- Thursday, 21.11.24, 11:00 - 12:30 Uhr
- Remote per zoom call, Online
- Jakow Smirin
19. Mai 2020, 10:49 :: Aktuelle Trends | Community | Erfolgsgeschichten
Autor: Tim Schoster
Viren stellen im realen Leben eine große Gefahr dar, wie wir gerade in einem ungeahnten Ausmaß durch das Coronavirus erleben. Aber auch in unserem digitalen Alltag greifen Computerviren und Hacker immer gezielter nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen oder Startups an. Das Startup SoSafe, gegründet von Felix Schürholz und Niklas Hellemann, hat sich dem Thema der Cybersecurity verschrieben und bietet kontinuierliche Schulungen für Mitarbeiter und Gründer an, um die raffinierten Tricks und Gefahren im Internet zu erkennen. STARTPLATZ COO Lukas Gräf unterhält sich in der dritten Folge des STARTPLATZ Podcast mit den zwei Gründern über die Gefahren im Internet, wie Kunden optimal darauf vorbereitet werden können sowie die Auswirkungen der Coronakrise und über das „Digitale Händewaschen“.
Jeder kennt sie, die dubiosen Phishing-Mails mit Links oder der Frage nach dem Passwort. Nicht umsonst sagt man, der Mensch sei die größte Sicherheitslücke im System. Viele werden sagen, selbst schuld wer auf so etwas hereinfällt. Aber die Tricks der Kriminellen werden immer professioneller und besser und sind für Laien oftmals kaum zu identifizieren. Hellemann weist darauf hin, dass SoSafe genau bei dieser menschlichen Seite des Themas zur Cybersecurity ansetzt und beschreibt den Vorgang so: „Wir haben eine Trainingsplattform für Großunternehmen, aber auch Kleinunternehmen aller Größen und bespielen damit dann die Mitarbeiter von Unternehmen, um ihnen zum Beispiel zu zeigen, worauf ist denn zu achten, wenn sie im Internet unterwegs sind, wenn sie mit digitalen Themen zu tun haben, insbesondere auch in dieser ganzen Zeit, wo wir ja alle dezentral arbeiten und über digitale Tools einfach miteinander verknüpft sind.“
Schürholz und Hellemann betonen, dass sie den Menschen dabei nicht als Sicherheitslücke sehen, sondern als Teil des Abwehrsystems, welches geschult werden muss. Für klassische Schulungen haben die Verantwortlichen in den Unternehmen häufig keine Zeit und was in den Köpfen der Mitarbeiter dabei hängen bleibt ist oft nicht messbar. SoSafe ermögliche den Mitarbeitern ihr Wissen zur Sicherheit im Internet durch interaktive Inhalte und Fragen kontinuierlich und messbar zu verbessern. „Wenn du so eine komplexe Materie in den Köpfen der Leute verankern möchtest, dann ist es eben die Wiederholung der Inhalte. Es ist vor allem auch diese Zerlegung (…) nicht zu viel Content, keine 90 Minuten Powerpoint, die ich auswendig lernen muss, sondern immer alles schön portioniert und vor allem aktivierend“, beschreibt Hellemann den Lernprozess.
Mit der Coronakrise gewinnt auch das Thema Cybersecurity an Bedeutung. Mitarbeiter haben im Homeoffice oft nicht die virensichere Software und Mails, die angeblich vom Chef stammen, sind schwerer zu identifizieren und letztendlich ein Hackerangriff. Die Nachfrage bei SoSafe wächst und die zwei Gründer optimieren ihre Plattform kontinuierlich. Auch auf den Umstieg zum Homeoffice waren sie gut vorbereitet. „Unbewusster Weise wurden alle Mitarbeiter entsprechend mit Hardware ausgestattet. Wir haben geguckt, dass wir alles in der Cloud verfügbar haben, dass VPN Zugänge da waren und dass entsprechend Handys verfügbar waren. Deswegen hatten wir da gar nicht mehr so viel technischer Art zu tun.“, bewertet Schürholz den Umstieg auf Remote als sehr flüssig. Aber auch Verbesserungspotenzial in der internen Kommunikation und Organisation konnten die zwei ausfindig machen und blicken positiv in die Zukunft, um gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.
Schürholz und Hellemann sehen viele Parallelen zwischen kursierenden Krankheitsviren und digitalen Viren, beide mutieren kontinuierlich,wie rund um das Coronavirus aktuell viel diskutiert wird. Auch die Computerviren werden nicht so einfach verschwinden und auch hier ist der wichtigste Faktor bei der Prävention das menschliche Verhalten. So fordert Schürholz ein „digitales Händewaschen“: „Das, was wir gerade vor allem studieren, sind Verhaltensregeln wie Hygiene und Abstand. Diese kann man genauso auch auf die IT-Sicherheit übertragen.” Dazu gehöre, dass man auch in diesem Bereich seine Routinen trainiert und einübt, ein langes Passwort verwendet und eine seltsame Mail, genauer überprüft.
Hört im vollständigen STARTPLATZ Podcast Folge 3 wie die Hacker eigentlich ihr Geld verdienen, wie Hellemann und Schürholz die Sicherheitslücke im beliebten Videotool Zoom sehen und wie Firmen sich in den ersten Schritten der Cybersecurity verhalten sollten.