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18. Oktober 2021, 23:13 :: Aktuelle Trends | Allgemein | Erfolgsgeschichten | Success Story
Autor: Isabella Müllejans
Es ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Gründung: Make or Buy – Werden Produkte selbst hergestellt oder wird die Produktion ausgelagert? Um eine operative sowie strategisch gutdurchdachte Wahl zu treffen, bedarf es einer fundierten Analyse. Welche Faktoren dabei eine relevante Rolle spielen, nach welchen Kriterien diese Entscheidung getroffen wird und was dies für Startups bedeutet erfahrt ihr in diesem Artikel.
Bei der „Make-or-Buy“-Option entscheidet ein Unternehmen darüber, ob die für die Erreichung der Unternehmensziele notwendigen Materialien in Eigenproduktion hergestellt oder extern bezogen werden sollen. Anders als beim Outsourcing, wird darüber entschieden, ob eine Leistung oder ein Produkt nicht dauerhaft, sondern eher als Einmalkauf bezogen werden soll.
Ein Unternehmen strebt nach Gewinnmaximierung. Diese wird durch die Optimierung von Prozessen – also die Beschaffung von Gütern – erreicht. Die Wirtschaftlichkeit der Eigenproduktion oder des Fremdbezugs dieser Güter führt die „Make or Buy“-Analyse vor Augen. Bei dieser spielen sowohl messbare als auch weiche Faktoren eine Rolle. Sie müssen vom Unternehmen einbezogen und nach ihren individuellen Bedürfnissen gewichtet werden, um seinen Qualitätsansprüchen zu genügen. Im Folgenden werden die für die „Make or Buy“-Analyse essentiellen Kriterien näher erläutert.
Die „Make or Buy“-Analyse beinhaltet neben dem Abwägen von Risiken zudem die Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass jedes Unternehmen andere Ziele verfolgt und aufgrund der Individualität die Ergebnisse nicht pauschal als richtig oder falsch betrachtet werden können. Einige der wichtigsten Faktoren sind:
Unter der Berücksichtigung der oben genannten Kriterien sollte die Entscheidung für Make or Buy, sprich Eigenproduktion oder Fremdfertigung sorgfältig überlegt werden. Sich im Vorfeld grundsätzliche Vor- und Nachteile vor Augen zu führen ist daher unerlässlich. Einige, der wichtigsten Vorzüge und auch Kehrseiten beider Produktionsstrategien werden nachfolgend aufgeführt.
Bezüglich des Entscheids über die Eigenfertigung wird das Unternehmen sowohl Vorteile als auch Nachteile erfahren. Eine „Inhouse“-Produktion schützt beispielsweise Betriebsgeheimnisse sowie das firmeninterne Know-How. Es erlaubt Unternehmen verkürzte Kommunikationswege mit einem reduzierten Koordinationsaufwand und bietet somit eine Unabhängigkeit von Zulieferern. Zudem befähigt es dazu, bessere Kontrollmöglichkeiten durchzuführen. Nachteilig ist, dass Unternehmen bei der Eigenfertigung mit hohem Kostenaufwand für beispielsweise die Anschaffung von Materialien sowie die Förderung von fachspezifischem Wissen rechnen müssen.
Anders als bei der Eigenproduktion erlaubt die Fremdfertigung dem Unternehmen auf einen hohen Erfahrungssatz zählen und so den Fokus auf das eigentliche Kerngeschäft legen zu können. Zudem werden beim Fremdbezug Teile des unternehmerischen Risikos auf den Lieferanten übertragen und die Kostenstruktur durch den Abbau der Fixkosten langfristig optimiert. Schließlich gestattet Fremdbezug flexibles Reagieren auf Änderung in der Nachfrage. Diese Produktionsstrategie birgt allerdings auch Schattenseiten. So muss das Unternehmen mit einem Verlust der betriebsinternen Expertise sowie des Personals rechnen. Eine potenzielle langfristige Bindung an einen Lieferanten und auch Abhängigkeit eines Anbieters schränkt die eigene Flexibilität ein. Zudem läuft ein Unternehmen Gefahr, dass Betriebsgeheimnisse nicht gewahrt werden und aufgrund zunehmender Logistik steigenden Koordinationsaufwand handlen muss.
Auch in der digitalen Welt spielen für Tech-Startups „Make or Buy“-Entscheidungen eine wichtige Rolle. Dabei stehen Softwares als Programmlösungen, die exakt auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind, im Vordergrund. Aufgrund fehlender entscheidender Funktionen oder einer vom Unternehmen nicht gebrauchten, aber dennoch zu zahlenden Bandbreite an Specials können Standardsoftwares meist nicht die konkreten Ansprüche der Startups entsprechen. Hierbei ist es daher empfehlenswert auf die Fremdfertigung zurückzugreifen und den Auftrag einer individuellen Software zu erteilen. Wie auch immer der Entscheid eines Startups ausfällt, eine sorgfältige Analyse auch unter Berücksichtigung nachhaltiger Unternehmenserfolge ist enorm wichtig!