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7. April 2017, 16:53 :: Allgemein
Autor: Carolin Gattermann
Mit einer anfangs kleinen Idee, groß und erfolgreich werden – davon träumen viele Gründer.
Rolf Schrömgens, einer der Gründer von trivago, hat sich diesen Traum erfüllt.
Beim Düsseldorfer Startup Grind erzählte Rolf alles über die Gründungsgeschichte, verriet seine persönlichen Erfolgsgeheimnisse und was trivago besonders macht.
Bereits Ende der 90er Jahre gründete Rolf mit seinen Partnern Peter Vinnemeier und Stephan Stubner die Verbraucherplattform Amiro.de, die im Jahr 2000 mit dem Preisvergleichsportal Ciao.de fusionierte.
Die Idee, eine Hotelsuchmaschine zu schaffen, kam ihm sehr spontan. „Die Entscheidung zu Gründen wurde mehr oder weniger im Flieger getroffen“, erzählt Rolf und berichtet von dem Moment, in dem ihm die Idee zu trivago kam.
Doch aller Anfang ist schwer. Rolf erinnert sich an lange Nächte in der Garage von seinem Partner Peter: „Über die ersten Jahre haben wir trivago komplett selbst programmiert“. An diese Vorstellung ist heute bei über 1000 Mitarbeitern nicht mehr zu denken.
Zurzeit sitzt trivago in mehreren Gebäuden in Düsseldorf. Aufgrund des enormen Wachstums entsteht im Düsseldorfer Medienhafen ein eigener trivago Campus, der Mitte 2018 bezogen werden soll.
trivago beschäftigt Mitarbeiter aus 50 Nationen, der größte Teil stammt nicht aus Deutschland. Seit Dezember 2016 ist das Unternehmen auch an der amerikanischen Börse vertreten. Rolf erklärt, warum sie diesen Schritt bis jetzt nicht in Deutschland wagten: „Wir sind eine sehr internationale Firma. Unsere Bindung zum deutschen Markt ist nicht besonders stark“. Der Umsatz in Deutschland beträgt lediglich um die sechs Prozent des Gesamtumsatzes.
Bei solch einem Erfolg stellt sich die Frage, was das Erfolgsgeheimnis von trivago ist. „Ich glaube, die Unternehmenskultur macht ein Unternehmen langfristig erfolgreich“, so Rolf. Neben einer gepflegten Unternehmenskultur, die durch Faktoren wie keine starren Arbeitszeiten und flache Hierarchien geprägt wird, legen Rolf und sein Team starken Fokus auf ihre Werte Vertrauen, Echtheit, unternehmerische Leidenschaft, Macht der Argumente, klarer Fokus und fanatisches Lernen.
Wenn Rolf seiner Tätigkeit als Mentor für Startups nachkommt, wird er häufig gefragt, wie man Werte für das eigene Unternehmen am Besten definieren kann. Seine Antwort darauf ist klar: „Ihr müsst eure Werte nicht an die Wand schreiben. Wenn ihr sie anschreiben müsst, läuft bei euch was falsch“.
Zudem ist es ihm wichtig, dass sich Mitarbeiter weiterentwickeln und aus ihren Fehlern lernen. „Wir versuchen herauszufinden, wie lernfähig Menschen sind. Das ist ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Auswahl der Mitarbeiter“, erklärt er. Aus diesem Grund wechselt Rolf auch selbst häufig die Bereiche. Eine Zeit lang unterstützt er das Team im Marketing, ein anderes Mal arbeitet er im Bereich der Entwicklung mit.
Die Räumlichkeiten bei trivago bieten alles, was das Mitarbeiterherz begehrt. Dennoch oder gerade deswegen haben die Mitarbeiter von trivago beliebig viele Urlaubstage. „Produktivität sollte von der Arbeitszeit getrennt werden. Man kann beides nicht mehr miteinander gleichsetzen.“, klärt Rolf auf.
Trotz enormen Erfolg, hielten sich die Gründer von trivago in der Vergangenheit in den Medien recht bedeckt. Erst seit dem letzten Jahr zeigen sie sich präsenter. Rolf erklärt: „Du kommst irgendwann an einen Punkt, an dem du nicht mehr nicht-kommunizieren kannst“.
Zu guter Letzt stellt sich die Frage, wie jemand der es geschafft hat, die aktuelle Startup Szene einschätzt. „Es gibt viel zu wenig Technologie-Gründungen im Verhältnis zum Potenzial das wir an rheinländischen Hochschulen haben“, so Rolf. Außerdem fügt er hinzu: „Ich glaube, es ist für jedes Land wichtig, eine aktive Startup-Kultur zu haben.“
Vielen Dank für das offene Gespräch und die neuen Eindrücke, die wir über trivago beim ersten Düsseldorfer Startup Grind gewinnen durften. Der nächste Startup Grind wir am 23. Mai bei der inVision AG mit Peter Bollenbeck stattfinden.