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4. Dezember 2019, 14:39 :: Aktuelle Trends | Allgemein
Autor: Lukas Elbers
Eine erfolgreiche Karriere durch Selbständigkeit ist vor allem deshalb attraktiv, weil ausreichend Freiräume bestehen, um eigene Ideen umzusetzen. Dieser Beitrag informiert darüber, was man beachten sollte, wenn man als Student ein Unternehmen gründet.
Fleiß und Engagement sind wichtige Tugenden für einen Selbständigen, allerdings müssen diese Eigenschaften mit Disziplin und strukturiertem Denken einhergehen. Umso mehr, wenn man als Student weder über berufliche Erfahrung, noch über viel Kapital verfügt. So sind eine umfassende Analyse des Marktes sowie der targettierten Zielgruppe erforderlich, auch machen sich fundierte Kenntnisse des Konkurrenzumfeldes mehr als bezahlt. Ein durchdachter und vor allem realistischer Businessplan einschließlich detaillierter Finanzplanung darf natürlich nicht fehlen. Auch ist zu bedenken, dass keine Geschäftstätigkeit sofort Profit abwirft. Daher hat im hart umkämpften Wettbewerb nur der Unternehmer eine Chance, der auf einen durchdachten Plan fokussiert ist, Aufgabe für Aufgabe konzentriert abarbeitet und auch über das Kapital verfügt, um notfalls eine finanzielle Durststrecke zu überstehen.
Durchhalten heisst die Devise, auch viele heute erfolgreiche Unternehmer haben klein angefangen. Informiere dich über Geschäftsmodelle und interessante Innovationen sowie Investmentstrategien und versuche, mit kleineren Nebenjobs auszutesten, wie geschäftstüchtig du bist. Wichtig ist auch berufliche Praxis, die man eventuell durch Praktika erwerben kann.
Ein Unternehmen zu führen bedeutet, zahlreiche unterschiedliche Aufgaben und vor allem viel Verantwortung zu übernehmen. Kaufmännische Tätigkeiten wie Fakturierung und Mahnwesen, Auftragsbearbeitung, Buchführung und Controlling sowie Lagerbewirtschaftung und Logistik sollten vor dem geschäftlichen Start zumindest in den Grundzügen erlernt werden, auch die Kenntnis wesentlicher gesetzlicher Bestimmungen, vor allem im Steuerrecht, ist wichtig. Woraus folgt, dass eine kaufmännische Ausbildung bzw ein BWL-Studium wohl die beste Vorbereitung für eine berufliche Selbständigkeit ist. Alternativ kann man an der Uni kaufmännische und organisatorische Fächer belegen oder sich über VHS-Kurse und externe Seminare weiterbilden. Aber auch kleinere kaufmännische Aktivitäten während des Studiums, wie etwa die Führung eines privaten Haushaltsbuches, erziehen zu kaufmännischem Denken und bilden einen Teil der Aufgaben ab, die einen als Unternehmer erwarten.
Merke:
Du solltest alles zunächst einmal selbst gemacht bzw. erlebt haben, dann kannst du die betreffende Aufgabe delegieren!
Die Finanzierung ist gesichert, die Planung abgeschlossen, der Businessplan steht. Jetzt geht es darum, einen möglichst erfolgreichen Start hinzulegen. Wenn du neben der Uni beginnen willst, ein Unternehmen aufzubauen, sind folgende Punkte wichtig:
– Wann muss ich als Student eine Gewerbetätigkeit anmelden?
– Bin ich zur Buchführung verpflichtet?
– Wie steht es um Krankenversicherung, Kindergeld und BAFöG?
– Welche Fördergelder kommen für mich als Student bzw. Start-up Gründer in Betracht?
Qualifizierte Hilfestellung bei Fragen und Problemen bekommst du auf: https://www.ihk.de/existenzgruendung-und-unternehmensfoerderung und https://www.unternehmenswelt.de/kfw-gruendercoaching-deutschland.html
Aber bitte nicht auf den Abschluss des Studiums vergessen! Sollte vor lauter Geschäftsgründungseifer einmal eine Prüfung daneben gehen oder du deiner Einschätzung nach ungerecht beurteilt worden sein solltest, so findest du hier Unterstützung.
Hier die fünf häufigsten Gründe, warum manche Unternehmen bereits in der Startphase scheitern:
– Falsche oder zu ehrgeizige Ziele
Angestrebte Zielsetzungen sind hinsichtlich Zeitraum, Kosten- und Zeitaufwand sowie Qualität der Ergebnisse eindeutig, realistisch und messbar zu definieren, ein Termin, bis wann das gewünschte Ergebnis realisiert werden soll, ist verbindlich vorzusehen. Selbstverständlich ist regelmäßig zu überprüfen, ob gesetzte Ziele auch erreicht wurden.
– Zu oberflächliche Planung
Entscheidungen werden im Sinne kurzfristiger Erfolge getroffen, sind aber nicht nachhaltig ausgerichtet und auf lange Sicht kaum durchdacht. Werden derartige ad-hoc Entscheidungen überwiegend aus finanziellen Erwägungen heraus getroffen, ist dies ein Zeichen mangelnder Liquidität und damit ein Alarmsignal. Denn die kurzfristige Planung sollte stets mit den strategischen Zielen des Unternehmens übereinstimmen.
– Zu geringe Kapitaldecke
Nach den entbehrungsreichen Jahren als Student geht es für viele Jungakademiker zunächst darum, über ein eigenes Einkommen zu verfügen und eine gesicherte finanzielle Zukunft aufzubauen. Allerdings braucht jede Geschäftsidee etwas Anlaufzeit, bis das Geld konstant fließt. Dieser Umstand wird oft zu wenig berücksichtigt. So gehen viele Start-ups deshalb zugrunde, weil ihnen in der Einführungsphase schlicht und einfach das Geld ausgeht.
– Keine oder unzureichende Markt- und Konkurrenzanalyse
Man sollte sich stets ausreichend Zeit für eine sorgfältige Marktbeobachtung nehmen, um die Chancen für die eigene Geschäftsidee möglichst realistisch einschätzen zu können. Versäumnisse in diesem Bereich haben oft eine falsche Produktionsplanung zur Folge, was dazu führen kann, dass nicht wettbewerbsfähige oder überteuerte Produkte hergestellt werden.
– Zu geringe fachliche Expertise
Das für die Durchführung komplexer Aufgaben notwendige Fachwissen wird unterschätzt, kompetenter Rat bzw. Unterstützung wird nicht oder erst viel zu spät eingeholt bzw. angefordert.
Die Aussicht auf berufliche Selbständigkeit ist während des Studiums ein guter Motivator. Es ist allerdings ein dornenvoller Weg, bei dem auch Rückschläge einzukalkulieren sind, bis sich nachhaltiger geschäftlicher Erfolg einstellt. Geduld, Fachwissen (z.B. ein abgeschlossenes Studium) und Engagement machen sich bei einer Unternehmensgründung in jedem Fall bezahlt.