Startup-Erfolg aus dem STARTPLATZ: amberSearch sichert sich Investmentrunde - STARTPLATZ

Startup-Erfolg aus dem STARTPLATZ: amberSearch sichert sich Investmentrunde

26. März 2025, 14:33 :: Community | Erfolgsgeschichten

Autor: Linnéa Körting

Ein weiterer Meilenstein für das Aachen/Kölner Start-up amberSearch: Nach dem erfolgreichen Abschluss der Seed-Finanzierungsrunde mit Ventech startet das Team in die nächste Wachstumsphase.
AmberSearch ermöglicht Unternehmen über eine KI-gestützte Plattform, internes Wissen schneller und sicherer zugänglich zu machen. Mit dem Investment plant das Team, direkt in die Produktentwicklung zu investieren, bestehende Systeme tiefer zu integrieren und den Vertrieb schneller auszubauen. Wir haben mit dem Gründer Bastian Maiworm darüber gesprochen, wie sie die Runde gemeistert haben, was ihre nächsten Ziele sind und warum STARTPLATZ für sie mehr war als nur ein Büro ist.


STARTPLATZ:
Wer seid ihr und was macht euer Startup?

Bastian: Wir sind amberSearch und helfen Unternehmen dabei, interne Informationen schnell und effizient zugänglich zu machen. Gegründet wurde amberSearch von meinen beiden Mitgründer Igli Manaj, Philipp Reißel und mir. Gerade im Mittelstand führen wachsende Datenmengen und verteilte Datensilos dazu, dass wertvolles Wissen schwer auffindbar ist – besonders, wenn erfahrene Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Unsere KI-Plattform verbindet sich mit bestehenden Datenquellen und bringt relevante Informationen gezielt an die Oberfläche, sodass Teams jederzeit schnell und einfach und unter Berücksichtigung bestehender Zugriffsrechte mit ihnen chatten können.

STARTPLATZ: Was macht euer Startup einzigartig?

Bastian: Die Einzigartigkeit kommt aus den Integrationen in die Bestands-IT. Wir integrieren nicht nur den Standard (also z. B. M365), sondern auch speziellere Lösungen wie Intranetsysteme, CRM-Systeme und DMS-Lösungen, die über unser System alle Out-of-the-Box (also ohne Extraaufwände) angebunden werden. So können Unternehmen schnell und sicher KI im Unternehmen einsetzen.

Außerdem hosten wir unsere Lösung auf der Open Telekom Cloud in Deutschland und garantieren somit, dass die Daten unserer Kund:innen nicht an Externe weitergegeben oder gespeichert werden. Das bedeutet, dass im Standard weder amerikanisch gehostete KI-Modelle oder Anbieter genutzt, noch KI-Modelle mit Kundendaten trainiert werden.

STARTPLATZ: Ihr habt heute eure Investmentrunde angekündigt. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Bastian: Wir haben unsere SEED-Runde mit Ventech abgeschlossen und damit einen starken, europaweit aktiven Investor an Bord. Das Investment ermöglicht uns einerseits schneller zu wachsen und andererseits unser Produkt weiter zu optimieren. Unsere Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, internes Wissen effizient zu nutzen, wird mit der zunehmenden Bedeutung von KI immer relevanter. Viele Unternehmen setzen immer mehr auf KI-Agenten und Assistenten, die jedoch nur dann effektiv sind, wenn sie Zugriff auf internes Know-how haben. Wir sehen uns als die Brücke, die es diesen KI-Tools ermöglicht, auf das Wissen innerhalb der Unternehmen zuzugreifen. Zudem wollen wir das Investment nutzen, um unser Vertriebsteam auszubauen und unser Go-to-Market auf das nächste Level zu bringen, um entsprechend schneller zu wachsen.

STARTPLATZ: Wie lief der Fundraising-Prozess für euch? Gab es Herausforderungen oder Learnings, die ihr mitnehmt?

Bastian: Der Markt hat sich seit 2021/2022 stark verändert. Unsere Stärke lag darin, dass wir mit unseren guten Zahlen und auch der Erfahrung, die wir im Team im Bereich Enterprise Search haben, das Vertrauen der Investoren gewinnen konnten. Unsere Ambitionen, bisherigen Ergebnisse und das klare Wachstum haben gezeigt, dass wir einen echten Wettbewerbsvorteil besitzen. Natürlich gab es auch Investoren, bei denen es nicht gepasst hat, aber letztlich haben wir mit Ventech unseren Wunschpartner gefunden, der uns auch bei zukünftigen Expansionsplänen unterstützen wird.

STARTPLATZ: Es gibt ja den Spruch „Wenn du im Lotto gewinnen würdest, was würdest du als erstes kaufen?“. Welche strategischen Ziele verfolgt ihr nach der Investmentrunde? Sie eröffnet sicherlich viele neue Möglichkeiten. Wie beeinflusst das eure nächsten Schritte?

Bastian: Das Investment ermöglicht es uns, schneller zu wachsen, da wir jetzt nicht jeden Euro erst verdienen müssen, bevor er ausgegeben wird. Nichtsdestotrotz muss das Geld hintenraus natürlich verdient werden – es ist schließlich kein Lottogewinn, sondern ein Investment. Wir können nun direkt in unsere Produktentwicklung investieren und bestehende Systeme noch tiefer integrieren, Schnittstellen schaffen und neue Funktionen einbauen. Insbesondere in Bezug auf die Nachfrage nach KI-Tools in Unternehmen sehen wir, dass viele Mitarbeiter Tools wie ChatGPT nutzen, die jedoch oft nicht DSGVO-konform sind und nicht offiziell freigegeben werden, sodass eine Art Schatten-IT entsteht. Mit amberSearch bieten wir eine DSGVO-konforme Alternative, die IT-Abteilungen ihren Mitarbeitenden bereitstellen können. Dies wird nun deutlich schneller realisierbar, und wir können die Erwartungen der Nutzer noch schneller umsetzen.

STARTPLATZ: Ihr habt ja ein Büro beim STARTPLATZ. Was hat euch dazu bewogen, euch für diesen Standort zu entscheiden?

Bastian: Wir sind 2021 direkt nach unserer Gründung durch den STARTPLATZ Accelerator mit euch in Kontakt gekommen. Direkt nach dem Studium gegründet, mussten wir viele Dinge wie Sales, Marketing und Teambildung lernen – Themen, die man im Studium nicht in der Praxis vermittelt bekommt. Der Accelerator hat uns dabei geholfen, diese Grundlagen zu erlernen und amberSearch gezielt weiterzuentwickeln. Nach dieser Zeit waren wir weiterhin Teil der STARTPLATZ-Community und nutzten die Co-Working-Plätze. Als das Unternehmen wuchs und wir erkannten, dass viele unserer Kolleg:innen in den kreativen Bereichen aus der Kölner Umgebung kommen, haben wir uns entschieden, ein Büro im STARTPLATZ anzumieten. Der Standort bietet eine gute Anbindung, und trotz unserer Remote-First-Philosophie merken wir, dass der persönliche Austausch wichtige Mehrwerte liefert.

STARTPLATZ: Du hast den Accelerator und die STARTPLATZ-Community erwähnt. Wie hat der STARTPLATZ euch auf eurem Weg konkret unterstützt?

Bastian: Besonders wertvoll waren für uns die kritischen Fragen im Rahmen der Pitching-Sessions beim Rheinland Pitch und dem Accelerator. Als Gründer denkt man oft, dass alles gut läuft, aber es ist wichtig, dass man auch mal hinterfragt wird. Diese kritischen Rückmeldungen haben uns geholfen, unser Produkt und unsere Vision weiter zu schärfen und stärker an den Marktbedarf anzupassen. Auch das Mentorennetzwerk des STARTPLATZ war eine große Unterstützung. Der regelmäßige Austausch mit Mentoren hat uns geholfen, gezielt an spezifischen Themen zu arbeiten und unser Unternehmen weiterzuentwickeln. Diese zwei Faktoren – das kritische Feedback und die Mentoren – haben uns maßgeblich auf unserem Weg unterstützt.

STARTPLATZ: Was habt ihr an der STARTPLATZ-Community besonders geschätzt?

Bastian: Für mich als Founder ist die Kommunikation mit Gleichgesinnten am wichtigsten. Hier im STARTPLATZ treffen viele unterschiedliche Startups aufeinander, die ähnliche Hürden überwinden müssen. Dementsprechend ist es natürlich hilfreich, wenn sich verschiedene Gründer:innen an einem Ort befinden, der es ihnen ermöglicht, sich problemlos austauschen zu können. Ob diese dann zwei Schritte weiter oder zwei zurück in ihrer Erfolgsgeschichte sind, es bleibt eine Win-Win-Situation für alle Seiten.

STARTPLATZ: Rückblickend, was war die größte Herausforderung auf dem Gründungsweg und wie habt ihr sie gemeistert?

Bastian: Die größte Herausforderung war definitiv, den ersten zahlenden Kunden zu gewinnen. Direkt nach dem Studium war es nicht einfach, Vertrauen zu schaffen und den ersten echten Kunden zu akquirieren. Unser aller erster Kunde kam über eine Startup-Challenge, und der nächste richtig akquirierte über das Netzwerk des Digital Hub Aachen, welches jetzt ein Mittelstandsnetzwerk ist.
Und wie gewinnt man den ersten Kunden? In dem man aktiv ist, über sein Produkt spricht und sich nicht scheut, auch mal zum Telefon zu greifen. Man muss sich einfach trauen zu verkaufen, besonders wenn man noch kein großes Netzwerk hat.
Natürlich gab es auf dem Weg hierher auch zahlreiche technische Herausforderungen, allerdings wurden diese Probleme sehr erfolgreich von meinem Mitgründer Igli und seinem Team gelöst, so dass ich mir zumindest um diese Herausforderungen weniger Sorgen machen musste.

STARTPLATZ: Als Abschluss, welchen Tipp würdest du Start-ups geben, die gerade frisch gründen? Worauf sollten sie besonders achten, insbesondere in Bezug auf eine Investmentrunde?

Bastian: Es ist entscheidend, KPIs zu liefern. Investoren interessieren sich nicht für schöne Visionen, vor allem nicht, wenn man noch keine Erfolge vorweisen kann. Ideal wäre es, wenn du bereits profitabel bist, bevor du Investoren ansprechen musst. Du solltest versuchen, das Unternehmen so weit wie möglich ohne Investoren aufzubauen. Investoren sollte man nur nutzen, um das Unternehmen zu beschleunigen, nicht um es zu finanzieren. Das ist heute der entscheidende Unterschied.


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