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- Lukas Stratmann
2. Januar 2023, 09:54 :: Allgemein
Autor: Gastautor
Egal, ob Uber, Airbnb oder HelloFresh, viele Menschen sind schon einmal in ihrem Leben mit einer dieser Firmen in Kontakt gekommen. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um die Tochterfirmen internationaler Großkonzerne, sondern um ehemalige Start-ups, die innerhalb kürzester Zeit enorm erfolgreich geworden sind.
Die Start-up-Szene ist mittlerweile zum ernst zu nehmenden Gegenspieler für alteingesessene Firmen geworden. Innovative Produkte, ungewöhnliche Dienstleistungen und praktische Software stammen längst nicht mehr nur vom deutschen Mittelstand oder den ganz großen Playern. Auch immer mehr kleine Firmen mischen mit. Doch warum ist das eigentlich so und was können etablierte Unternehmen von den aufstrebenden Start-ups lernen? Die Antwort ist wie so oft facettenreich. Denn es sind direkt mehrere Eigenschaften, die Start-ups so erfolgreich machen. Im Vordergrund stehen ihre Agilität, Flexibilität und Schnelligkeit. Doch auch der enge Kontakt mit den Kunden spielt eine wichtige Rolle.
Innovationsführer kann nur werden, wer neue Ideen nicht im Keim erstickt, sondern ihnen die Möglichkeit gibt, sich zu entfalten. Während etablierte Unternehmen auf Sicherheit setzen und versuchen, alles möglichst weit im Voraus zu planen, denken Start-ups oft gar nicht so weit in die Zukunft und verfolgen in vielen Fällen einen sehr beweglichen Businessplan. Sie probieren Neues und verwerfen es, wenn es nicht funktioniert. Fehler werden nicht gefürchtet, sondern als Lernprozess genutzt. Bei großen Unternehmen ist das oft anders. Aus Angst vor dem Imageverlust werden die alten Pfade immer weiter ausgetrampelt und neue Ideen nicht selten sofort wieder verworfen.
Wie Start-ups mit alten Strukturen brechen und Luft für Neues lassen, zeigt sich vor allem im sogenannten agilen Arbeiten. Dabei bekommen die verschiedenen Teams im Unternehmen mehr Eigenverantwortung. Sie dürfen sich zum Beispiel selbst Ziele setzen und harmonieren aufgrund flacher Hierarchien oft besser miteinander.
Anstatt der klassischen Aufteilung in Führungsrollen und Untergebene ziehen hier alle an einem Strang und erzielen dadurch häufig erstaunliche Ergebnisse. Kontrolle und Überwachung rücken in den Hintergrund. Vielmehr stehen sich die Teammitglieder mit Rat und Tat zur Seite und ergänzen sich durch ihre verschiedenen Fähigkeiten gekonnt. Gleichzeitig werden Mitarbeiter dazu inspiriert selbst, unternehmerisch und innovativ zu denken und zu handeln, sodass sie mithelfen, das Unternehmen voranzutreiben und neue Ideen zu entwickeln.
Die besondere Strukturierung vieler Start-ups bringt automatisch weitere Vorteile mit sich. Da es oft keine starren Hierarchien gibt, sind die jungen Unternehmen flexibler, was es ihnen möglich macht, blitzschnell auf Veränderungen am Markt zu reagieren. Auf diese Weise können sie sich bei Krisen, technischen Weiterentwicklungen sowie in vielen anderen Szenarien anpassen und im besten Fall ihr Überleben sichern. Auch hier zeigt sich wieder, wie offen Start-up s gegenüber neuen Ideen sind.
Die Digitalisierung ist in vielen Unternehmen noch immer nicht vollständig vollzogen. Auch hier können alteingesessene Firmen von aufstrebenden Start-ups lernen. Die setzen nämlich häufig auf neue Technologien. Dadurch, dass sie ihre Daten in der Cloud sichern, haben sie ein Daten-Back-up und können zugleich flexibles Arbeiten realisieren. Denn die Mitarbeiter haben von überall auf der Welt Zugriff auf wichtige Daten. Voraussetzung ist, dass sie die notwendigen Berechtigungen besitzen und über ein Endgerät sowie einen Internetzugang verfügen. Daraus ergeben sich moderne Arbeitsmodelle wie zum Beispiel das Arbeiten im Homeoffice. Immer mehr Arbeitnehmer suchen gezielt nach Arbeitgebern, die es ermöglichen, zumindest an einigen Tagen in der Woche zu Hause zu bleiben. Unternehmen bekommen durch den gezielten Einsatz von Cloud-Speichern und modernen Arbeitsmodellen also einen Wettbewerbsvorteil, wenn es um den Kampf um die Fachkräfte geht.
Start-ups entwickeln ihre Produkte oft mit Unterstützung der Kunden weiter. Das bedeutet, dass sie monate- oder jahrelange Entwicklungsphasen einfach überspringen und ihr Produkt vermarkten, sobald es halbwegs verkaufsfähig ist. Das Feedback, das sie dann bekommen, nehmen sie aber ernst und bringen so ständig verbesserte Produkte auf den Markt, die tatsächlich die Wünsche ihrer Kunden erfüllen. Wenn ein Produkt einmal gar nicht gut ankommt, stellen sie es einfach ein, ohne viel Zeit und Geld in die Entwicklung gesteckt zu haben.
Manche Unternehmen gehen sogar so weit, dass sie die Kunden schon in der ersten Entwicklungsphase mitsprechen lassen. Das kann zum Beispiel über Crowdfunding-Projekte funktionieren. In diesem Fall stellt das Unternehmen sein Projekt vor und wirbt für Geldgeber. Diese werden dann regelmäßig mit Updates zum aktuellen Entwicklungsstand versorgt und können ihre Rückmeldung dazu geben.
Nicht nur das Feedback der Kunden spielt eine wichtige Rolle in Start-ups. Hinzu kommt, dass sie eine enge, freundliche und direkte Kommunikation mit ihnen pflegen. Dadurch bleiben sie stets präsent und hinterlassen einen positiven Eindruck beim Kunden. Die Kommunikation wird praktisch zum Marketinginstrument und kann zum Beispiel über Social Media erfolgen. Doch auch via E-Mail, Chat und über das Telefon sprechen Start-ups mit ihren Kunden und wissen so immer genau, was diese gerade beschäftigt.