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26. Juni 2019, 11:05 :: Aktuelle Trends
Autor: Janina Singh
Startups mit neuen Produktideen sprießen derzeit aus dem Boden, wie Blumen im Frühling. So innovativ und überzeugend die Produkte eines Startups jedoch auch sein mögen, werden sie nicht auch entsprechend überzeugend präsentiert, hat ein junges Unternehmen es im Konkurrenzkampf schwer.
Ohne Zweifel – Der Online-Handel boomt. Wie wir bereits berichteten, werden für 2019 58,5 Milliarden Euro Umsatz in der deutschen eCommerce-Branche prophezeit, während es 2016 gerade einmal 44,2 Milliarden Euro waren. In dieses Wachstum nicht einzusteigen wäre als modernes und junges Startup mit innovativen Produkten töricht. Und natürlich gehört eine ansprechende Präsentation der Produkte im Onlineshop mit dazu.
Dennoch reicht es nicht, die Produkte online modern zu präsentieren. Kommt das Produkt beim Kunden an, erwartet dieser, dass die Präsentation, die er bislang vielleicht nur aus dem Onlineshop kannte, sich auch an der physischen Ware widerspiegelt. Sowohl das Produktdesign, als auch die Verpackung des Produkts müssen stimmen. Und da das Produkt samt Verpackung wiederum in einem Karton verschickt wird, sollten auch die Präsentation der Umverpackung und das Erlebnis, das der Kunde beim Auspacken hat, abgestimmt sein.
Und schließlich kommt die Präsentation der Produkte im stationären Handel hinzu. Auch wenn dieser in den Hintergrund zu rücken scheint, dominiert er tatsächlich doch noch weit über dem eCommerce. Die Studie „Handelsszenario 2020“ des IFH Köln zeigte, dass der Umsatz im deutschen stationären Handel im Jahr 2013 bei 448 Milliarden Euro und im Online-Handel bei 27 Milliarden Euro lag. 2020, so die Prognose, wird der Umsatz des stationären Handels immer noch um 328 Milliarden Euro höher sein als der Umsatz des Online-Handels.
Die Fragen, die sich für Startups für den stationären Handel ergeben, lauten: Wie lassen sich Produkte zeitgemäß stationär präsentieren? Gibt es überhaupt so etwas, wie „moderne“ Präsentationsmöglichkeiten? Und gibt es gar gesonderte, stationäre Präsentationsplattformen rein für Startups?
Wie bereits erwähnt lassen sich beim Thema Verpackungen zwei Arten der Verpackung unterscheiden:
Bleiben wir zunächst beim boomenden Online-Handel und widmen uns daher der Umverpackung. Diese spielt beim stationären Handel im Grunde keine Rolle. Die Produkte stehen in ihren Verpackungen (oder daneben, bzw. davor) im Regal und werden so gekauft. Wer online bestellt bekommt das Produkt samt Verpackung jedoch in einer Umverpackung geliefert, auf der sich auch die Versandadresse usw. befindet. Und diese Umverpackung ist der erste physische Kontaktpunkt des Kunden mit seiner Ware.
Neben einer modernen Gestaltung spielen vor allem auch Faktoren eine Rolle, an die nicht alle Startups denken, weil sie sich eben zu sehr auf das Design konzentrieren. Bei der eigentlichen Produktverpackung ist jenes aber noch einmal deutlich entscheidender, als bei der Umverpackung. Hier zählt nämlich vor allem auch der Gedanke hinter der Umverpackung, der dem Kunden viel über das Unternehmen verraten kann. Die Erfahrungen und Berichte diverser Logistikunternehmen sprechen für sich:
Die eigentliche Verpackung des Produkts sollte natürlich das Design des Produkts widerspiegeln und den Ton für die Gestaltung der Umverpackung angeben. Das bietet sich vor allem an, wenn die Produkte im Sortiment alle einer bestimmten Produktkategorie angehören und in ähnlichem Design gehalten sind.
Wie wichtig gutes Verpackungsdesign ist, zeigt sich etwa immer wieder in der Kosmetikbranche, wo der Markt stark gesättigt ist. Es gibt hier zahlreiche Möglichkeiten, das Produkt ansprechend zu präsentieren, ohne dass der Kunde das eigentliche Produkt überhaupt schon gesehen hat. Verschiedene Arten von Faltschachteln zu testen oder moderne und gut gestaltete Etiketten auszuprobieren ist daher ein Muss. Wenn junge Unternehmen, die ähnlich gesättigte Märkte bedienen, nicht für einen Blickfang schon bei der Verpackung sorgen, machen sie sich ihr Leben damit selbst schwerer, als es sein müsste.
Neben shopintegrierten Dingen, wie Bonusprogrammen, die neben den Produkten vermerkt sind oder Gutscheine, die beim Kauf eines Artikels dazugegeben werden und als Teil der Produktpräsentation in die Bilder im Shop integriert werden, sind vor allem auch Kaufbelohnungen im Rahmen der Lieferung zu empfehlen.
Denn wie bereits erwähnt sind Startups gut beraten damit, sich mit so vielen Extras wie möglich von der Konkurrenz abzuheben. Stimmen Umverpackung und Verpackung und harmonieren sie mit dem Produkt ist der erste richtige Schritt getan. Für zusätzliche Bonuspunkte beim Kunden sorgen etwa kleine Geschenke und Goodies, die mit in das Paket gegeben werden. Das können wiederum ausgedruckte Gutscheine und einfach nur nette Werbeflyer in Form von Postkarten oder Stickern sein. Doch gerade auch kleine Packungen mit Süßigkeiten, Stifte oder zum Produkt passende Gimmicks bieten sich an. Auch hier kann praktischerweise natürlich das eigene Shoplogo oder ein Werbespruch angebracht werden.
Ebenfalls für Startups, die noch die Kapazitäten und die Zeit für solche Details haben, immer empfehlenswert: Handschriftliche Danksagungen für den Einkauf und viel Spaß mit dem Produkt sowie der Ausdruck der Hoffnung, dass alles zur Zufriedenheit ist.
Startups haben noch häufig Schwierigkeiten damit, einen ansprechenden Onlineshop zu gestalten. Dabei sind die positiven Vorbilder im Web kaum zu zählen und die Grundregeln eigentlich simpel. Wir haben die wichtigsten davon im Folgenden knapp zusammengefasst:
Wichtig ist auch, die Produkte klar darzustellen. Das heißt: Keine Informationen verschweigen, sondern die Produkte von allen Seiten zeigen sowie Details hervorheben
Noch gibt es vor allem stationäre Einkaufsmärkte und Ladengeschäfte, die in 3D besichtigt werden können. Und vor Ort shoppen sich bestimmte Produkte, wie etwa Schuhe, immer noch am besten. Denn die Ware kann hier anprobiert und sofort passend mitgenommen werden, während sie bei einer Onlinebestellung oft erst wieder zurückgesendet und umgetauscht werden muss.
Doch wie präsentieren Startups, die ihre Produkte auch in einem stationären Geschäft anbieten möchten, diese auf eine moderne Art?
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten wie zum Beispiel Verkaufsvitrinen, Schaufensterpuppen, Wühltische, Thekendisplay, Schmuckpräsenter oder Dekorationspodeste.
All diese Komponenten dienen der Präsentation von Produkten. Doch es kommt bei modernen Geschäften natürlich auf mehr an. Das Shoppingerlebnis lässt sich im stationären Handel – anders als online – leicht mit Erinnerungen, Stimmungen und Eindrücken verbinden. Hier sei nur der Kleidungsgigant „Abercrombie & Fitch“ genannt, der mit seinen leichtbekleideten Verkäufern und Verkäuferinnen, dem charakteristischen Duft und der gedimmten Lichtatmosphäre ein Vorreiter modernen Einkaufens war. Startups müssen sich nicht genau daran, sollten sich aber an der Idee und Innovationsbereitschaft der Marke orientieren.
Schließlich kann es sich für Startups lohnen, die Augen nach Shops, wie dem schwedischen „A Startup Store“ offenzuhalten. Derlei Shops übernehmen die Präsentation der Produkte im Grunde, indem sie diverse Produkte unterschiedlichster Startups in einem gemeinsamen Ladengeschäft anbieten und sogar über die Geschichte der jeweiligen Startups informieren. Bessere stationäre Optionen dürften Startups kaum finden.