super Rahmen für Umfragen.
7. Welche Projekte eigenen sich besonders für Crowdfunding/Crowdinvesting?
Ich denke, dass lässt sich pauschal nicht sagen. Als erstes Fintech auf Companisto waren wir anfangs auch unsicher, ob Cringle geeignet für eine Schwarmfinanzierung ist. Im Endeffekt wurden unsere Erwartungen weit übertroffen. Von verschiedenen Companisten erhielten wir die Rückmeldung, dass wir für sie ein Alltagsproblem lösen. Löst ein Produkt für viele Personen ein Problem im Alltag und können sich viele mit dem Produkt identifizieren, ist es vermutlich gut für Crowdfunding oder –investing geeignet.
8. Wie siehst du die Chancen von Crowdfunding/Crowdinvesting als etablierte Finanzierungsalternative in der Zukunft?
Inzwischen ist Crowdfunding in Deutschland meiner Meinung nach salonfähig. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass Crowfunding auch zukünftig noch weiter an Relevanz gewinnt. Die Crowd ist immerhin ein mächtiger Faktor, welchen einem andere Finanzierungsalternativen nicht bieten.
Vielen Dank für deine Antworten, Malte!
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