- Wednesday, 08.01.25, 11:00 - 12:00 Uhr
- Remote per zoom call,
- Lukas Stratmann
4. Juli 2018, 22:45 :: Allgemein | Community
Autor: Olga Rube
Programmieren ist nur was für kontaktscheue Nerds und garantiert nichts für Kinder? codiviti ist da anderer Meinung. Entschlossen, Kindern auf kreative und spielerische Weise das Programmieren näherzubringen, richtete das Accelerator Team aus dem STARTPLATZ im Mai einen Coding Kreativtag aus, bei dem sich Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren in interaktiven Sessions digital austoben konnten. Parallel tüftelten die Größeren ab dreizehn Jahren beim CODE & DESIGN Camp an ihren Projekten und entwickelten sogar eine eigene App. Am Ende lernten die Kleinen von den Großen – die Bilanz: Bunt bemalte Objekte, leuchtende Spielzeuge, sprechende Roboter und vor allem eines: strahlende Kinderaugen.
Die Konstellation eines Teams könnte dynamischer wohl kaum sein. Irena ist Grafikdesignerin, Marianne absolvierte ein Studium in Wirtschaftsingenieurwesen und Ketki bildet als Elektrotechnikerin das letzte Bindeglied des Dreiergespanns. Genauso bunt wie die Charaktere der drei Gründerinnen von codiviti ist auch das angebotene Leistungsspektrum des EduTech Startups aus Köln. Von fortlaufenden AG’s in Grundschulen bis hin zu Kreativworkshops und Formaten wie dem Girl’s Day bieten die drei ambitionierten Unternehmerinnen mit ausgeprägter sozialer Ader ein breites Spektrum an interaktiven Coding Kursen und verfolgen damit die Mission, Technik für Kinder erlebbar zu machen.
„Digitale Bildung ist im Zeitalter des Internets wichtiger denn je. Gerade Kinder sollten die Chance haben, sich dieses Wissen so früh wie möglich anzueignen, idealerweise schon ab dem Alter von 6 Jahren. Denn digitale Mündigkeit ist längst nicht nur die Fähigkeit, technische Mittel nutzen zu können, sondern auch sie kritisch zu hinterfragen und mitgestalten zu können,“ so Ohm.
Mangel an digitaler Weiterbildung
Ohm weiß aber auch, dass Unternehmen im Zuge der Digitalisierung vermehrt auf neue Technologien, aktuelle Trends und State-of-the-art Devices setzen, dabei jedoch oft das Thema Weiterbildung der Mitarbeiter vernachlässigen. Und auch in Schulen nehme die Vermittlung technischer Fertigkeiten noch keinen signifikanten Stellenwert ein – und das obwohl laut einer Studie von Statista rund 67 % der Zehn- bis Elfjährigen ein Smartphone besitzen. Gerade deshalb appellieren die drei Gründerinnen an Eltern, ihre Kinder bereits im jungen Alter zu fördern und auf die Vermittlung von technischem Wissen zu setzen.
„Technisches Verständnis muss früh erlernt werden, ähnlich wie das Erlernen einer neuen Sprache. Nur so bereiten wir Kinder angemessen auf die digitale Zukunft vor und sind in der Lage, junge Talente zu fördern,“ so Ohm.
Kreatives Coden für Kinder
Immer noch der Meinung, Coden sei nichts für Kinder? Der Kreativworkshop belehrt eines Besseren. So stand nicht nur das Programmieren selbst im Fokus, sondern vielmehr die Frage: Wie tickt ein Computer?
„Wir möchten Kindern dazu verhelfen, die Logik und Funktionsweise hinter technischen Geräten zu verstehen. Die Kinder lernen am Einfachsten, wenn sie mit neuen Dingen experimentieren und etwas Eigenes schaffen können – das macht Technik nachhaltig erlebbar,“ so Boxberg.
Am Ende der Session waren die Kinder in der Lage, Roboter sprechen und durch Parcours fahren zu lassen, Bären dazu zu befähigen, Äpfel vom Baum aufzufangen und sogar kleine Animationsfilme wurden realisiert: So haben am Ende alle Sieben – bis Zwölfjährigen mit Hilfe von Irena, Ketki und Marianne ihre ganz eigenen kreativen Programme entwickelt.
Am späten Nachmittag ging es für die Kids in das Innovationslabor der ersten Etage, um beim CODE & DESIGN Camp von den „Großen“ zu lernen. Die Initiative von Thomas Bachem, Gründer der CODE University in Berlin, verfolgt das Ziel, Jugendliche für digitale Berufe zu begeistern und technische Barrieren beiseite zu räumen. Unter der Leitung professioneller Coaches bekommen junge und kreative Köpfe ab dreizehn Jahren die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln und an Programmierprojekten zu arbeiten. Eine der Gruppen, die beim fünftägigen Camp im STARTPLATZ teilnahm, entwickelte sogar eine iOS App, die seit kurzem im Appstore erhältlich ist. Die partizipierenden Kinder des Kreativworkshops von codiviti zeigten sich wissbegierig und konnten jede Menge Eindrücke gewinnen. Und wer weiß – vielleicht entpuppt sich der oder die ein oder andere als echtes Nachwuchstalent und findet sich in einigen Jahren beim CODE & DESIGN Camp wieder.
Am Ende des Tages konnten die Eltern ihre merklich stolzen Kinder abholen – und sicher auch das ein oder andere von ihren Sprösslingen lernen.