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14. August 2017, 16:43 :: Allgemein | Rheinland-Pitch
Autor: Carolin Gattermann
Im April 2016 konnte sich Holocafé den Sieg bei unserem Rheinland-Pitch #31 in Düsseldorf sichern. Was ist bisher passiert und inwiefern konnte die Rheinland-Pitch Erfahrung dem Startup helfen? Erfahrt hier mehr über Holocafé in unserem Rheinland-Pitch Follow Up Interview mit dem Geschäftsführer Sebastian Kreutz.
Für die, die euch noch nicht kennen, stelle doch dein Startup noch einmal vor:
Mit dem Holocafé betreiben wir ein Franchise für sogenannte Virtual Reality Arcades. Das sind Freizeitstätten, in denen man VR-Games spielen kann, wenn man zuhause nicht den Platz oder das Budget für ein High-End System hat. Wir fokussieren uns dabei auf soziale Erlebnisse, d.h. mehrere Spieler können gemeinsam im gleichen Raum in der virtuellen Welt interagieren. Dazu entwickeln wir eigens produzierte Spiele. Gleichzeitig ist das Holocafé eine Szenelocation für Geeks und Gamer, die einfach nur einen Ort suchen, um Gleichgesinnte zu treffen.
Was hat sich bei euch im letzten Jahr getan? Was waren eure größten Erfolge?
Wir haben uns im August gegen 80 internationale Entwicklerteams in einem Wettbewerb durchgesetzt und damit den ersten Platz im GTR Accelerator belegt. Gleichzeitig konnten wir Media Markt und Unibail-Rodamco als Partner gewinnen, um in den Düsseldorf Arcaden einen dreimonatigen PopUp-Store als Testlauf für unser Konzept zu realisieren, der sehr gut angenommen wurde. Dabei ging insbesondere unser Mehrspieler-Konzept klar auf: Obwohl andere Spiele, z.B. von Valve oder Google deutlich bekannter waren, machten wir 92% unserers Umsatzes mit den eigens entwickelten Games.
In 2016 habt ihr den Rheinland-Pitch gewonnen. Was hat sich nach dem Rheinland-Pitch für euch verändert? Habt ihr interessante Kontakte gewonnen?
Da wir regional u.a. über den Verein StartupDorf schon gut vernetzt waren, haben wir abgesehen von einigen Presseerwähnungen keine neuen Kontakte geknüpft. Der Sieg war aber in jedem Fall ein Motivationskick.
Was würdet Ihr anderen Startups empfehlen die überlegen am Rheinland-Pitch teilzunehmen?
Wir würden die Teilnahme auch dann empfehlen, wenn das Konzept noch nicht ganz ausgereift ist oder wenn man noch unsicher vor Publikum ist. Gerade mit dem vorausgehenden Pitch-Training kann man wertvollen Input sammeln und damit auch sicherer beim Präsentieren seiner Geschäftsidee werden, ohne dass man sich dabei direkt einen möglicherweise relevanten Investor verbrennt. Auch im Nachgang der Veranstaltung bietet die Möglichkeit, mit dem Publikum zu sprechen gerade in der Frühphase eine wertvolle Rückkopplung.
Wie hat euch der STARTPLATZ auf eurem Weg helfen können?
Wir hatten im Vorfeld schon sehr viele Erfahrungen beim Präsentieren, da das Holocafé nicht unsere erste Gründung ist. Allerdings hatten wir im Vorfeld noch kaum Erfahrungen mit direkten Investorenpitches gesammelt. Hier hat das Pitchtraining noch eine andere Perspektive gezeigt. Zudem hatten wir schon zuvor im STARTPLATZ das Lean Launchpad Programm mit Vidar Andersen absolviert, was uns überhaupt erst auf die Idee gebracht hat, einen PopUp-Store vor einer großen und kapitalintensiven Eröffnung zu realisieren. Retrospektiv eine der besten Entscheidungen auf unserem Weg.
Was war rückblickend für euch die größte Herausforderung auf dem Gründungsweg?
Wir sind langjährige Spieleentwickler und daher sehr schnell darin, unterhaltsame Inhalte zu produzieren. Womit wir uns aber auseinandersetzen mussten, waren viele neue Regularien für den Retail. Wir wussten anfangs beispielsweise nicht, dass selbst für eine Zwischennutzung ohne Umbaumaßnahmen dennoch ein neuer Bauantrag mit Brandschutzplan notwendig ist, der dann drei Monate Bearbeitungszeit benötigt. Das hat uns massiv in unseren Planungen zurückgeworfen und war finanziell auch äußerst belastend. Generell waren die Finanzen aber unsere größte Herausforderung. Wir haben ein sehr teures Gamedesign-Studium hinter uns, was uns kaum die Möglichkeit gab, nennenswerte Rücklagen zu bilden. Dadurch waren unsere Möglichkeiten gerade in der Frühphase relativ eingeschränkt. Da unser Geschäftsmodell auf die Verbindung von Retail und digitalen Produkten setzt, haben sowohl VCs als auch Banken immer mit einem Bestandteil des Modells Probleme, was die Kapitalakquise erschwert hat.
Wie geht für euch die Reise weiter, was sind eure nächsten Meilensteine?
Wir eröffnen im August die ersten permanenten Holocafés unter Franchise-Lizenz in Troisdorf und Aachen. Etwas später folgt ein großer Flagship Store in Düsseldorf, weitere Niederlassungen sind in Planung. Dazu haben wir unsere Website und unser Buchungssystem komplett überholt, so dass unseren Kunden künftig neue Bezahlmethoden zur Verfügung stehen und unsere Franchisenehmer das System für alle Arten von VR-Erlebnissen nutzen können. Gleichzeitig laufen schon Vorbereitungen für neue Hardware, die 2018 erscheint und noch großflächigere Erlebnisse für größere Gruppen ermöglicht. Parallel verhandeln wir auf internationaler Ebene über einige interessante Marken, die künftig in unserem Spieleangebot Einzug halten sollen.
Vielen Dank für das Interview Sebastian und viel Glück auf eurem weiteren Weg!
Wer mehr über Holocafé erfahren möchte, kann dies unter www.holocafe.de