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Die Zukunft der Bildung – wie die Digitale Transformation die Bildung verändert

4. Dezember 2015, 14:21 :: Aktuelle Trends

Autor: Victoria Blechman

Pirmin Vlaho präsentiert euch am 9. 12. in einem Vortrag seine Erkenntnisse zum Thema Bildung in Zeiten Digitaler Transformation. In diesem kurzen Interview erzählt er die Hintergründe zum Thema.

 

Du referierst am 9.12.2016 über das Thema Zukunft der Bildung. Warum beschäftigt dich das Thema?

Ich bin eigentlich Lehrer. Mit eigentlich meine ich, ich habe Lehramt studiert und auch einige Zeit als Lehrer gearbeitet. 2008 bin ich dem Beruf aber untreu geworden. Zusammen mit Lutz Lindemann kam ich ans Gründen. Wir hatten damals über einige Jahre hinweg ein Startup. Heute kombiniere ich beide Erfahrungen: ich konzentriere mich auf Startups, die mit Bildung zu tun haben. Dafür gibt es mittlerweile auch einen Begriff: Edu-Tech.

Warum ist das Thema Bildung von Bedeutung?

Bildung spielt für die individuelle Lebensgestaltung als auch für gesellschaftliche Entwicklungen ein große Rolle. Bildung ist also ein Schlüsselthema. Und die digitale Transformation rüttelt gerade an den Grundfesten der Bildung. Ein Beispiel aus der Geschichte hilft das zu verdeutlichen: Die Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg revolutionierte die Methode der Buchproduktion. Bis dahin musste jedes Buch aufwändig mit Tinte und Feder abgeschrieben werden. Der Gutenberg-Druck erlaubte kostengünstige Massenproduktion. Bücher und damit auch Bildung wurden so für den Normalbürger erschwinglich. Der Computer und das Internet sind ähnlich revolutionär.

Inwiefern?

Bildung hat viel mit Informationen zu tun. Das Internet hat die Kosten für Kommunikation drastisch gesenkt und erlaubt neue Möglichkeiten der Informationsverarbeitung. Bildung wird also günstiger und anders.

Kannst du konkreter werden und einige Beispiele nennen?

Die Nachfrage nach Bildung wächst. Staatlichen Universitäten haben bereits seit langem Kapazitätsprobleme. Die Hörsäle sind häufig mit Studenten überfüllt. In bestimmten Studienfächern wird die Nachfrage durch Numerus Clausus reguliert. Sogenannte MOOCs lösen beide Probleme und senken die Kosten. Der deutsche Sebastian Thrun hat das bereits früh erkannt und die Online-Universität Udacity gegründet. Dafür legte er seine Professur an der Standford University und seinen Chefposten bei Google X nieder. Alleine für seine „Einführung in die Künstliche Intelligenz“ meldeten sch 160 000 Studenten an, von denen 23 000 an einem Online-Abschlussexamen teilnahmen. Eine Online-Vorlesung kann man bequem von der Couch aus verfolgen, so oft bis man es verstanden hat. Das Kapazitätsproblem fällt weg, ein Numerus Clausus braucht es nicht mehr. Einige Experten sprechen bereits von „Harvard für alle“. Der Zugang zu qualitativer Bildung wird für jeden möglich und erschwinglich. Ähnlich verhält es sich im schulischen Lernen: Daniel Jung aus Remagen beispielsweise hat den klickstärksten YouTube-Mathekanal. In kurzen Erklärvideos bespricht er die Mathematik. Die Schüler lieben das. Im Schnitt hat jedes Video 400 000 Views. Er ist damit quasi der erste Popstar der Bildung. Die Schüler lernen mit den Erklärvideos kostenfrei. Auch das Berliner Startup SofaTutor ist sehr erfolgreich. Sie erweitern ihre Erklärvideos mit Übungen und Hausaufgaben-Chats. Das ist zwar nicht kostenfrei, stellt aber nur einen Bruchteil der Kosten dar, die durch klassische Nachhilfe verursacht werden.

Ist es denn sinnvoll mit Videos zu lernen?

Die Lernpsychologie hat große Fortschritte gemacht. Auch die Neurowissenschaften tragen viele neuartige Erkenntnisse für ein besseres Verständnis bei. Es stellt vieles Althergebrachte komplett auf den Kopf. Wie man sinnvoll lernt ist ein weites Themenfeld.

Sind diese Themen der Schwerpunkt deines Vortrages?

Die digitale Transformation geht noch viel weiter. Lernprogramme können sich beispielsweise dem Lernenden anpassen. Damit wird quasi ein Traum von vielen Lehrern und Dozenten wahr. Bis her war es stets ein Problem wie man den Lernstoff differenziert. Es ist einfach zu aufwändig für alle den Lernstoff separat vorzubereiten. Für eine Lernsoftware allerdings ist das kein Problem. Der Lernstoff kann für jeden personalisiert werden – automatisch und quasi zum Nulltarif. Das Mathelernprogramm Bettermarks ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Der Gründer Arndt Kwiatkowski gründete übrigens schon immobilienscout24.de. Auch die Themen Netzwerke und Big Data sind sehr interessant. Zum Thema Netzwerke arbeite ich auch an meinem eigenen Startup (LINK) Schulproblemberatung-Online.de. Dabei geht es um Schulprobleme. Hier kann ein Experten-Netzwerk häufig besser helfen. Das Thema Bildung ist und bleibt zukunftsträchtig und spannend.

Wir danken dir für das Interview und freuen uns auf deinen Vortrag

Die Zukunft der Bildung – wie die digitale Transformation die Bildung verändert

Mittwoch, den 9.12.2016 um 19 Uhr

mit Pirmin Vlaho  von Schulproblemberatung-Online.de

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