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18. September 2018, 18:14 :: Aktuelle Trends | Allgemein | Community
Autor: Olga Rube
Essen – für viele ein kulturelles Erlebnis der Sinne, ein täglicher Genuss, dem man mit Vorfreude entgegenblickt. Und dennoch sind Restaurantbesuche oft alles andere als eine genussvolle Erfahrung. Das wollen drei Startups ändern: In unserer Industry Insight #8 begeben wir uns auf kulinarische Entdeckungsreise und nehmen drei Gastronomie Startups unter die Lupe – von der SaaS-Lösung für glücklichere Restaurantbesucher bis hin zum Communityrestaurant und einem der schnellsten Bestellservices in Europa, nehmen wir drei spannende Startups unter die Lupe, die mit ihren Ideen für ein Gastronomieerlebnis der Extraklasse sorgen.
Wer kennt es nicht? Es ist Samstagabend. Man geht mit seinen Liebsten in ein Restaurant und freut sich auf eine leckere Mahlzeit in guter Gesellschaft. Wären da nicht die langen Wartezeiten und die stets gestressten Kellner, die von Tisch zu Tisch hetzen. Wie gut, dass es für (fast) alles eine Lösung gibt: In diesem Fall hatte ein Gastronomie Startup aus dem STARTPLATZ Köln die einleuchtende Idee. Das Team von ordersome hat eine SaaS-Lösung entwickelt, die es Gästen ermöglicht, jegliche gastronomische Interaktion bequem online abzuwickeln – von der Empfehlung eines Restaurants bis hin zur Reservierung, Bestellung und Bezahlung. So kann der Gast sich zurücklehnen und das Essen entspannt genießen, während er das Gericht oder Getränk seiner Wahl direkt vom Tisch aus mit seinem Smartphone bestellt und bezahlt. ordersome will auf diese Weise sowohl Kellnern als auch Gästen Zeit sparen und die gastronomische Erfahrung für beide Parteien angenehmer machen.
Wie die Idee entstanden ist? Die beiden Gründer haben sich vor einigen Jahren im Auslandssemester in Schweden kennengelernt. Dabei ist den Freunden schnell aufgefallen, dass dort extrem viel digitalisiert wird und die Schweden ihr Smartphone im Alltag für so ziemlich alles nutzen.
“Wir haben Tickets für die Uniparty der Linköping University per Handy bezahlt. Das hat uns inspiriert.” Nikolas Chapoupis
Für das Accelerator Team aus dem STARTPLATZ Köln endet im September die Pilotphase mit den ersten drei Testkunden. Danach soll es ans Eingemachte gehen.
„Wir bereiten uns aktuell darauf vor, ordersome großflächig auszurollen und den Vertrieb aufzubauen,“ so Chapoupis.
„Wer gut isst, lebt grundsätzlich zufriedener. Davon sind wir überzeugt.“
Der Geistesblitz für die Idee zu 80Days kam ganz passend beim Mittagessen.
„Mein Co-Founder und ich gehen mittags gerne ausgiebig essen. Uns ist aufgefallen, dass es gastronomisch gesehen leider nur eine kleine Auswahl an Gerichten gibt und wir waren somit sehr schnell gelangweilt. Essen ist für uns Synonym für Vielfalt und Genuss. Wir finden es schade, dass sich 80% der Systemgastronomie auf Pizza, Pasta und Burger beschränkt. Da wir beide gerne reisen und schon viele verschiedene Küchen kennenlernen durften, wollten wir genau diese Vielfalt jedem zugänglich machen.“
Die Idee für 80Days war geboren und kurze Zeit später das erste Community Restaurant erschaffen, bei dem der Kunde alle 80 Tage zusammen mit dem 80Days-Team die Karte neu erfinden kann. Die Küche soll sich rund um das Thema Streetfood drehen.
„Da ich aus einer Gastro-Familie komme, weiß ich dass Digitalisierung in der Gastronomie ein heikles Thema ist. Die Gastronomen sind sehr vorsichtig, was an dem generellen Alter/Image der Branche liegt. Wenn digitalisiert wird, dann nur im Hintergrund und nicht am Kunden. Wir glauben, das beim Essen aber gerade dies Kundeninteraktion extrem wichtig ist. Der Kunde weiß schließlich am besten wo die Reise hingehen soll.“
Die Vision des Accelerator Teams aus dem STARTPLATZ Düsseldorf ist es, das Konzept der Systemgastronomie, von dem Grundsatz „Es schmeckt überall immer gleich“ zu„es schmeckt überall immer lecker“ verändern, mit dem langfristigen Ziel, den Kunden nicht an das Ende der Wertschöpfung zu verfrachten, sondern diesen vielmehr aktiv mit einzubeziehen.
Und was steht auf dem Zukunftsplan?
Das Team befindet sich derzeit in der Testing Phase und ist dabei, das Konzept in großen Kantinen zu verproben. Gleichzeitig sucht das Team nach kleineren Gastronomen, die bereit sind, mit ihnen gemeinsam Tests durchzuführen. Darüber hinaus soll zügig der erste Konzept Store errichtet werden.
„Wir hoffen, dass wir in naher Zukunft durch die Daten, die wir mit der Wahl sammeln, Food Trends näher bestimmen und voraussagen können,“ so Kessler.
„Frisches Essen auf Knopfdruck“ – so lautet das Mantra eines Tech-Food Startups, das etwas geschafft hat, von dem die meisten Lieferservices nur träumen können: Gerade einmal zwanzig Minuten dauert die Auslieferung hochwertiger ready-to-eat Gerichte bei Mealmates. Wie das geht? Mit einem Konzept, das eine 180° Wandlung auf der Produktseite durchgemacht hat.
„Der Weg zum Status Quo war durchaus hürdenreich aber auch sehr spannend. Unser ursprünglicher Ansatz war es nämlich, den Herstellungsprozess komplett zu externalisieren. Nachdem wir viel Energie in die Auswahl eines geeigneten Herstellungspartners gesteckt haben, mussten wir feststellen, dass keiner der möglichen Kandidaten das leisten kann was wir uns vorgestellt haben,“ so Ecker.
Und so wurde kurzerhand vom Team selbst gekocht – im Jahr 2015 gestartet, wurde zu Beginn von einem gekocht, die anderen beiden lieferten das Essen aus. Inzwischen wurde das Team um Küchenpersonal und Fahrer erweitert. Damit haben es die Mealmates-Gründerteam Nils Kornder, Pascal Ecker und Shahin Golabi mit ihrem Lieferservice geschafft, einer der schnellsten Zusteller von Onlinebestellungen in Europa zu werden. 20 Minuten funktionieren. Dafür packt der Fahrer eine Auswahl an Gerichten ein und fährt los – auch wenn diese noch nicht bestellt wurden.