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26. April 2016, 09:56 :: Allgemein
Autor: Carolin Gattermann
Open Innovation bedeutet, ehemals unternehmensinterne Innovationsprozesse (beispielsweise aus Research & Development Abteilungen) über die Unternehmensgrenzen hinaus zu öffnen und strategisch das Innovationspotenzial von externer Seite zu nutzen.
Das können z.B. Wissenschaftliche Einrichtungen, Kunden, Lieferanten, Forschungsinstitute oder Wettbewerber sein.
Der Begriff stammt von Henry Chesbrough, Professor an der University of Berkeley in Kalifornien, und ist heutzutage weltweit als wirksame Methode anerkannt, um Innovation sowohl für große Konzerne als auch für kleine und mittelständische Unternehmen zu fördern. Die Erfindung von neuen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen wird oftmals durch interne oder externe Umstände generiert.
Die gemeinsame Nutzung und Öffnung der Innovationsprozesse und des Know-hows einer Firma kann auch viele Vorteile für andere Unternehmen bringen. Dadurch können z.B. Prozessabläufe und organisatorische Aspekte nach neuen Wissen und Technologien optimiert werden.
Damit Open Innovation erfolgreich sein kann, sind neben den technologischen und organisatorischen Aspekten der Firmen, auch die Unternehmensmentalität und das Corporate Identity wichtig. Mit einer „Ellenbogenmentalität“, bei welcher Mitarbeiter und Manager Kooperationen mit anderen Firmen kritisch gegenüberstehen, hat Open Innovation keine Aussicht auf Erfolg. In Firmen hingegeben, in denen die Unternehmensmentalität eine intensivere Kooperation zulässt, bringen Open Innovation Prozesse oft Vorteile mit sich, wie z.B geringere F&E Kosten und Zeitersparnisse.
Es hat sich allerdings gezeigt, dass Open Innovation nicht immer direkt zu besseren Ergebnissen führt, sondern ein längerer Prozess ist, welcher erst durch einen Lerneffekt zu Kosteneinsparungen führt.
Viele große Konzerne und KMU nutzen bereits die Methodik der Open Innovation. Im Folgenden zeigen wir euch zwei Best Practice Beispiele von Procter & Gamble und des Landesverbandes Open Innovation Südtirol in Italien.
P&G ist für seine Open Innovation Strategien weltweit bekannt, 2015 wurden sie als „Bester Gesamtkonzern“ mit dem Open Innovation Award ausgezeichnet. Das multinationale Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, die Hälfte der Innovationen mit Hilfe externer Partner zu entwickeln. Eigene erfolgreiche Produkte wie z.B. Mr. Proper und Oral-B Zahnbürsten wurden mit der Hilfe von Nutzern aus der Community umgesetzt.
Auf der Internetseite P&G Connect Develop werden Details erläutert. Die Lösungen, die von der Community vorgeschlagen werden, werden von P&G weltweit vermarkt. Damit spart der Konzern nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Zeit sowie Ressourcen und entwickelt Produkte, die den Wünschen der Nutzer entsprechen.
Hier zeigt P&G noch weitere Beispiele seiner Open Innovation Ergebnisse.
OIS hat sich zum Ziel gesetzt, kleinstrukturierte Betriebe bei Ihrem Innovationsprojekt (von der Idee über den Prototypen bis hin zur Markteinführung und Vertrieb) unterstützen. Auf der Open Innovation Südtirol Online-Plattform können sich Unternehmen mit Ihren Herausforderungen und Fragestellungen bzgl. Ihres Innovationsprojekts im Rahmen eines Online-Wettbewerbs der Plattform-Community präsentieren. Experten konzipieren dann eigens für ihr diese Fragestellung einen Online-Wettbewerb. Durch den Wettbewerbsanreiz ist die Plattform-Community motiviert, eine Fülle neuer Ideen und Problemlösungen auszuarbeiten. Eine Jury bewertet die eingegangenen Beiträge und ermittelt die Gewinner. Nach Abschluss des Wettbewerbs erhalten die Unternehmen Unterstützung bei der Umsetzung der besten gesammelten Ideen und Problemlösungen.
Von der Eierverpackung bis zum Logo eines Startups – viele Betriebe haben sich bereits an OIS gewendet, um Ideen und neue Produkte zu erfinden. Auf der Internetseite findet man viele Beispiele und konkrete Lösungen für Unternehmen.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass Open Innovation ein zielführender Ansatz ist um Innovationen schneller und kostengünstiger entwickeln zu können.