Wie können wir Köln als DEN InsurTech Hub etablieren? Das war die Kernfrage der InsurTech Unkonferenz powered by KPMG am 18.05.2017 im STARTPLATZ Köln. Anders als bei einer klassischen Konferenz, wurde bei dieser Veranstaltung mit agilen Design Thinking Methoden an das Thema ‘Vorantreiben der Versicherungsbranche’ herangegangen.
“Ich habe das Gefühl, wir sind hier in einer revolutionären Zelle.” So beschreibt Moderator Marko Müller das gemischte Teilnehmerfeld bestehend aus renommierten Versicherern, InsurTech Startups und Branchen-Interessierten. Diese waren mit der Kernfrage konfrontiert: “Wie schaffen wir es, dass die Stadt Köln zu einem Magneten für InsurTech-Unternehmen wird?”
Durch verschiedene interaktive Übungen alleine, zu zweit oder in Gruppen, sollten im Laufe des Tages Antworten auf folgende Fragen erarbeitet werden:
- Wer sind die relevanten Stakeholder für einen erfolgreichen InsurTech Hub?
- Worauf können wir in Köln aufbauen?
- Was sollte der InsurTech Hub zukünftig bieten?
Hierbei wurde den Teilnehmern für ihre Kreativität durch Aufwärmübungen, bemalbare Tische und Flipcharts sämtliche Türen geöffnet.
Wer sind jetzt also die relevanten Stakeholder der Versicherungsbranche, die Köln als InsurTech Hub erreichen und mitnehmen muss? Hierzu wurden drei Personas gebildet, die die Business-Partner (Versicherungen), Mitarbeiter und Startups charakterisieren sollten:
Business-Partner: “Who the f*** is Matthias?“ Matthias, 48 Jahre alt, repräsentierte in diesem Fall die Business Partner des InsurTech Hubs, sprich die Versicherungen. Die Gruppe beschrieb ihn als einen Early Adopter, der tech-affin ist, sich mit der Umsetzung in seinem Kontext nicht wirklich auskennt. Er würde die Zusammenarbeit mit Startups gerne ausprobieren, möchte zur gleichen Zeit aber kein zu großes Risiko eingehen. Schließlich sieht er aber den Handlungsbedarf durch seine Mitarbeiter, die er im Zuge der Digitalisierung nicht verlieren möchte.
Startups: Alexa, 32 Jahre alt, verkörperte die Generation Startups. Sie kann einen starken Hintergrund aus der Branche vorweisen, verachtet aber die bestehenden Hierarchien und die in ihren Augen unnötige Komplexität in der Verwirklichung ihrer eigenen Ideen. Daher fragt sie sich, warum Versicherungen so kompliziert sein müssen und gründet ein Startup, um dem entgegen zu wirken.
Mitarbeiter: Nadine, 25 Jahre, stellte das Bild der Mitarbeiter aus der klassischen Versicherungsbranche dar. In ihrem Unternehmen arbeitet sie in einer Abteilung, die so noch gar nicht existiert und ist zuständig für Innovation und Digitalisierung. Sie ist sehr neugierig und würde gerne mal Startup Luft schnuppern. Außerdem möchte sie gerne mehr Verantwortung und Freiheit bei ihrer Arbeit.
Nachdem die drei ausschlaggebenden Stakeholder charakteristisch dargestellt wurden, galt es im nächsten Schritt, konkrete Ideen zu entwickeln, mit denen ein Mehrwert für die jeweiligen Personas geschaffen werden kann. Wie kann welches Problem über einen InsurTech Hub gelöst werden und wie lassen sich neue Perspektiven für die Versicherungsbranche eröffnen? Hier hat zunächst jeder Teilnehmer für sich überlegt und nach und nach wurden die Ideen aus den einzelnen Gruppen kombiniert, und mit Hilfe der KPMG ‘Vision Canvas’ zu einer großen Idee, der “Vision für Köln”, zusammengebracht:
“Start-up Aupair” – der Vermittler für Startup Austausch: Angelehnt an die Business Partner oder Versicherer der Branche vermittelt diese Online-Plattform Startups für einen Austausch von sechs Monaten, mit dem Ziel verschiedene Kulturen und frischen Wind in die Unternehmen zu bringen. Das Programm an sich ist primär für Berufseinsteiger ausgerichtet, von dem die etablierten Unternehmen schließlich profitieren.
“Innovation as a Service”: Für Mitarbeiter der Versicherungsbranche entwickelt, sollen diese mehr Praxis bekommen, um innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Hierbei bilden sie die Schnittstelle zwischen ihrem Unternehmen und Startups.
“Cologne Culture Club” – Ankommen, durchstarten und bleiben: Der “Cologne Culture Club” ist für Gründer gedacht, die sich mit ihrem Startup sozusagen in ihrer “zweiten Lebensphase” befinden und bietet ein offenes Netzwerk bestehend aus Branchenexperten und Freelancern. Zudem bietet er Sprachkurse, administrative Unterstützung um in Köln anzukommen und die perfekten Rahmenbedingungen für Familien durch zum Beispiel Kindergartenplätze.
Schließlich wurde von der Teilnehmergruppe festgehalten, dass Köln als InsurTech Hub aufgrund seiner bestehenden Infrastruktur und dem etablierten Netzwerk aus Branchenexperten und Startups bereits sehr gut aufgestellt ist. Als nächsten Schritt, und da waren sich alle Beteiligten einig, müssen die ‚Entscheider‘ in einen Raum gebracht werden, damit die Versicherungsbranche gemeinsam vorangetrieben werden kann.
Zum Schluss möchten wir uns noch herzlich beim KPMG Team für die spannende Zusammenarbeit und den gelungenen Workshop bedanken!