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5. Januar 2022, 15:01 :: Aktuelle Trends | Allgemein
Autor: Isabella Müllejans
Ein Leben ohne das Internet und digitale Technologien ist für viele Menschen auf dieser Welt nicht mehr vorstellbar. Sie beeinflussen nicht nur unsere Wahrnehmung, unser Denken, die Art, wie wir kommunizieren, sondern auch unser Sozialverhalten. Dies bietet für Wissenschaftler eine Grundlage zur Diskussion darüber, inwiefern das digitale Zeitalter die Menschen nachhaltig verändert hat. Faktischer Ausgangspunkt ist die Spaltung der Bevölkerung in zwei unterschiedliche Gruppen: die „Digital Natives“ und die „Digital Immigrants“.
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie `Digitaler Eingeborener´, `Digitaler Ureinwohner´ oder `Digitaler Einheimischer´. Aufgrund der Tatsache, dass sie im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind, umschreibt diese Bezeichnung Generationen, die mit digitalen Technologien – dem World Wide Web, Computern und Smartphones sowie Social Media – vertraut sind. Die Zugehörigen der Generation „Digital Native“ sind demnach also in dieses Zeitalter hineingeboren und bereits frühzeitig mit den modernen Medien sozialisiert worden. Synonym verwendet umschreibt daher auch der Begriff „born digital“ diese Generation. Für „Digital Natives“ sind E-Mails, Videospiele, das Internet, Smartphones sowie Laptops und Tablets ein integraler Bestandteil ihres Lebens. Sie beherrschen den Umgang mit diesen Technologien wie selbstverständlich und legen aufgrund dessen eine bestimmte Denk- und Lernweise an den Tag. So sind sie beispielsweise den schnellen Empfang von Informationen oder die Erschließung vorwiegend digitaler Informationsquellen gewöhnt, bevorzugen paralleles Arbeiten, lieben Multitasking und Vernetzung. Mit der intensiven Nutzung sozialer Netzwerke verschwimmt für diese Zielgruppe die klare Trennung von der virtuellen und der realen Welt. Daher werden sie oftmals auch als „Generation Internet“ bezeichnet.
Für die Einstufung zu einem sogenannten digitalen Ureinwohner ist nicht zwingend das Alter oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation ausschlaggebend. Vielmehr spielt die Art und Weise eines selbstverständlichen Umgangs mit digitalen Techniken und Medien eine entscheidende Rolle. Oft wird deshalb im Zusammenhang mit der Beschreibung eines „Digital Native“ auch eher von Gewohnheiten in der Mediennutzung und damit verbundenen Entwicklungen sowie Veränderungen in der Gesellschaft gesprochen. Dennoch ist es naheliegend, dass jüngere Generationen, die mit der Nutzung des Internets, von Computern und Smartphones aufgewachsen sind, eher zu der Generation zählen, als ältere Jahrgänge.
Während man die neue Generation junger Leute, die in das digitale Zeitalter hineingeboren sind, als „Digital Natives“ bezeichnet, umschreibt der Begriff „Digital Immigrant“ diejenigen, die den Umgang von unter anderem Computern und Smartphones erst in einer Phase des Erwachsenen- oder Seniorenalters erlernt haben. „Digital Immigrant“ beschreibt in der englischen Sprache einen digitalen Immigranten, also einen Einwanderer, da er die digitale Welt erst als ausgewachsener Mensch kennen gelernt hat. Ein „Digital Immigrant“ hat sich demnach den Zugang zu digitalen Technologien im höheren Alter mühsam erarbeitet und selbst angeeignet. Anders als bei den „Digital Natives“, die als eine technologieaffine Generation gelten, sagt man den „Digital Immigrants“ daher gewisse Schwierigkeiten im Umgang mit der Informationstechnologie nach.
Es wird davon ausgegangen, dass durch den vertrauten Umgang mit digitalen Medien und Technologien, die Hirnstrukturen und Denkmuster bei „Digital Natives“ gegenüber die der „Digital Immigrants“ unterschiedlich sind. Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe digitaler Informationen sind Zugehörigen der „Digital Native“-Generation geläufig. Daher sind sie in der Lage, neue Funktionen schnell und natürlich zu adaptieren.
Im Gegenzug dazu hat ein „Digital Immigrant“ beim Aufwachsen in einer Zeit vor der Digitalisierung andere Erfahrungen gemacht und muss sich demnach intensiver mit neuen Technologien auseinandersetzen und braucht länger, um sich einzuarbeiten. Das ist ein ähnliches Phänomen, wie beim Sprachenlernen. Kinder, die zweisprachig großgezogen werden, haben weniger Schwierigkeiten als ein erwachsener Mensch, der eine Fremdsprache erlernt.
Young Professionals – Studierende wie Auszubildende – sind Zugehörige der „Digital Native“-Generation. Zu ihren Fähigkeiten und Talenten zählen insbesondere Tätigkeiten in den Bereichen Projektmanagement, Social Media und anderen funktionsübergreifenden Kompetenzen. Vor allem die (Tech-)Startup-Szene ist für diese Generation besonders verlockend. Innerhalb der deutschen Startup-Szene bietet die Gründerszene Jobbörse den „Digital Natives“ verschiedenste Jobangebote von Praktika, über Junior-Positionen bis hin zu Senior- und Führungskräften.
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