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StartupMonitor 2015 – Zusammenfassung

29. Oktober 2015, 16:50 :: Aktuelle Trends

Autor: Victoria Blechman

Seit 2013 bringen der Bundesverband Deutsche Startups e.V., die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin sowie die KPMG AG jährlich den deutschen Startup-Monitor (DSM) heraus.

Dieser Monitor repräsentiert rund 1.000 Startups, 3.000 Startup-Gründer und ca. 16.000 Startup-Mitarbeiter mit dem Ziel, die Entwicklung und Bedeutung von Startups darzustellen, die wirtschaftspolitischen Initiativen zur Stärkung des Grünerstandorts Deutschland zu skizzieren, aber auch die Begeisterung für den Entrepreneurship-Gedanken in der Gesellschaft zu fördern.

Auf den nächsten Seiten haben wir euch den DSM sowohl schriftlich, als auch graphisch zusammengefasst.

Der Gründungsstandort Deutschland

Für die deutsche Volkswirtschaft spielt das Gründungsgeschehen eine große Rolle, da dieses Innovationen hervorbringt, Arbeitsplätze schafft und den Wettbewerbsgedanken fördert. Trotz zurückschreitender Zahlen der allgemeinen Gründungen, lässt sich für das Jahr 2015 dank der aufsteigenden Vollerwerbsgründungen im Jahr 2014 eine aufsteigende Gründungsquote verzeichnen. Ein Grund dafür ist unter anderem die besondere Form der Unternehmensgründungen im Vergleich zu klassischen Gründungen.

 

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Startups in Deutschland

Startups in Deutschland sind im Jahr 2015 durchschnittlich 2,8 Jahre alt und lassen sich in 5 Entwicklungsphasen (Seed-Phase, Startup-Phase, Growth-Phase, Later-Phase und Steady-Phase) einteilen. Die Mehrheit befindet sich derzeit mit 46,7% deutlich in der Startup-Phase.

Geographisch ließ sich die deutsche Startup-Branche bislang an vier großen Regionen festmachen: Berlin, Hamburg, München und Rhein-Ruhr. Erstmals ist in diesem Jahr auch die Region Stuttgart/Karlsruhe hinzugekommen. Im Laufe der Analysen hat sich herauskristallisiert, wie sich der Innovationsgrad in den einzelnen Regionen verteilt. Dies haben wir für euch graphisch dargestellt.

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Beim Vergleich der Nutzer- und Kundengruppen, zeichnet sich ein deutlicher Fokus des Adressatenkreises auf die B2B-Zielgruppe ab. Bei näherer Betrachtung lässt sich ebenso eine Differenzierung zwischen Nutzer und Kunden feststellen, die nicht grundsätzlich dieselben sind.

Der Startup-Gründer

  • Geschlecht und Alter: Der durchschnittliche Startup-Gründer ist männlich,bei erstmaligem Gründungsbeginn 28,8 Jahre alt und nimmt bei der Erhebung der Geschlechterverteilung den deutlich dominanten Anteil ein. Der Anteil der Gründerinnen ist im Vergleich zum Vorjahr zwar gestiegen, er nimmt mit rund 13% jedoch einen deutlich geringeren Anteil ein. Ebenso gründen Frauen erst 2,3 Jahre später mit durchschnittlich 31,1 Jahren ihr erstes Unternehmen. Im Allgemeinen Gründungsgeschehen ist die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen mit 48% am stärksten vertreten.
  • Staatsangehörigkeit: Bezüglich der Staatsangehörigkeit stammt die Mehrheit der Befragten mit rund 90,9% aus Deutschland.
  • Seriengründer: Bei der Betrachtung der Seriengründungen geht aus der Erhebung hervor, dass die knappe Hälfte der Befragten bereits ein oder mehrere Unternehmen gegründet haben. Für ein Drittel der Befragten ist das Verhältnis zum letzten gegründeten Unternehmen durchaus positiv, da sie weiterhin Gesellschafter des Unternehmens sind. Ein weiteres Drittel hat den Geschäftsbetrieb freiwillig eingestellt. Nur rund 3,4% der Unternehmen mussten wegen Insolvenz den Geschäftsbetrieb einstellen.
  • Teamquote und Teamgröße: Rund 78% der teilnehmenden Startups haben ihr Unternehmen als Team gegründet, wobei die durchschnittliche Teamgröße bei 2,4 Personen liegt. Interessant zu beobachten ist die Tatsache, dass Frauen im Vergleich öfter alleine gründen als ihre männlichen Kollegen.
  • Zukunftsszenarien: Die positive Einstellung der Unternehmer zu ihren Gründungen zeigt sich auch in der Aussage, dass rund 87,2% der Befragten ihren Verbleib im Unternehmen als (sehr und eher) wahrscheinlich halten.
  • Lebenszufriedenheit: Im Vergleich zu Angestellten sind die Gründer von Startups weitaus zufriedener, wobei der Vergleich der Gründungsregionen zeigt, dass die Zufriedenheit in Süd- und Westdeutschland etwas höher ist als in Nord- und Ostdeutschland.

 

Startups als Beschäftigungsmotor

Junggründer beschäftigen in ihren Unternehmen 2015 durchschnittlich 15,2 Mitarbeiter (ohne Gründer) und bieten insgesamt einen Bruttobeschäftigungseffekt von knapp 19.000 Stellen. Die größten Startups sitzen derzeit mit durchschnittlich etwa 25 Mitarbeitern in Berlin, die auch in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den anderen Regionen die meisten Neueinstellungen planen. Insgesamt lässt sich jedoch eine vergleichsweise zurückhaltende Neueinstellungsmentalität feststellen.

 

Wirtschaftliche Situation der Startups 2015

Die aktuelle Stimmung der Jungunternehmer ist befriedigend bis gut. Rund 90% der Befragten schätzen ihre aktuelle Lage als befriedigend bis gut ein und sehen optimistisch in die Zukunft.

Im Hinblick auf den Umsatz lassen sich auch deutlich positive Entwicklungen verzeichnen. Rund 44% der Startup-Unternehmen haben bereits einen Umsatz von mehr als 250.000 € erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine Verlagerung der Umsätze in die höheren Umsatzkategorien. Die Finanzierungsgrundlage der Unternehmensgründung liegt für etwa 80% der Gründer bei eigenen Ersparnissen. Je 30% der Startups stützen sich auf Friends & Family, Business Angel Capital und Staatliche Fördermittel. Etwa 20% der Startups nutzen Venture Capital-Finanzierung (primär durch private Investoren), wobei diese im Gesamtem größtenteils aus Deutschland stammt.

 

Rahmenbedingungen

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene zählen zu den wichtigsten Grundlagen für eine florierende Startup-Landschaft. Um die Bemühungen der Regierung zur Förderung Deutschlands als Gründungsstandort zu bewerten, wurden die Startups nach ihrer Einschätzung gefragt.

 

Startup-Gründer sind mit der Bundes- und Landespolitik zufriedener als im Vorjahr.

 

Fast durchweg erhielt die Landesregierung eine bessere Bewertung in ihren Bemühungen das eigene Bundesland als Gründungsstandort zu stärken als die Bundesregierung.

Leider zeigt sich in der Erhebung, dass das Verständnis der Politik für die Belange der Startups – trotz leicht positiver Entwicklung – überwiegend als „ausreichend“ und „mangelhaft“ bewertet wird. Auch zeigen sich nach Aussagen der befragten Startups zahlreiche Defizite im Bildungssystem. Insbesondere das deutsche Schulsystem weise in der Förderung und Vermittlung von unternehmerischem Denken und Handeln starke Schwächen auf.

 

Die Zusammenarbeit von bestehenden Unternehmen und Startups wird zunehmend wichtiger, was sich beispielsweise in der steigenden Zahl an Corporate-Startup-Initiativen zeigt. Diese Zusammenarbeit wird im Vergleich zum Vorjahr als besser eingestuft und erreicht in der Mehrheit Bewertungen von „sehr gut“ bis „befriedigend“.

 

Herausforderungen und Unterstützung

Neben den politischen Rahmenbedingungen zählen nach Aussage der teilnehmenden Startups auch das Wettbewerbsumfeld sowie externe Partner zu den größten Herausforderungen. Auf der internen Seite konnten aus den Antworten acht Schwerpunkte herausgearbeitet werden. Dazu zählen Organisation, Unternehmensführung, Wertschöpfung, Marketing, Produkt, Human Ressources, Finance und Unternehmensentwicklung. Besonders die Faktoren Vermarktung (Vertrieb), Finance (Finanzierung) und Human Ressources (Personal und Recruiting) stellen die größten Herausforderungen dar.

 

Auf externer Seite erwarten die Startups zukünftig mehr Unterstützung aus der Politik. Insbesondere nannten sie im Bereich der Gesetzgebung und Regularien den Faktor „Abbau von Bürokratie“. Des Weiteren erhoffen sie sich eine bessere, individuelle und effektive Gründungsförderung sowie eine stärkere Interessensvertretung, um das Verständnis für die speziellen Belange von Gründern und Startups aufzubauen. Weitere Faktoren sind die Kostensenkung durch steuerliche Vergünstigungen, die Erleichterungen bei der Kapitalbeschaffung und stärkere Förderung der Akzeptanz von Unternehmen.

 

 


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