Der eCommerce-Markt als fruchtbares Terrain für Startups: Industry Insight #11 - STARTPLATZ

Der eCommerce-Markt als fruchtbares Terrain für Startups: Industry Insight #11

25. März 2019, 17:30 :: Aktuelle Trends | Allgemein

Autor: Olga Rube

Kaum ein Marktsegment in Deutschland kann eine vergleichbare Wachstumsrate aufweisen wie der Online-Handel: Erkenntnissen des Statistik-Portals Statista zufolge konnte die eCommerce-Branche im Jahr 1999 gerade einmal 1,1 Milliarden Euro Online-Umsatz in Deutschland verzeichnen. Im Jahr 2016 waren es bereits 44,2 Milliarden Euro. Stolze 58,5 Milliarden Euro Umsatz werden für das Jahr 2019 prophezeit. Der Onlinehandel entpuppte sich so nicht zuletzt für junge Gründer innerhalb weniger Jahre zur innovativen Spielwiese. Doch welche eCommerce-Startups tummeln sich im heimischen Rheinland und schaffen es, sich in dem innovationsgeladenen eCommerce-Dschungel von der Masse abzuheben? 


 

 
 
Wer hin und wieder das hektische Stadtleben hinter sich lässt, um die ländliche Ruhe und Idylle zu genießen, kennt auch die Kehrseite der Medaille. Die oft mit Schlaglöchern durchsetzten Straßen in ruralen Gebieten Deutschlands bremsen Verkehrsteilnehmer aus und führen mitunter zu gravierenden Unfällen. Ganz zu schweigen von den schwindelerregenden Summen, die in die Sanierung deutscher Straßen fließen: stolze drei Millionen Euro werden jährlich für den Straßenausbau aufgewendet. Die Leidtragenden sind die lokalen Behörden, in deren Eigentum 70 % der Straßen fallen und die mit einem Soll von 300 Millionen Euro restlos verschuldet sind. Dass die Anschaffung teurer Straßensanierungsmaschinen wie etwa der Asphaltfräse für knapp 200.00 €  das ohnehin knappe Budget örtlicher Gemeinden übersteigt, sollte also nicht überraschen. Ein schier unüberwindbarer Teufelskreis, den Michael Farrel seit einiger Zeit beobachtet und prompt beschließt, den unabhängigen Marktplatz Komshare zu gründen. Das eCommerce -Startup bildet eine B2B-Plattform für den kommunalen Markt ab, die den Austausch von Ressourcen, Fahrzeugen, Infrastruktur und Dienstleistungen mittels sicherer und transparenter Prozesse ermöglicht. Via Plattform können Nutzer die für sie am besten geeignetste und günstigste Maschine finden und buchen. Die Vision von Komshare ist sowohl die effiziente Auslastung von Spezialfahrzeugen und Baumaschinen als auch die nachhaltige Entlastung von Kommunen.

“Viele Kommunen arbeiten mit ihren Nachbarkommunen zusammen, um Kosten zu sparen und ihr Dienstleistungsangebot für ihre Einwohner zu verbessern. Ein typischer Bereich für die interkommunale Zusammenarbeit ist der Bauernhof. Zusätzlich zum Sommer- und Winterdienst kommen für einen typischen Bauernhof Aufgaben hinzu wie etwa Schlaglöcher zu füllen und Kanäle zu reinigen. Hierfür nutzt ein Bauer spezielle Fahrzeuge und Maschinen, die einer guten Auslastung bedürfen,” so Farrel. 

 

 

Michael Wilmes sollte im Laufe seiner Karriere früh in den Genuss kommen, Unternehmerluft zu schnuppern. Schon während seines Studiums in Business Administration jobbte der zielstrebige Kölner bei myTaxi, spielte zu jener Zeit bereits mit dem Gedanken, eine Plattform für den C2C-Bereich zu gründen, die Privatleuten ermöglichen sollte, anderen Privatleuten etwas mitbringen zu können. Kurze Zeit später weitete sich die Idee von der C2C- zur B2B-Plattform aus und trägt heute den Namen MyDaylivery. Mit einer klaren Vision im Gepäck, bezog das Team des eCommerce-Startups, bestehend aus Michael Wilmes, Damian Witkoswki, Arndt Solms und Arunn Rajendram vor rund einem Jahr den STARTPLATZ Köln und arbeitet seither daran, den KEP-Markt (Kurier-Express-Paket-Dienst) zu digitalisieren und zu optimieren. Als erste digitale Kurier-Plattform, die gewerbliche Kuriere und Pendler direkt mit den Kunden zusammenbringt, erlaubt es die Plattform, mit nur zwei Klicks, eine Direktfahrt aufzugeben und den passenden Fahrer oder Kurier zu finden. 

Doch damit nicht genug: Der Shared Economy Ansatz sorgt dafür, den CO2-Ausstoß zu minimieren und die Straßen zu entlasten.

„Die Kernvision von Mydaylivery ist es, vorhandene Kapazitäten besser auszunutzen und dafür zu sorgen, dass dringende Lieferungen am selben Tag zu gewährleistet werden können. Dabei ist MyDaylivery um bis zu 2/3 günstiger als eine klassische Direktfahrt und erfüllt zusätzlich den persönlichen Anspruch zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks und damit zum Schutz der Umwelt.”

Welche Meilensteine sich das ambitionierte Team auf die Fahne geschrieben hat? Auf der Agenda für 2019 steht sowohl das Onboarden großer Unternehmen sowie die Entwicklung eines neuen Interfaces, mit dem ermöglicht werden soll, Pakete aller Art aufzugeben.
 

Arunn Rajendram (l.) und Michael Wilmes (r.)
 
 
 
Wie sich eine zündende Idee zu einem explosiven Geschäftsmodell entfalten kann, weiß wohl kaum jemand besser als Wolfgang Lang. Als Gründer und Geschäftsführer von Crowdfox gehört der Kölner Unternehmer zweifelsohne zu den Juwelen der rheinischen Startup-Szene. 2014 gegründet, nahm das Preissuchmaschinen-Portal schnell Fahrt auf. Zunächst als digitale Plattform gestartet, die Unternehmen den smarten und fairen Handel zwischen Lieferanten und Käufern ermöglicht, entwickelte sich das eCommerce-Startup zu einem der erfolgreichsten Vergleichsportale in Deutschland. Wie? Mittels hochentwickelten, datendynamischen System können Lieferanten die Preise so kalkulieren, dass Crowdfox seinen privaten und Geschäftskunden stets die besten Marktpreise anbieten kann. Mehrere Finanzierungsrunden konnte das Alumni-Startup aus dem STARTPLATZ bereits erfolgreich durchlaufen. Zuletzt konnte das Startup um Wolfgang Lang ein Investment von 10 Millionen absahnen. Eine steile Erfolgskurve, die das Team aus rund 70 kreativen Köpfen vergangenen Herbst dazu veranlasst hat, seine Flügel auszubreiten und das STARTPLATZ-Nest zu verlassen.
 

Du sprudelst nur so über vor Ideen, dir fehlen aber noch die nötigen Mittel? Dann bewirb dich noch bis zum 6. Januar 2019 hier für die nächste Runde des STARTPLATZ Accelerators!


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