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13. November 2014, 16:00 :: Aktuelle Trends
Autor: Matthias Gräf
In Großunternehmen ist die Jahresplanung 2015 in vollem Gange oder bereits abgeschlossen. Falls Sie vor Beginn des Weihnachtsgeschäftes noch Ihre Planung 2015 angehen wollen, hier drei Tipps zu Ihrer Planungsrechnung:
Analysieren Sie Ihre Umsätze der vergangenen 12 Monate einmal nach Kundengruppen, Warengruppen, Vertriebswegen und erzielten Durchschnittspreisen.
Viele Unternehmer, ob Einzelhändler, Handwerker, Dienstleister oder Hersteller, planen und prognostizieren gerne oft nur entlang einer dieser Dimensionen. Dabei gehen dann wertvolle Informationen verloren, die für eine treffsichere Prognose wichtig wären. Beispiel: Habe ich als Gartencenter besonders viele Gartenstuhlgarnituren verkauft, weil ein großes Café sich einmalig für seine Außengastronomie eingedeckt hat, ist es wenig sinnvoll, die Warengruppe Gartenmöbel linear weiter zu prognostizieren. Da ich weiß, dass ein großer Teil des Gartenmöbel-Umsatzes an diesem einen Sonderkunden hing, der in 2014 nicht wieder kaufen wird, kann ich/muß ich diesen Sonderumsatz aus der Prognose herausrechnen.
Das Beispiel mag trivial klingen. Wenn Sie aber alle Ihre Umsätze in dieser Art zerlegen anhand Kundengruppe, Warengruppe, Vertriebsweg und Durchschnittspreis, werden Sie eine Menge über Ihre Kunden lernen, z.B. dass es sich lohnen könnte, alle Cafés mit großem gastronomischen Außenbetrieb mit einem Mailing auf Ihre neue Gartenmöbelkollektion hinzuweisen.
Gehen Sie Ihre Kostenarten einmal durch und bestimmen Sie, wie groß der variable Anteil in diesen jeweils ist. Anders gefragt: Ist die Kostenposition fix oder ändert diese sich, wenn der Umsatz um 10 % steigt oder fällt.
Fixe Kostenarten zeichnen sich dadurch aus, dass Sie mit Verträgen (Arbeitsverträge, Mietverträge, Leasingverträge, Zins- und Tilgungspläne etc.) rechtlich gebunden sind und Betragshöhen und Fälligkeiten feststehen. Es lohnt sich, einmal alle Kündigungsfristen und Kündigungstermine dieser Verträge aufzulisten und evtl. im Kalender vorzumerken.
Wenn Sie bestimmt haben, in welchen Kostenpositionen nichtfixe Anteile stecken und wie hoch diese sind: Können Sie im Ernstfall wirklich auf die Ausgabe dieses freien Budgets verzichten ? Beispiel Werbeausgaben: I.d.R. ist das Werbebudget variabel. Wollen Sie aber wirklich diese Ausgaben einsparen, wenn die Umsätze einbrechen ? Diese Analyse und Fragestellung mag Ihnen helfen, Ihre Spielräume und notwendigen Reserven festzulegen.
Ist die Erlös- und Kostenplanung abgeschlossen und Sie kennen den variablen Anteil Ihrer Kosten, so rechnen Sie einmal aus, was passiert, wenn Ihr Umsatz um 5% oder 10 % einbricht.
Im ersten Halbjahr 2013 hat die Gartencenterbranche wegen Schlechtwetter 10 % weniger Umsatz als im Vorjahr erzielt. Damit ist eine Ergebnissimulation 2015, wie Sie dastehen, wenn Ihnen 5 % oder 10 % Umsatz fehlen, ein wichtige Betrachtung.
Gerade in schrumpfenden Branchen (Bsp. stationärer Buchhandel) ist es notwendig, einmal in der Simulation eine schlechtere Entwicklung vorwegzunehmen. Dann könnte die bittere, aber besser früher als später notwendige Erkenntnis sein, eine der langfristigen Vertragspositionen (z.B. einen Arbeitsvertrag) früher aufzulösen, sich zumindest mit den Kündigungsfristen schon einmal zu befassen.
Einen Workshop „Liquiditätsmanagement für Gründer + Jungunternehmer“ hält Axel Schäfer am 8.12.14 im STARTPLATZ, einen 2-Tages-Workshop „Businessplan Schreiben“ gibt Axel Schäfer am 12./13.12.2014, Infos + Anmeldung unter www.oscocco.de