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23. Juni 2020, 15:29 :: Accelerator | Community | Erfolgsgeschichten
Autor: Olga Rube
Mehr als 80 1on1 Coachings, unzählige Pitch Trainings, Workshops und Founder Sessions zu Themen wie Finanzplanung, MVP Testing, Preisfindung und Recht brachten die randvollen Agendas der acht Teams aus Batch #20 in den vergangenen 16 Wochen zum Glühen. Gerade einmal zwei Wochen fand das Förderprogramm wie gewöhnlich vor Ort statt, bevor es für die darauffolgenden 14 Wochen in den Remotemodus überging. Dass Produktivität nicht zwingend an einen physischen Ort gebunden sein muss, bewiesen die Herzblutgründer durch ihren unerschütterlichen Willen, ansteckende Leidenschaft und bewundernswerten Mut.
Leidenschaft ist die Süßwasserquelle des Erfolgs – und es scheint, als hätten die Teams des STARTPLATZ Accelerators reichlich von ihr gekostet. Wie intensiv sie in den vergangenen vier Monaten an der Weiterentwicklung ihrer Ideen arbeiteten, demonstrierten die 30 Gründer im ersten virtuellen Demo Day am 10. Juni, der das wohl höchste Qualitätsniveau reflektierte, seit es den STARTPLATZ Accelerator gibt.
Es ist keine leichte Entscheidung, die das Accelerator Team jedes Batch aufs Neue treffen muss: Nachdem im Januar 133 hochwertige Bewerbungen aus rund 15 Ländern eingingen, galt es in den Auswahlgesprächen, die besten Geschäftsideen auszulesen. 14 Teams setzten sich schließlich gegen die starke Konkurrenz durch, acht davon schafften es in Phase zwei. Der Entschluss, auf eine verkürzte Programmlaufzeit von vier Monaten statt wie zuvor auf sechs zu setzen, löste in der 20. Jubiläumsrunde im STARTPLATZ Accelerator einen noch höheren Druck auf die Teams aus; während wöchentliche Themenschwerpunkte für einen selektiven Fokus auf schnelles Wachstum und die Vorbereitung auf künftige Investments sorgten. Wie stark die Teams in den vergangenen vier Monaten über sich hinausgewachsen sind, durften die rund 80 Teilnehmer des ersten virtuellen Demo Day via Zoom, anhand spannender Pitches und anschließenden Break Out Sessions selbst beurteilen. Wer die Online-Pitches verpasst hat, kann sich selbstverständlich in der nachfolgenden schriftlichen Zusammenfassung ein eigenes Bild von den Entwicklungen der Teams machen.
Das Gründertrio um TwoReach hat keine zimperliche Vision: bis 2025 wollen Hannes Eitel, Till Stoiber und Sebastian Kovacs das weltweit größte Sponsoring-Ökosystem in der eSports-Branche aufgebaut haben. Doch spulen wir einmal zurück und fragen uns, welches Problem das Team bei der Wurzel packen will. Nehmen wir ein praxisnahes Beispiel: Pia Müller arbeitet bei der Volksbank in Köln. Sie hat das Ziel, junge Menschen anzusprechen und als Neukunden für Bankprodukte zu gewinnen. Zusätzlich hofft sie darauf, in Zeiten des War of Talents junge IT-Talente rekrutieren zu können. Sie hat sich dazu entschlossen, ein Sponsoring in der eSports-Branche zu nutzen, weiß aber nicht auf wen sie zugehen muss. Auf der anderen Seite steht das eSports-Team, das finanzielle Mittel benötigt, um Kosten zu denken und professioneller zu werden. Wie aber kommen diese beiden Parteien zusammen? Stand heute gibt es lediglich einen Weg: den Direktvertrieb, über den Pia sämtliche eSports-Teams anspricht und eSports-Teams, die willkürlich Unternehmen kontaktieren, in der Hoffnung, dass eben jenes an eSports interessiert ist. Klingt ineffizient? Ist es auch, davon ist Eitel überzeugt.
“Mit TwoReach schaffen wir eine digitale Plattform, die beide Seiten digital und datenbasiert verbindet, sodass Pia ihre Ziele erreichen kann und das eSports-Team sich voll und ganz auf den Erfolg des Sports konzentrieren kann.”
Mit dem Geschäftsmodell adressiert das Accelerator Team einen rasant wachsenden Markt: in Europa beträgt allein die eSports Branche ein Marktvolumen von 319 Millionen €.
Einer Bitcom-Studie zufolge verbringen 42 % der Personaler ihre Arbeitszeit mit administrativen und repetitiven Aufgaben, anstatt sich den wesentlichen Aufgaben zu widmen: so etwa für die moderne Inhaltsvermittlung und die berufliche Entwicklung des Auszubildenden. Was Ausbilder und Auszubildende brauchen, ist eine Plattform, die Ausbildungsprozesse in einer digitalen Infrastruktur einfach organisiert und visualisiert.
“Wir haben mit SnapOne eine SaaS-Lösung entwickelt, die alle Puzzleteile zusammensetzt und den jeweiligen Lead der einzelnen Rollen im Ausbildungsprozess abbildet. Ausbilder, Manager und Azubi können bei SnapOne in einem ganzheitlichen Konzept miteinander interagieren und mittels internem Messenger im geschlossenen Raum miteinander kommunizieren. Einige der Features, die unsere Plattform abbildet, ist die dynamische Einsatzplanung, die Einteilung von Gruppen in Projektarbeiten und die Verteilung und Verwaltung von Dokumenten. Unsere Vision ist es, den Ausbilder vom Verwalter zum strategischen Manager zu machen,” betont Lea Bundgen, CEO von SnapOne.
Das Konzept überzeugte bereits fünf mittelständische Unternehmen mit acht Managern, die insgesamt 86 Azubis leiten.
Einer Studie von McKinsey zufolge haben 51 % der Neuwagenkunden bei ihrem jüngsten Autokauf ein Elektroauto ernsthaft in Betracht gezogen – gerade einmal 3 % haben sich letztendlich für ein solches Fahrzeug entschieden. Warum springt ein Großteil der Kunden mit einem ernsthaften Interesse an E-Autos schließlich ab? Vielleicht weil der Kauf eines Neuwagens in der Vergangenheit eine relativ einfache Entscheidung kennen: Benziner oder Diesel? Beim Kauf eines E-Autos sehen sie sich plötzlich mit einer langen Liste an Fragen konfrontiert. Wieviel Reichweite brauche ich? Kann ich mein E-Auto zuhause laden? Wenn ja, wer kümmert sich um den Einbau einer Ladestation? Und was, wenn ich nicht zuhause laden kann? Wie lade ich unterwegs?
“Kunden wollen bei diesem neuen Thema an der Hand genommen werden. Aus diesem Grund haben wir Einfach E-Auto gegründet: unsere Online-Plattform fungiert als Komplettanbieter, der den Einstieg in die Elektromobilität vereinfacht. Wir beraten den Kunden unabhängig – von der Koordination notwendiger Schritte bis zur Auswahl des passenden E-Autos, den Einbau von Ladestationen und der Beantragung von Förderprämien,” sagt Dennis Lindauer, Mitgründer von Einfach E-Auto.
Wer je die Gelegenheit hat, Aliyekdar Soysüren und Jan-Philipp Viefhuess persönlich zu treffen, wird schnell merken, dass es sich bei den jungen Kölnern um eben jene Gründer handelt, die sich einer Passion verschrieben haben und bereit sind, ihre Vision mit felsenfester Entschlossenheit zu verfolgen. Schwarzarbeit abschaffen und Kurzbeschäftigungen auf unbürokratischem und legalem Wege ermöglichen – so lautet die Devise, mit der das Team die Accelerator Jury vor vier Monaten überzeugen konnte. Wie sie ihr Vorhaben umsetzen wollen, lässt sich auf dem 3-Säulen-Modell des Jobportals nachvollziehen:
1) Ein auf der Plattform integriertes Verifizierungs- und Bewertungssystem sorgt für Vertrauen und Sicherheit
2) Ein vollautomatisiertes Meldesystem, das die legale kurzfristige Beschäftigung ermöglicht und zu guter Letzt
3)Ein Matchingsystem, das Haushälte und Helfer zusammenbringt und beiden Kundengruppen eine deutliche Geld- & Zeitersparnis verspricht
Mit Simplejob hat es sich das Gründerduo darüber hinaus nicht nehmen lassen, die Coronakrise zu nutzen, um Flagge zu zeigen.
“Solidarität ist ein wichtiges Thema und wir freuen uns darüber, dass die Bereitschaft wächst, einen Beitrag in der Gesellschaft zu leisten. In einer Zeit, in der bedürftige Bevölkerungsgruppen auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen sind, haben wir uns entschlossen, Simplejob als Plattform der Menschlichkeit zu nutzen,” so Soysüren.
In Teil 2 stellen wir vier weitere erfolgversprechende Startups aus Batch #20 vor. Stay tuned!