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6. April 2018, 18:15 :: Allgemein | Corporate Services | Erfolgsgeschichten
Autor: Olga Rube
Wenn es um die Etablierung einer Innovationskultur in Unternehmen geht, sehen sich Führungskräfte stets mit zwei zentralen Fragen konfrontiert: Was will der Nutzer wirklich? Und noch viel wichtiger: Wie lässt sich ein Produkt entwickeln, das den Bedürfnissen meiner Kunden gerecht wird? Die Design Thinking Spezialisten der INNOVATION RADICALS stellten sich mit Versicherungspionier Gothaer eben diesen Fragen und werfen damit gemeinsam eingerostete Strukturen über den Haufen. Einblicke in eine Kooperation, die Früchte trägt.
Bunt beklebte Wände, Legosteine und ein Stapel Textmarker. Was nach einer netten Bastelstunde klingt, symbolisiert das perfekte Equipment für einen Design Thinking Workshop. Buzzword oder effektiver Ansatz? Ein messbarer Mehrwert von Design Thinking Methoden für Unternehmen gestaltet sich zwar schwierig und dennoch: Eine groß angelegte Studie des Hasso-Plattner-Instituts bestätigte den positiven Effekt des Kreativkonzepts auf die Innovationskultur in Konzernen und KMU: Rund 71 % der Befragten bestätigte, dass Design Thinking die Arbeitskultur in Teams verbessert hätte, 69 % gaben an, dass Innovationsprozesse deutlich effizienter geworden seien.
In der agilen Startup-Welt ist der Begriff längst angekommen und wohl für kaum einen Gründer oder innovativen Querdenker mehr ein Fremdwort. Das Kernziel von Design Thinking ist es, auf Basis von Kundenbedürfnissen und mithilfe kreativer Tools, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Innovationskultur in Unternehmen zu stärken. Die Customer Journey dabei stets als Grundlage jeglichen Handelns.
Den anwendungsorientierten Design Thinking Gedanken und dessen effektive Wirkung auf die eigene Ideenfindung entdeckte ein Startup aus Köln bereits vor rund zweieinhalb Jahren für sich. Mit vier Gründern machten sich die INNOVATION RADICALS zunächst daran, Mitarbeitern aus etablierten Unternehmen Design Thinking Methoden und ein innovatives Mindset in Workshops näherzubringen. Und das so schnell und kreativ wie möglich. Seit letztem Jahr wurde das Konzept der radikalen Innovatoren um das Service Design ergänzt und geht damit einen Schritt weiter: Über die Workshops hinaus gibt sich ein Service Design Team inzwischen intensiven Recherche-Phasen hin, anhand derer Daten von Mitarbeitern und Nutzern gesammelt und aufbereitet werden. Im Anschluss werden Probleme aus verschiedenen Perspektiven heraus beleuchtet und gemeinsam neue Lösungen entwickelt.
„Auf diese Weise lernen die Mitarbeiter das eigene Unternehmen nochmal aus anderen Perspektiven kennen und können sich viel besser in Sachverhalte hineinversetzen. Das macht die Lösungsfindung leichter und vor allem schneller.“ Service Designerin Katharina Leistenschneider
Service Design bei Gothaer Versicherungen
Der wirtschaftliche Druck und die Herausforderung, Entscheidungen agiler zu treffen, gleichzeitig Produkte schneller auf den Markt zu bringen und damit konkurrenzfähig zu bleiben, geht derzeit wohl an kaum einer Branche vorbei. Die Versicherungswirtschaft bleibt von den Folgen der Digitalisierung nicht verschont und bedarf mehr denn je innovativer Ideen und Konzepte. Dessen ist sich auch Versicherungskoryphäe Gothaer bewusst: Mit mehreren Design Thinking Workshops ging es rasant in Richtung digitale Zukunft. Bei den Workshops blieb es jedoch nicht. Ausgerüstet mit einem fundierten Service Design Konzept und einem offenen Mindset ging es mit dem Team der INNOVATION RADICALS ans Eingemachte.
„Ein Workshop alleine löst nicht alle Probleme. Einem Workshop müssen konkrete Taten folgen, um nachhaltige Veränderungen zu schaffen.“ Katharina Leistenschneider, Service Design bei INNOVATION RADICALS
Innovation auf Rädern
Wo werden die besten Ideen generiert? In einem Bus natürlich. Das dachte sich wohl die Bayer AG, als es mit einem interdisziplinären Team eine Woche lang auf Deutschland-Tour ging. Die Reise führte mit zwei Bussen zu drei Stationen von Bayer, es folgten Interviews mit Kollegen, die kollektive Problemidentifizierung und das Tüfteln an Ideen und Lösungen innerhalb der Teams. Das Endresultat: Sechs Prototypen je Bus, die auf einer Leadership Conference der Bayer Product Supply vor potentiellen Investoren gepitcht wurden. Das Projekt Innovation on Wheels – ein Riesenerfolg. Nicht ohne Grund ging es für das Team von Bayer steil die Erfolgskurve entlang und mit dem Innovationsbus in die USA. Ein anderer Standort, die selbe Mission: Fünf Tage lang ging es für 23 Mitarbeiter darum, Prototypen zum Thema „Skyrocketing our flexibility“ zu entwerfen, um interne Prozesse zu optimieren.
Foto Credits gehen an: ASJACASPARI PHOTOGRAPHY
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