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12. September 2017, 15:08 :: Aktuelle Trends | Allgemein
Autor: Carolin Gattermann
Die verschiedenen Konzepte und Ansätze der New Work etablieren sich nach und nach im Alltag verschiedener Unternehmen und Startups. Die Begriffe, die mit diesem Ansatz einhergehen, sind teilweise noch recht unbekannt. Wir führen euch durch diesen Dschungel neuer Begriffe und erklären euch fünf wichtige Schlagwörter zum Thema New Work.
1. New Work
Die digitale Vernetzung sowie der Wandel von einer Industrie- zur Wissensgesellschaft stellt die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen, schafft neue Strukturen im Arbeitsumfeld und fordert neue unternehmerische Denkweisen. Mit dem in den 70er Jahren von Frithjof Bergmann entwickelten Konzept der New Work stellt er bisherige Arbeitsstrukturen als längst überholt dar. Flexible und wandelbare Arbeitsmodelle sollen steife Strukturen ablösen. Statt klarer Hierarchien sowie fester Kommando- und Zeitstrukturen finden sich zunehmend Unternehmen, die sich von den klassischen Arbeitsstrukturen distanzieren. Dass sich dieses Konzept in unserer heutigen Zeit durchsetzt, liegt hauptsächlich an der Digitalisierung sowie an dem starken Wachstum von Startups. Die zentralen Pfeiler des Trends New Work: Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft – Werte, die dem Individuum vor allem eins bieten sollen: Handlungsfreiheit. Das Ziel: flache Hierarchien, eine gute Work-Life-Balance und Eigenverantwortung der Mitarbeiter.
2. Holokratie
Der Holokratie-Ansatz (Holacracy) von Brian J. Robertson macht jeden einzelnen Mitarbeiter zur Führungskraft und schafft Hierarchien de facto ab.
Über selbstorganisierte Teams wird die Unternehmensorganisation gesteuert, Entscheidungen werden basisdemokratisch und lokal getroffen. Arbeitsprozesse und Organisationsstruktur unterliegen einem ständigen Update. Alle Regeln und Bestimmungen sind transparent und für jeden einsehbar. Ein Beispiel für erfolgreich umgesetzte Holokratie ist das US-Unternehmen Zappos.
3. Agile Arbeitsmethoden
Agile Arbeitsmethoden, ein Begriff der ursprünglich aus der Softwareentwicklung kommt, bezeichnet die Fähigkeit einer Organisation, rasch auf Veränderungen zu reagieren und in Zeiten des Wandels flexibel, aktiv und anpassungsfähig zu handeln. Hinter dem Wort „agil“ verbirgt sich die Idee, ein Projekt oder Produkt Schritt für Schritt mit einem sich selbst organisierenden, interdisziplinären Team in sogenannten Sprints zu entwickeln.
Das Resultat aus den agilen Methoden wie Scrum oder Kanban soll sein, den Auftrag durch Priorisierung schlank zu halten, auf Kundenwünsche rasch reagieren zu können und auch in späten Projektphasen noch flexibel zu bleiben. Im Gegensatz zum klassischen Projektmanagement-Ansatz definiert der agile Ansatz zu Beginn Zeit und Budget als Konstanten. Gemeinsam mit dem Kunden wird dann geschaut, welche Anforderungen sich innerhalb dieses Rahmens umsetzen lassen.
4. Co-Creation
Co-Creation bedeutet, dass Unternehmen und Kunden bzw. Firmen und ihre Mitarbeiter zusammenarbeiten und ein gemeinsames Produkt entwickeln. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass das Unternehmen die Bedürfnisse des Kunden kennt und der Kunde das Produkt erhält, das er wirklich braucht. Arbeitsschritte können arbeitsteilig abgearbeitet werden und dabei automatisiert oder outgesourct werden, um Kosten zu sparen. Unternehmen, die beide Welten beherrschen, sind innovativ und bei Routineprozessen effizient und kostengünstig. Zukünftig werden diese Unternehmen sicherlich die besten Chancen haben, am Markt bestehen zu können. Für Arbeitnehmer bedeutet dieser Trend, dass zukünftig besonders Skills am Arbeitsmarkt gefragt sind, die keine Routinearbeit darstellen.
5. Coworking
Coworking ist eine im Silicon Valley entstandene neue Arbeitsform, bei der sich meist Startups, Freelancer und Kreative einen zeitlich flexiblen Arbeitsplatz statt eines kompletten Büros in offen gestalteten Räumlichkeiten mit kompletter Infrastruktur anmieten und den Vorteil des Zusammenarbeitens (daher auch der Name Coworking) nutzen möchten. Grundidee ist nicht nur das Teilen eines Büroraumes, sondern auch des Wissens. Coworking Spaces sind physische Orte der geistigen Zusammenarbeit, der Inspiration und des Austausches. Hier können sich Kreative und Techies, Gründer und Freelancer oder Marketeers und Business Case Spezialisten gegenseitig aushelfen, ihr Wissen mit den anderen teilen und sich branchenübergreifend vernetzen. Längst wurde das Innovationspotenzial in Coworking Konzepten erkannt, das zeigte jüngst der Fall “WeWork”. Der US-amerikanische Coworking Betreiber hat im Juli 2017 von sich Reden gemacht, als er eine weitere Investitionsrunde von 270 Millionen Dollar erfolgreich abschließen konnte.
Ricardo Semler ist Geschäftsführer und Mehrheitseigner des brasilianischen Unternehmens Semco S/A. Bereits vor einigen Jahren hat er in seinem Unternehmen eine Struktur etabliert, die den heutigen Vorstellungen des New Work-Ansatzes ähnelt. Hier könnt ihr euch den interessanten TED-Talk von Ricardo Semler anschauen, in dem er über die radikale Demokratisierung der Semco-Gruppe spricht.
Vom 08. – 13. Oktober 2018 findet die zweite New Work Week in Düsseldorf statt. Sei dabei und gestalte die Zukunft der Arbeitswelt mit!
Alle Informationen und Tickets gibt es hier: www.new-work-week.io