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16. Juni 2016, 16:57 :: Allgemein
Autor: Victoria Blechman
Startup Name: Start with a Friend
Euer Unternehmen in aller Kürze: #befrienden #Augenhöhe #angekommen
Team: In Köln: Lena Junker (Leitung), Auf ehrenamtlicher Basis: Interkulturelle Vermittler (geflüchtet und nicht-geflüchtet): Otis Benning, Nora Schmidt, Julia Knoll, Mireille Franz, Markus Bergmann, Younus Balke-Want, Janek von Stebut, Mira Trapp, Marlene Franke, Amro Mahoujoub, Mohammad Tarshahani, Fardin Pouya, Antoinette Alsit, Wael Makhzoum, Anna-Sophie Hippke, Arne Wetzstein,; Events & PR: Teresa Engländer und Stefanie Kornhoff
In Berlin: Sarah Rosenthal und Franziska Birnbach als Bundeskoordinatorinnen und natürliche bundesweit noch jede Menge tolle Unterstützer
Teamgröße: 19
Die Idee in 2-3 Sätzen: Start with a Friend bringt Geflüchtete und Locals auf Augenhöhe zusammen. Als Tandempartner unterstützen Locals Geflüchtete bei der aktiven Gestaltung und Aufbau ihres Lebens in Deutschland. Der Kontakt der Tandempartner ist langfristig, persönlich, unkompliziert und vor allem auf Augenhöhe. Neben dem Wunsch nach Unterstützung steht der Austausch miteinander und das Verständnis füreinander im Vordergrund: von der Willkommens- zur Ankommenskultur.
Gründungsdatum: Herbst 2014 in Berlin von Franziska Birnbach & Sarah Rosenthal und März 2016 in Köln
Der nächste Meilenstein: Mehr Geflüchtete und Kölner zusammen bringen (Tandem) und eine Community Kultur schaffen
Lieblings-Prokrastination: BVB und Bier
Darum das Rheinland: Weil ich hier geboren bin!
1. Was hast du vor der Gründung beruflich gemacht?
[Lena:] Bevor ich Start with a Friend in Köln gegründet/ aufgebaut habe, war ich Assistentin in einer internationalen Wirtschaftskanzlei. Ursprünglich komme ich jedoch aus dem Bereich der internationalen Zusammenarbeit.
Mit Otis zusammen habe ich bereits 2015 die AG Wohnungssuche von der Initiative „Willkommen in der Modelstraße“ Anfang September letzten Jahres ehrenamtlich aufgebaut und geleitet.
2. Hast du Unterstützung z.B. durch Förderprogramme oder Stipendien erhalten?
[Lena:] Ja, zum einen haben wir Unterstützung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Fördergelder bekommen, zum anderen haben wir auch über betterplace.org oder Kooperationen bereits Spenden akquirieren können
3. Welches Problem willst du mit eurem Startup lösen? Und wie macht ihr das?
[Lena:] Es gibt einerseits viele Geflüchtete, die sich Kontakt zu Deutschen wünschen und andererseits deutsche Mitbürger, die Geflüchteten kennenlernen und unterstützen wollen. Dies stellt jedoch häufig eine Herausforderung dar, da Geflüchtete oft nicht in der Zivilgesellschaft eingegliedert sind, sondern in Unterkünften mit wenig Kontakt zu Deutschen leben. Dies erschwert nachhaltige Integration. Unser Ziel mit Start with a Friend ist es, Kontakt zwischen Geflüchteten und Ehrenamtlern zu fördern und eine Plattform für Austausch zu bieten.
Unsere geflüchteten und nicht-geflüchteten Interkulturellen Vermittler bilden die Brücke zwischen Geflüchteten und Locals. Sie werden in der von uns entwickelten SwaF Academy in den Kernbereichen Asylrecht und -politik, Interkulturelle Kommunikation/Kompetenz, Trauma, Projektmanagement und Ehrenamtsmanagement in Kooperation mit Experten weitergebildet. Sie vermitteln Geflüchtete und Locals in Tandems. Der Ablauf ist wie folgt: Nach der ersten Kontaktaufnahme über unsere Webseite folgt ein persönliches Kennenlerngespräch. Geflüchtete treffen wir auf 1:1 Basis und Locals informieren wir bei unseren Infoabenden – für diese kann man sich über die Webseite anmelden. Dort erzählen wir über uns und unsere Arbeit, beantworten Fragen und registrieren sie anschließend jeden im persönlichen Gespräch. Unsere sog. „Interkulturellen Vermittler“ klären in den Gesprächen Erwartungen, Interessen und Bedürfnisse. Anschließend vermitteln sie Tandems basierend auf Interessen und Bedürfnissen und stellen den Kontakt her. Anschließend stehen sie beratend und begleitend zur Seite.
Außerdem organisieren wir viele verschiedene Community Events für Geflüchtete und Locals, wie Stammtische, Picknicks, Ausflügen, Konzerte etc. Dort kann man sich noch besser kennenlernen, neue Kontakte knüpfen und sich austauschen. Bei unserer Arbeit ist uns besonders wichtig, dass es nicht um die Vermittlung von Experten für beispielsweise Ämtergänge oder Wohnungssuche geht, sondern um die freundschaftliche Ebene auf Augenhöhe, wodurch eine soziale Teilhabe gefördert wird und Geflüchtete Zugang zu Netzwerken, Freundeskreise etc. bekommen.
4. Was ist dein drängendstes Problem und wie können dir andere bei der Lösung helfen?
[Lena:] Anfangs war das größte Problem, dass wir in Köln als Neulinge zwischen vielen etablierten Initiativen und Organisation wahrgenommen worden sind und uns erstmal eine gewisse Bekanntheit und Vertrauen im Rheinland erarbeiten mussten. Des Weiteren gibt es so viele verschiedene Akteure im Bereich der Flüchtlingsarbeit, dass es anfangs schwierig war diesen Dschungel zu durchdringen und ein effizientes Netzwerk aufzubauen. Inzwischen bekommen wir täglich Nachrichten von Geflüchteten und Locals, die sich engagieren wollen. Daher suchen wir momentan noch nach interkulturellen Vermittlern, die die Schnittstelle zwischen Geflüchteten und Locals bilden. Außerdem freuen wir uns natürlich immer über interessierte Locals sowie Leute, die Community Events organisieren wollen. Abgesehen davon freuen wir uns natürlich über Spenden damit wir bspw. eine Honorarstelle in der Administration einrichten können um unser Projekt noch mehr Menschen zugänglich zu machen. Wie andere also bei der Lösung helfen können? Mitmachen, Bekanntheitsgrad erhöhen und spenden!
5. Aus welchen Gründen hast du dich für Köln, bzw. den STARTPLATZ entschieden?
[Lena:] Ich habe nach einer Arbeitsatmosphäre mit motivierten Menschen gesucht, die genauso gerne beim Mittagessen netzwerken wie ich. Hier ist immer alles bunt, fröhlich und etwas chaotisch – und so fühl ich mich wohl.
6. Wenn du Startups und Gründern einen Tipp geben könntest, was wäre das?
[Lena:] Dass man etwas macht, wofür man seinen 9.00 – 17.00 Uhr Job aufgeben würde. Man sollte auf jeden Fall mehr Energie, Begeisterung, Committment, Biss und Flexibilität mitbringen und keine Angst vor Sackgassen haben! Einfach mal ausprobieren!