Crowdfunding gehört heute neben dem Bootstrapping und der klassischen Investition durch einen VC, zu den beliebtesten und immer wichtiger werdenden Finanzierungsmöglichkeiten für Startups.
Unter Crowdfunding versteht man das Finanzieren eines Projektes durch eine große Menge an kleineren Investoren. So wird eine Summe von mehreren hunderttausenden Euro durch tausende kleine Investments gesammelt. Aus diesem Grund wird häufig auch von der Schwarmfinanzierung gesprochen.
STARTPLATZ
Stichworte: finance
Die vier unterschiedlichen Crowdfunding-Arten
Grundlegend gibt es vier unterschiedliche Arten des Crowdfundings.
Crowdfunding auf Equity-Basis (equity-based)
Die für Startups interessanteste Variante des Crowdfundings dreht sich um Unternehmensanteile und wird equity-based Crowdfunding genannt. Bei dieser Form des Crowdfundings erhalten Geldgeber für ihre Investition einen entsprechenden Anteil am Unternehmen. Das Ziel seitens der Investoren ist die Wertsteigerung der erhaltenen Anteile und ein späterer Exit mit erhoffter Gewinnmaximierung. Gerne wird diese Gestaltung des Crowdfundings auch Crowdinventing genannt.
Crowdfunding auf Leih-Basis (lending-based)
Beim lending-based Crowdfunding geben die Geldgeber dem Unternehmen einen Kredit. Dieser Kredit wird mit einem festen Zinssatz in einem vorher bestimmten Zeitraum zurückgezahlt. Investoren erhalten so eine vergleichsweise hohe Rendite bei jedoch höherem Risiko. Startups haben den Vorteil, dass sie sich nicht unnötig mit skeptischen Banken und risikoaversen Investoren beschäftigen müssen.
Crowdfunding auf Gegenleistungs-Basis (reward-based)
Für Projekte der Kreativwirtschaft eignet sich reward-based Crowdfunding oft am besten. Das gesammelte Geld wird für die Entwicklung und Produktion eines Produkts verwendet. Hierbei erhält jeder Investor für sein Geld ein Dankeschön in materieller oder digitaler Form. Dieses Dankeschön kann von einem Dankschreiben bei einer kleinen Spende, bis hin zum finanzierten Produkt selber bei einer großen Spende sein.
Crowdfunding Spenden-Basis (donation-based)
Für wohltätige und gemeinnützige Projekte eignet sich das donation-based Crowdfunding am besten. Hierbei steht die Wohltätigkeit im Vordergrund und es gibt meist keine direkte Gegenleistung für eine Spende.
Für jede der vier Formen des Crowdfundings gibt es unterschiedliche Plattformen, mit deren Hilfe Geld eingesammelt wird. Die Auswahl der richtigen Plattform kann häufig über Erfolg oder Misserfolg der Crowdfunding-Kampagne entscheiden.
Marketing als Erfolgsfaktor
Einer der häufig unterschätzten Faktoren im Crowdfunding ist das Marketing für die Kampagne. Ohne einen entsprechenden Bekanntheitsgrad werden auch die benötigten Investitionen ausbleiben.
Genau wie beim Marketing für das eigene Startup sind mehrere Kanäle für den Erfolg zu bedienen. Diese sind zunächst die eigene Webseite und ein eventueller Blog. Sämtliche Social-Media-Aktivitäten sollten ebenfalls auf die laufende Crowdfunding-Kampagne ausgerichtet werden. Klassische PR Kanäle wie Zeitung, TV und Radio sind ebenfalls anzusprechen, sofern eine thematische Nähe vorhanden ist. Außerdem ist das Networking im direkten Kontakt einer der wichtigsten Faktoren.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass relevante Interessensgruppen unverzüglich angesprochen werden müssen, um den Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne zu garantieren.
Die Wichtigsten Crowdfunding-Plattformen
Zu den in Deutschland wichtigsten Plattformen für die Schwarm-Finanzierung auf Anteils- und leih-basis gehören Seedmatch, United Equity und Innovestment. Für kreative Projekte stehen besonders Startnext und Indigogo heraus. Mit Betterplace.org haben gemeinnützige Projekte oft einen sehr guten Partner.