Industry Insight #2 Sharing Economy: Teilen ist das neue Kaufen - STARTPLATZ

Industry Insight #2 Sharing Economy: Teilen ist das neue Kaufen

27. März 2018, 19:24 :: Allgemein | Community

Autor: Olga Rube

Teilen statt Kaufen: Das von der Sharing Economy verfolgte Prinzip hat sich in den letzten Jahren regelrecht zu einem Megatrend durchgesetzt. Die Bandbreite reicht von Carsharing und Airbnb bis hin zu Gemeinschaftsgärten. Den Nachhaltigkeitsgedanken stets im Vordergrund, sind den Möglichkeiten von Sharing Konzepten kaum Grenzen gesetzt. In der heutigen Ausgabe unseres Industry Insights #2 stellen wir euch drei Startups aus dem STARTPLATZ vor, deren ambitionierte Gründer und Erfolgskonzepte Sharing Economy auf ein neues Level heben.

Die Idee, Dinge gemeinschaftlich zu nutzen, zu teilen oder auch zu vermieten, ist längst kein unbekanntes Phänomen mehr. In Deutschland zeigt sich die Beliebtheit von Sharing-Konzepten zum einen an der Anzahl diverser Anbieter, die mit ihren Dienstleistungsplattformen ein hohes Wachstumspotential aufweisen. Bürgerbefragungen sind ein weiteres Indiz dafür, dass die Nachfrage einer Sharing Economy hoch ist: Rund 40 Prozent der Deutschen gaben an, Sharing-Plattformen zu begrüßen, jeder fünfte habe eine Plattform dieser Art bereits genutzt. Laut einer Infografik von Statista, die eine Befragung von mindestens 500 Verbrauchern ausgewählter EU-Staaten zeigt, liegt Deutschland im oberen Durchschnitt der Länder, die Sharing-Konzepte begrüßen.

 
 

Die Vorteile der sogenannten Collaborative Consumption liegen auf der Hand: Ressourcen können besser genutzt und die Verschwendung von Konsumgütern signifikant reduziert werden. Dass der Co-Konsum große Chancen birgt, zeigen drei Querdenker aus dem STARTPLATZ: allbageverything, Readymade Furniture und Mami Poppins haben drei Probleme identifiziert – bieten drei Lösungen – und verfolgen ein Ziel.

 

#allbageverything

 

 

„You dont need more space, you need less stuff!“

Luxus, Minimalismus & Nachhaltigkeit lassen sich nicht kombinieren? Unser Accelerator #allbageverything überzeugt uns vom Gegenteil. Jede Frau sollte tragen dürfen, was sie möchte – ein klares Statement, das Jungunternehmerin Christina Biermann setzt. Die Vermietungsflatrate von #allbageverything soll Frauen glücklich machen, gleichzeitig aber auch den minimalistischen Gedanken fördern und für mehr Flexibilität sorgen. So kann die Lieblingstasche wochen- und monatsweise gemietet werden. Eine Idee, die wohl jedes Frauenherz erwärmt. Seit mehr als vier Jahren führe Gründerin Christina bereits ein minimalistisches Leben. Warum das Thema Nachhaltigkeit der Gründerin Christina eine Herzensangelegenheit ist?

„Verzicht auf Besitz heißt nicht Verzicht auf Luxus. Im Gegenteil: Weniger „Kaufen müssen“ und Verantwortung für Gegenstände zu übernehmen, erlaubt uns nicht nur Geld zu sparen, sondern uns gleichzeitig auf effiziente Art mehr Wünsche zu erfüllen. Ich habe irgendwann festgestellt, dass es mich eher belastet als erfüllt, viel zu besitzen. Schöne Dinge machen mich glücklich, aber ZU VIEL zuhause zu haben und meine Schränke vollzustellen, empfinde ich als bedrückend.“

Christina Biermann, Gründerin von allbageverything
 

 

#Readymade

 

Wer oft umzieht, kennt das Problem: Bei jedem Wohnungswechsel steht die lästige Suche nach neuen Möbeln an. Julian Kordt, Mitgründer bei Readymade könnte ein Lied davon singen.

„Den Höhepunkt meiner Umzugs-Odysee erreichte ich in Berlin, als ich in 2 Jahren 13 Mal umgezogen bin und mir klar wurde, was für ein Problem Möbel sein können. Da wir heute immer häufiger umziehen müssen und nicht immer für uns alleine planen wollen, lohnt es sich oft gar nicht, gut produzierte und schöne Möbel zu kaufen.“ Julian Kordt, Co-Founder Readymade Furniture

Eine Alternative musste her. Zunächst galt es jedoch, die Challenge zu bewältigen, eine Art des Wirtschaftens zu finden, die dazu befähigt, sowohl mit Menschen als auch mit der Umwelt besser umzugehen. Überzeugt von dem Konzept der Sharing Economy ging es ans Eingemachte. #einfachlosleben: Mit diesem Mantra wendet das Jungunternehmen aus dem STARTPLATZ Köln seit einigen Monaten das Sharing-Konzept auf Wohnmöbel an und will damit eine Art Car2Go für die Wohnungseinrichtung sein. Das Konzept ist so einfach wie genial: Mitglieder der Readymade-Community können sich im Online-Shop Möbel aussuchen – den Rest erledigt das Team von Readymade. Die Möbel werden nicht nur geliefert, sondern auch aufgebaut, abgeholt und nach jedem Gebrauch aufbereitet, sodass sich die Möbel mit jedem Kunden weiterentwickeln. Das Team schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits kommen die Nutzer einfach und flexibel an schöne Wohnmöbel, andererseits lernen sie, nachhaltiger mit Rohstoffen umzugehen. Der Plan geht auf: Die Möbel können durch den Überarbeitungsprozess 5-10 Jahre im Umlauf gehalten werden – es wird weniger weggeschmissen und Ressourcen besser genutzt.

Die beiden Gründer von Readymade: Melusine Reimers (l.) und Julian Kordt
 

 

#Mami Poppins

 

 
Spätestens wenn das erste Kind da ist, schießen die Haushaltsausgaben explosionsartig in die Höhe. Ein Problem, das auch Gründerin Ekaterina Arlt-Kalthoff kennt. Ein hochwertiger Kinderwagen kostet im Schnitt 600€, ganz zu schweigen davon, dass dieser meist nach zwei Jahren durch ein anderes Modell ersetzt werden muss. Nicht ohne Grund sind junge Paare, die mitten in der Familienplanung stecken, von den Wucherpreisen abgeschreckt.

„Als Mutter eines kleinen Sohnes sind mir diese Art von Ausgaben nicht fremd. Als der teure Kinderwagen dann auch noch von jetzt auf gleich kaputtging und ein Gebrauchter wegen des fehlenden Sicherheits-Checks nicht infrage kam, war die Idee von Mami Poppins geboren.“

Im STARTPLATZ Düsseldorf zuhause, wirkt die erste Kinderwagen-Vermietung für Marken-Kinderwagen und hochwertige Babyausstattung deutschlandweit dem übertriebenen Konsum an Baby- und Kinderartikeln entgegen. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das mit seinem einzigartigen Produktportfolio überzeugt: Dieses besteht nicht nur aus reisetauglichen  Kinderwagen, sondern vermietet darüber hinaus Buggys, Koffer und Kinder-Flugsicherheitsgurte.

Und wie sieht’s mit Zukunftsplänen aus?

Die Anzahl der Abholstationen in drei weiteren Großstädten in Deutschland soll ausgebaut werden. Sogar die Expansion ins europäische Ausland ist geplant.

Mami Poppins-Gründerin Ekaterina Arlt-Kalthoff beim Rheinland-Pitch #47 in Düsseldorf
 

Du sprühst nur so vor Ideen, dir fehlen nur noch die nötigen Mittel? Dann bewirb dich hier für die nächste Runde des STARTPLATZ Accelerator Programms!

 


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