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24. August 2017, 16:06 :: Allgemein | Erfolgsgeschichten
Autor: Olga Rube
Köln, 24. August 2017. Coole Location, Pizza und jede Menge Kölsch – wenn das nicht die perfekten Bedingungen für eine neue Gründergeschichte und entspanntes Netzwerken sind. Im Interview mit Tim Betzin, Co-Founder von Rausgegangen, berichtet der sportbegeisterte Jungunternehmer Robert Kronekker, Mitgründer von Hafervoll, mit einer Portion Humor beim 12. Startup Grind im Headquarters in Köln über seinen Gründungsweg und verrät, was die Riegel von Hafervoll so besonders macht.
Als Ernährungswissenschaftler und Fitnessfachwirt lernt er 2011 bei seiner Arbeit als Produktentwickler für Sporternährung den Vertriebler Philip Kahnis kennen. Die Produktscouts stoßen bei einer gemeinsamen Geschäftsreise nach England auf einen vielversprechenden Müsliriegel. Auf den britischen Inseln sind sie bereits bekannt – die sogenannten „Flapjacks“ werden im Ofen schonend gebacken und sind vollgepackt mit natürlichen Zutaten wie Honig, Nüssen und Haferflocken. Inspiriert von dem Konzept und die mit Chemie vollgestopften Müsliriegel in den deutschen Supermarktregalen satt, fassen die beiden den Entschluss, ihren eigenen Müsliriegel zu entwickeln. Die Geschäftsidee war geboren.
Warum die beiden Fitness- und Ernährungsjunkies ein eigenes Unternehmen gründen wollten?
„Aus Unzufriedenheit. Ich habe jeden Monat Produkte entwickelt, dessen primäres Ziel es war, so billig wie möglich verkauft zu werden. Ich stand einfach nicht dahinter.“ Die Mission: den Müsliriegel revolutionieren.
„Ich würde nicht sagen, dass die Welt auf einen neuen Müsliriegel gewartet hat. Wir haben uns ganz vorsichtig herangetastet.“
Es folgten unzählige Testläufe, Befragungen mit Studenten an der Uni. Laut Robert bestand die größte Herausforderung darin, die unzähligen Parameter zu beachten und so beispielweise die richtigen Zutaten mit den Nährwerten und der Haltbarkeit abzustimmen, um dem Produkt die richtige Konsistenz zu verleihen. An dieser Stelle war auch eine enge Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung notwendig.
Das besondere Herstellungsverfahren bei den Hafervoll Riegeln setzt auf schonendes Backen und Handarbeit, wobei gänzlich auf chemische Zusatzstoffe verzichtet wird. Außerdem werden sie nicht wie herkömmliche Riegel gepresst und an der Luft getrocknet. „Unsere Riegel ähneln verglichen mit herkömmlichen Müsliriegeln eher einem saftigen Kuchen.“ Als Frühstück oder Snack für zwischendurch ein echter Sattmacher. Mit den Riegeln von Hafervoll kommt der erste Müsliriegel auf den Markt, der 100 % frei von chemischen Zusatzstoffen ist. So heben sich die Riegel von herkömmlichen Müsliriegeln ab, die sich in den Regalen der Supermärkte finden und größtenteils aus Zucker und chemischen Zusatzstoffen bestehen. Das alles macht die Riegel von Hafervoll so besonders und sorgt für Innovation und Abwechslung im Müsliriegelsegment.
Mit ihrer Geschäftsidee konnten sich die beiden Food-Experten beim NUK gegen ihre Kontrahenten im Businessplan Wettbewerb durchsetzen und in den ersten beiden Runden den Hauptpreis ergattern.
Von der Geschäftsidee zum erfolgreichen Unternehmen
Das primär offline gestartete Unternehmen konnte zu Beginn nur klein bootstrappen, da die finanziellen Mittel fehlten. Promotion und Akquise beschränkte sich größtenteils auf die direkte Ansprache von Marktleitern und das Verteilen von Flyern. Auch Facebook spielte eine große Rolle. „Wir waren keine großen Marketingprofis. Anfangs haben wir einfach Leute angeschrieben.“ Robert empfiehlt daher eine gute Planung von Crowdfunding Kampagnen und die Vernetzung mit Kooperationspartnern. Auch die räumlichen Kapazitäten waren eher dürftig. „Anfangs haben wir die Riegel ganz sporadisch zuhause gebacken, weil die Räumlichkeiten schlichtweg gefehlt haben.“ Heute werden die Riegel in einer Großbäckerei in England produziert, wo letztes Jahr 3,5 Mio. Riegel hergestellt wurden.
Neben der Gründung von Hafervoll hielt Robert regelmäßig Ernährungsseminare im STARTPLATZ, die nicht zuletzt der Vermarktung dienten. Zur Bedeutung vom STARTPLATZ sagt er:
„Die vielen Veranstaltungen und insbesondere die Vernetzung, die der STARTPLATZ bietet, ist enorm wichtig, besonders in den Anfangszügen der Gründungsphase.“
Auf die Frage hin, was das wichtigste Einstellungskriterium für ihn sei, antwortet er ohne zu zögern mit „Ehrlichkeit“. Inzwischen besteht das Team aus 12 Mitarbeitern.
Und wie sieht’s mit Zukunftsplänen aus?
In über 6000 Verkaufsstellen in Deutschland, der Schweiz und Österreich stehen die Riegel von Hafervoll bereits in den Regalen – doch damit nicht genug. Die beiden Unternehmer wollen noch mehr Produkte im Riegelsegment auf den Markt bringen und träumen von einem eigenen „Hafervoll-Block“ im Supermarkt.
Ein gelungener Startup Grind mit Robert Kronekker – wir bedanken uns für den anregenden Austausch und eine Gründungsgeschichte, die für Inspiration gesorgt hat.
Wir freuen uns auf den nächsten Startup Grind Cologne am 7. September! Leider gibt es eine kleine Änderung, denn Thomas Bachem kann nicht wie geplant dabei sein. Wir halten euch auf dem Laufenden, wen wir stattdessen zu Gast haben werden und wann der Ersatztermin mit Thomas stattfinden wird.
Beim #StartupGrind wird ausgerastet beim Begrüßen des Gastes. Noice! pic.twitter.com/fyfqwBO9Hv
— Droid Boy (@boydroid) 15. August 2017