Social Media Marketing für Startups - Instagram - STARTPLATZ

Social Media Marketing für Startups II – Instagram

5. Oktober 2016, 16:40 :: Allgemein

Autor: Carolin Gattermann

Instagram – die Plattform, die seit 2010 eine Community mit über 500 Millionen aktiven Nutzern aufgebaut hat. Instagram dient dazu, Augenblicke der Welt ganz einfach festzuhalten und mit Freunden oder der ganzen Community zu teilen. Auf Grund der Innovationsüberflutung auf Facebook und Twitter, eignet sich Instagram sehr gut dazu, mit Bildern und Hashtags, die man auch aus Twitter zur Selektion von Themen benutzt, Produkte, Momente oder Themen besonders hervorzuheben. Warum man als Unternehmen nicht auf Instagram fehlen darf und was man beachten soll, erfahrt ihr im Interview mit unserem Instagram-Experten Gianmaria Sbetta (STARTPLATZ).

Bevor ich die einzelnen Fragen beantworte, möchte ich eine klare Übersicht und einige Statistiken im Bezug zu Instagram zeigen. Hier kommen die 3 wichtigste Fakten zu Instagram:

1. Instagram hat monatlich 500 Millionen aktive Nutzer und wächst knapp 10x schneller als Facebook und Twitter.


2. Instagram Posts bekommen 308% mehr Engagement als Facebook Posts und 1313% mehr als Tweets.

Im Durchschnitt steht die Interaktion von Instragram Bildern bei 2,12% Engagement (das besagen Statistiken aus 2015). Insgesamt werden täglich mehr als 80 Millionen Bilder geteilt, die ca. 3,5 Billionen Likes erhalten. Die Bilder, die wir mit unserem STARTPLATZ Instagram Account veröffentlichen, bekommen durchschnittlich mehr als 50 Likes – deutlich mehr als die Bilder die wir auf Facebook posten.

3. Instagram Ads werden den neuen Trend in den nächsten 6-12 Monaten darstellen.

Facebook ist überfüllt mit Werbung und obwohl die Segmentierungsoptionen sehr gut funktionieren, wird der Wettbewerb immer größer und die Aufmerksamkeit der Nutzer nimmt stetig ab.


 

1. Welche Zielgruppe erreichst du am besten auf Instagram und wie würdest du sie als Person in drei Worten beschreiben?

Ungefähr 90% von den Instagram Nutzern sind zwischen 15 und 35 Jahre alt. Man sollte sich auf eine Nische fokussieren und die Zielgruppe direkt ansprechen. Fast jedes Unternehmen oder Startup hat die Möglichkeit, die Customer Base (Kundenstamm) zu analysieren, Trends zu verfolgen und daraufhin die (potenziellen) Kunden direkt anzusprechen. Generell stellen meiner Meinung nach folgenden Kategorien die größten Bereiche auf Instagram dar: Mode und Lifestyle, Reisen und Abenteuer, Food, Tiere und Fotografie.

2. Welche Kommunikationsziele lassen sich mit Instagram gut erfüllen und welche eher weniger?

Instagram bietet viele Möglichkeiten – je kreativer, desto besser!

Die klassischen Kommunikationsziele sind:

  • Aufbau einer Marke oder eines Unternehmens
  • Personal Branding: nicht jeder kann ein Influencer oder erfoglreiche Blogger werden, aber Instagram ist sicher das richtige Tool, um sich mit der Community zu vernetzten. Das Personal Branding ist eine gute Strategie für diejenigen, die ein langfristiges Business aufbauen möchten oder sich selbst als Experte sehen.

Hier sind zwei Beispiele von der Bloggerin Chiara Ferragni und dem Projekt #FollowMeTo vom  Fotographer Murad Osmann.

 

 

? #TheBlondeSaladGoesToTheHamptons

Ein von Chiara Ferragni (@chiaraferragni) gepostetes Foto am

 

Von Bloggerin zur Millionärin: Chiara Ferragni ist durch Instagram berühmt geworden und zählt heute mehr als sechs Millionen Follower.

 

#followmeto the 4th of July fireworks with @natalyosmann and @INCinternationalconcepts. We were watching from Brooklyn side. Tag your friends who were caught off guard with rain that night like we were :)! #followinc

Ein von Murad Osmann (@muradosmann) gepostetes Foto am

Murad und Natalie sind mit dem #followmeto Projekt auf Instagram berühmt geworden. Mittlerweile haben sie jetzt mehr als vier Millionen Abonnenten und reisen um die Welt

  • Aufbau einer Community: Was gibt es besseres als eine tolle Community, die ständig ausgezeichnete Bilder auf Instagram teilt und kostenlosen Content produziert? Sehr gute Beispiele dafür stellen Daniel Wellington und das deutsche Startup aus Münster Kapten&Son dar.

 

 

| ‚Let’s travel new roads.‘ @tobruckave enjoys her sunny trip. | #kaptenandson #bekapten #kaptenworld #canada #blindbay

Ein von Kapten & Son (@kaptenandson) gepostetes Foto am

Kapten&Son und Daniel Wllington verkaufen keine Uhren. Sie verkaufen Gefühle, Emotionen und Abenteuer. Deshalb haben Sie die Herzen der jungen und junggebliebenen Menschen erobert.

Weitere Interessante Ziele sind z.B.:

  • Storytelling: Instagram ist das perfekte Tool, um eine Storytelling Kampagne aufzusetzen. Große Unternehmen wie z.B. National Geographic nutzen Instagram als emotionalen Kommunikationskanal. Das Magazin hat eine Reichweite von 55 Millionen Followern und kann damit auf Themen wie die Umwelt und den Tierschutz aufmerksam machen. Die Bilder werden in Form von Geschichten präsentiert. Das führt dazu, dass Sie ihren Instagram-Followern wertvolle und mehrwertbringende Informationen vermitteln können. Ich persönlich liebe das Projekt Humans of New York, weil es das erste Storytelling Projekt war, bevor Storytelling ein Buzzword geworden ist.

 

 

Photo by @BrianSkerry. A giant iceberg with a meltwater pool in the center is frozen into pack ice near the floe edge off Navy Board Inlet, Canada. Coverage from an upcoming story in National Geographic Magazine (@natgeo) and documentary film about climate change in the Arctic, focusing on the decline of sea ice and the effect on wildlife and cultures. To see more photos of ocean environments, Arctic scenes, and wildlife, follow @BrianSkerry on Instagram. @thephotosociety #arctic #pool #landscape #photography #national #geographic #magazine #climate #change #protect #conserve #preserve #photooftheday

Ein von National Geographic (@natgeo) gepostetes Foto am

 

“The War In Chechnya was going on during the time I was in law school. I remember watching a news report where a young boy walked up to a journalist and asked for help waking up his grandfather. The grandfather had just been killed by a bomb. I decided then that I’d be a human rights lawyer. I went to work at the United Nations. I pictured myself drafting stronger human rights laws. I thought I’d meet with heads of state and convince them to form better laws and better institutions. And those meetings did happen. I did my research and made my presentations. You should have seen me— I was so passionate and confident and sure of my reasoning. The leaders would nod their heads, and say ‘thank you very much,’ but then nothing would change. Unless there was an economic benefit, nobody cared about protecting children, or empowering women, or stopping genocide. And it wore me down. My colleagues were worn down too. After ten years I had to quit. Last week I opened this bar. It’s not human rights, but at least now I can drink for free.”

Ein von Humans of New York (@humansofny) gepostetes Foto am

#HumansofNY – Das grösste Storytelling projekt aller Zeiten.

  • Verkauf und Werbung von Produkten: Instagram eignet im Gegensatz zu Facebook oder Twitter weniger, um Blogbeiträge oder Online Shops organisch zu bewerben, weil grundsätzlich keine Links in der Bildbeschreibung verlinkt werden können. Die einzige Möglichkeit, eine Verbindung zu seinem Shop oder seiner Seite herzustellen, ist die, dass man den Link in der Biographie einbettet. Trotz dieser Einschränkung schaffen es Unternehmen wie  True Fruits oder LFDY, ihre Community mit Hilfe von Storytelling in den Bann zu reißen und zum Kaufen zu bringen!

3. Der größte Vorteil und der größte Nachteil von Instagram in deinen Augen?

Vorteil: Der größte Vorteil von Instagram ist die Community. Auf keinem anderen Social Media Kanal sind die Nutzer so aktiv und kreativ. Die richtige Nutzer können deine Marke auf das nächste Niveau bringen.

Nachteil: Momentan kann man auf Instagram wenig Traffic zur eigenen Webseite generieren. Vielleicht wird in der Zukunft dieses Feature integriert und ich kann mir vorstellen, dass Instagram noch ein größeres Business mit noch viel mehr Möglichkeiten werden kann.

4. Was für Inhalte funktionieren gut?

Flatlays (Fotos von oben), Landschaften, Mode, Essen und Reisen, Motivational Quotes.

Hier noch 5 Tips, um mehr Likes auf Instagram zu bekommen:

 

  • Hell statt dunkel: Bilder mit einem hellen Hintergrund bekommen im Durchschnitt mehr Likes
  • Farben sind sehr wichtig: Z.B. Bilder mit blauen Elementen bekommen mehr Likes als Bilder mit anderen Farben.
  • Der Hintergrund ist sehr wichtig: Am liebsten eine dominante Farbe statt einen bunten Mix.
  • #Hashtag: Es macht kein Sinn, Bilder auf Instagram zu veröffentlichen und keine Beschreibung oder keine Hashtags zu nutzen. Die Leute lieben es, schöne und nicht zu strukturierte Bilder zu sehen und coole Geschichte zu lesen.
  • Die richtige Leute verlinken, um Engagement zu generieren oder um sich bei der Communty zu bedanken.

5. Hast du ein Best Case / Worst Case Beispiel für uns?

Da ich schon viele gute Beispiele gegeben habe, finde ich es noch interessanter, einen sogennten Instagram Fail vorzustellen und zwar: Der Instagram Account von McDonald’s.

Alle wissen, dass amerikanische Unternehmen Werte wie Nachhaltigkeit, Gesunde Ernährung und Qualität vertreten. McDonald’s ist als eine der größten Fast Food Ketten der Welt bekannt und beliebt. Es gibt aber auch viele Menschen, die weltweite Kampagnen gegen das multinationale Unternehmen führen. Tätsächlich werden die meisten Instagram Bilder von McDonald’s von sogenannten „Haters“ kommentiert. Ich habe hier eine Auswahl getroffen. Aber was könnten sie machen, um das Image der Marke zu retten?

brand-haters_Mcdonalds_Instagram
 

brand-haters_Mcdonalds2_Instagram

Wie schon erwähnt ist Storytelling eine sehr gute Methode, um näher an die Kunden zu gelangen und die Werte oder die Qualität eines Produktes zu kommunizieren. McDonald’s könnte eine Kampagne starten, wo die Fans sich auf die Seite der Marke stellen oder zeigen, wie sie mit Partnern aus der Region arbeiten. Alles muss aber ehrlich und transparent sein.

Hier könnt ihr die Geschichte auf englisch lesen: Haters McDonalds

6. Dein ultimativer Tipp für eine effektive Nutzung von Instagram.

Hashtags sind extrem wichtig! Du kannst die Nutzer und deine potentielle Kunden direkt ansprechen. Hast du z.B. ein Startup oder ein Restaurant, das lokal fokussiert ist? Dann such dir die Hashtags aus, welche die Leute in deiner Region, Stadt oder Viertel auf Instagram benutzen. Ein eigener Hashtag, der sich nur auf das Unternehmen bezieht ist auch sehr zu empfehlen, da man eine Bindung zu den Nutzern herstellt.

Sei spontan, sei ehrlich und gehe auf die Community zu.

7. Was ist zurzeit dein Top-Posting/Beitrag auf Instagram?

Wie gesagt, Daniel Wellington verkauft keine Uhren, sondern Emotionen, Träumen und Abenteuer.

 

 

Congratulations to @d_fordesign on being our #DWPickoftheDay! Make sure that you tag your photos with #DanielWellington for a chance to get featured, and visit danielwellington.com to find your favorites.

Ein von Daniel Wellington (@danielwellington) gepostetes Foto am

„Es macht kein Sinn, Bilder auf Instagram zu veröffentlichen und keine Beschreibung oder keine
Hashtags zu nutzen. Die Leute lieben es, Geschichten zu lesen.“

 

Heute haben wir ein tolles Geschenk bekommen!! ?? Vielen Dank an Lena für die Überraschung!?? _______ #STARTPLATZ _______ #Startup #startups #Köln #cologne #thisiscologne #köllefornia #Gründer #macher #picoftheday #entrepreneurship #entrepreneurs #beautiful #people #community #coworkers #coworking

Ein von STARTPLATZ (@startplatz) gepostetes Foto am

 

Quellen:

www.diygenius.com
www.growingsocialmedia.com
www.curalate.com

 

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Gian Sbetta
Autor: Gian Sbetta
Bevor Gian sein Studium in Innovation & Entrepreneurship absolviert hat, konnte er internationale Erfahrungen in Italien, Deutschland und der Schweiz sammeln. Seit März 2016 unterstützt er das STARTPLATZ-Team im Online Marketing Bereich und begeistert sich fūr die Startup-Szene.

 

 

 

Weitere Beiträge der „Social Media Marketing für Startups“- Reihe:

Social Media Marketing für Startups I – Facebook

Social Media Marketing für Startups III – Corporate Blog

Social Media Marketing für Startups IV – Pinterest

Social Media Marketing für Startups V – Twitter

 

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