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26. April 2019, 15:04 :: Aktuelle Trends | Allgemein
Autor: Olga Rube
Das finanzielle Blutbild zur ganzheitlichen Beratung von Bank und Versicherung – dies hat sich ein FinTech Startup aus München auf die Fahne geschrieben. BANKSapi ist ein Banking-as-a-Service-Provider und stellt eine API bereit, nach deren Implementierung User auf ihre Konten, Kreditkarten, Bausparverträge und Depots mittels der Frontend-Anwendung der Lizenznehmer zugreifen können. Lizenznehmer, wie etwa Versicherungen oder Maklergesellschaften, erhalten damit die Möglichkeit, Banking-Leistungen in Ihr Angebot zu integrieren und die Kontodaten mit Hilfe von künstlicher Intelligenz kundenzentriert auszuwerten. Wir haben uns mit Jan Wichmann, Co-Founder von BANKSapi und Speaker bei der InsurTech Konferenz am 24. Mai, getroffen und erfahren, was konkret hinter dem Konzept steckt.
Wie können Regulierungen eine Chance für Finanzinstitutionen und Versicherer sein, um auf die Innovationswelle aufzuspringen? Und wie lassen sich beide Parteien koppeln, um dem Kunden den bestmöglichen Service zu bieten? BANKSapi scheint die Antwort zu kennen. Jan Wichmann, gelernter Versicherungskaufmann, studierte im Bachelor und Master BWL an der Universität Passau und schloss seinen MBA an der Corvinus University Budapest ab. Nachdem er bei KPMG mit seinem damaligen Partner den FinTech-Bereich mit aufgebaut hat, gründete er gemeinsam mit Reinhard Tahedl, Dr. Ahmet Toker und Felix Baaken das FinTech Startup BANKSapi. Hinter BANKSapi steht der B2B-Company Builder Finconomy.
Das 2018 gegründete Startup mit Sitz in München, ermöglicht Versicherungen und Maklern den Zugriff zu den wertvollen Finanzdaten Ihrer Kunden – vorausgesetzt der Kunde stimmt zu. Versicherungsnehmer haben über die integrierte API die Möglichkeit, auf sämtliche Finanzdaten zuzugreifen und Finanztransaktionen innerhalb des Kundenportals – dem Financial Home des Mandanten — zu tätigen. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Der Versicherungsnehmer profitiert von unkomplizierter Zahlungsabwicklung und der ganzheitlichen Finanzübersicht, anstatt diverse Kundenportale zu bedienen, der Versicherer wiederum kann eine auf Basis relevanter Kundeninformationen und auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene Beratung sicherzustellen. Das Geschäftsmodell von BANKSapi basiert dabei nicht nur auf der Aggregation von Zahlungs- und Kreditkartenkonten, Bausparkassenverträgen und Depots, sondern auch auf der Ausführung von Zahlungsvorgängen und der Entwicklung intelligenter Produkte mittels künstlicher Intelligenz und Smart Analytics. BANKSapi hat mehr als 97 % der deutschen Bankenlandschaft über seine API angebunden und damit rund 3000 Finanzdienstleister. Die Bank auf der einen und die Versicherung auf der anderen Seite verschmelzen mittels einer API: Digital Bancassurance.
“Digital Bancassurance: Getrieben durch neue Technologien rund um APIs sowie Regulatorik, wie die PSD2, lässt die Silos der Versicherer und Banken aufbrechen, Unternehmensgrenzen verschwimmen digital. Aber auch die Kundenerwartungen, diese sind getrieben durch Amazon, Google, Alibaba und Apple. Hier setzen wir mit dem finanziellen Blutbild und unserer REG/Protect-Lösung an. Die passgenaue Angebotserstellung und Produktentwicklung mittels intelligenter Verbindung aus Bestands- und Zahlungsstromdaten,“ – so Wichmann.
Zur Einordnung: die EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 (Payment Services Directive 2) spielt im Kontext neuer Innovationen im Bereich Digital Banking eine zentrale Rolle. Stimmt der Kunde zu, haben Unternehmen nach der neuen Gesetzgebung die Möglichkeit, auf deren Kontodaten bei den jeweiligen Banken zuzugreifen – digital und in Echtzeit.
„Versicherer sehen sich zunehmend von der Kundenschnittstelle durch Aggregatoren wie Check24 oder großen Tech-Firmen verdrängt. Digital Bancassurance bietet daher die einmalige Chance, Alltagsrelevanz mittels Banking an der digitalen Kundenschnittstelle zu erlangen, Lebensereignisse im richtigen Moment auf Basis der Kontodaten zu erkennen, wie z.B. Gehaltserhöhungen, die Geburt von Kindern, und hier neue Lösungen und Produkte anzubieten. Google hat geniale Daten, die Kontodaten sind noch genialer.“ – so Wichmann.