Was wurde eigentlich aus...Studydrive? - STARTPLATZ

Was wurde eigentlich aus…Studydrive?

18. November 2015, 08:00 :: Allgemein

Autor: Carolin Gattermann

Seit mehr als zwei Jahren präsentieren sich monatlich Startups auf dem Rheinland-Pitch. Doch was wurde eigentlich aus unseren ersten Rheinland-Pitch Teilnehmern? Wir haben nachgefragt bei Sven Gasper, Co-Founder von Studydrive und Gewinner des Rheinland-Pitch August 2013.

Hallo Sven! Fangen wir mit dem Wesentlichen an: Was macht ihr bei Studydrive?

Wir haben 2013 ganz einfach angefangen und haben ein Tool gebaut, mit dem Studenten in strukturierter Weise Studienunterlagen austauschen können. Also eine Plattform auf der man Mitschriften, Zusammenfassungen, Präsentationen und alles, was man sonst zum Lernen braucht, finden und bewerten kann. Durch die Plattform bleiben die Dokumente über Generationen hinweg erhalten und die Studenten haben für ihre Uni eine zentrale Anlaufstelle, auf der sie die Dokumente finden können. Das war unsere Startidee und ist auch immer noch der Kern von Studydrive. Mittlerweile haben wir uns weiterentwickelt, weil wir gemerkt haben, dass wir unglaublich viele smarte Studenten auf der Plattform haben, die auch angefangen haben, auf der Plattform Diskussionen über ihre Studienfächer zu führen. Dafür war Studydrive nicht ausgelegt.

Wir haben das Potenzial erkannt und im Mai diesen Jahres Studycrowd ins Leben gerufen: Eine neue, universitätsübergreifende Plattform, auf der sich Studenten zu verschiedenen akademischen Themen und Fragestellungen austauschen können. Wir haben also eine Art Stackoverflow für Studenten geschaffen. Eine reine Frage&Antwort-Plattform, auf der der Student der einen Uni Fragen eines Studenten einer anderen Uni beantworten kann.

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Sven Gasper, Co-Founder von Studydrive

Seit diesem Semester sind wir noch mit einer dritten Plattform online: Studytutors ist eine online Nachhilfe-Plattform, auf der qualifizierte Tutoren kostenpflichtige Nachhilfe via Video-Chat anbieten können. Unsere Tutoren sind dabei zum Beispiel Studenten, die in ihrem Studienbereich besonders gute Noten hatten, aber auch professionelle Tutoren sind mit an Bord. Dabei kümmern wir uns um alles, was die Plattform und die Bezahlung betrifft, damit sich die Studenten voll auf den Inhalt konzentrieren können. Einen kleinen Prozentsatz des Stundensatzes behalten wir dann als Kommission ein. Bei den anderen beiden Plattformen arbeiten wir mit Unternehmenskunden wie Deloitte oder Roland Berger zusammen, die unsere Plattformen für Employer Branding nutzen, und um gezielt Stellen für besonders talentierte Studenten an ausgewählten Universitäten auszuschreiben.

Im August 2013 wart ihr Gewinner des Rheinland-Pitches. Wie war eure Situation damals und wie habt ihr euch seitdem entwickelt?

Wir hatten damals erst im April gegründet und eine erste Testphase in Maastricht abgeschlossen, wir wussten also, dass die Idee im Kern ankommt. Mehr war das damals noch nicht. Beim Rheinland-Pitch ist eine Vertreterin des hub:raum-Accelerators der Deutschen Telekom auf uns aufmerksam geworden. Sie hat uns eingeladen, das Accelerator-Programm in Berlin zu durchlaufen. Der Einladung sind wir gefolgt und haben Ende 2013 das dreimonatige Programm durchlaufen. Im Anschluss haben wir aus eigenen Umsätzen das Unternehmen weiter aufgebaut und haben zusätzlich ein Stipendium vom Europäischen Sozialfond bekommen, was uns weiteres organisches Wachstum ermöglicht hat. Diesen Sommer haben wir die erste größere Finanzierungsrunde mit einem Gesamtvolumen von ca. 2 Mio. € abgeschlossen, bei der sich u.a. Dieter von Holtzbrinck Ventures und die employour GmbH beteiligt haben. Man sieht also: Visibilität ist enorm wichtig, um Unterstützer für die eigene Idee zu finden. Der Rheinland-Pitch war unser erster öffentlicher Auftritt und hat uns einige Türen geöffnet.

Wenn man ein Forum geboten bekommt, seine Idee öffentlich zu präsentieren, nutzt die Gelegenheit! – Sven Gasper

Was sind eure nächsten Schritte?

Auf jeden Fall Wachstum. Für Studytutors wollen wir bis März 2016 einen starken Proof of Concept liefern, dass die Plattform angenommen wird. Bei Studydrive und Studycrowd wissen wir schon, dass die Konzepte angenommen werden. Hier fokussieren wir uns darauf, zu wachsen und bekannter zu werden. Und wenn wir das schaffen, steht auch schon wieder die nächste Finanzierungsrunde an.

Zum Abschluss: Hast du einen Tipp für neue Start-Ups, die am Rheinland-Pitch teilnehmen?

Ich habe keine konkreten Tipps für den Pitch selber. Ich glaube, da gibt es andere, die Pitch-Trainings geben können, aber: Nutzt auf jeden Fall die Gelegenheit! Wenn man ein Forum geboten bekommt, seine Idee öffentlich zu präsentieren, nutzt es! Geht raus in die Welt, präsentiert euch! Ich bin kein Fan davon, von Event zu Event zu tingeln, aber wir haben gemerkt, wenn man zu lange im Kämmerchen sitzt, fängt man irgendwann an, sich im Kreis zu drehen und dann ist es gut, Input von außen zu bekommen. Eine Veranstaltung wie der Rheinland-Pitch macht genau das und hilft, die eigenen Produkte kritisch zu hinterfragen, Kontakte zu knüpfen und auch Mitstreiter zu finden.

Wir bedanken uns bei Sven für das Gespräch und wünschen weiterhin viel Erfolg in Berlin!


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