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- Lukas Stratmann
21. November 2018, 19:12 :: Veranstaltungen
Autor: Olga Rube
Die Startup-Landschaft verändert sich und doch liegen Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Gründer-Genossen in der Statistik der Existenzgründungen weit zurück. Gerade einmal jedes zehnte Unternehmen wird von einer Frau gegründet. Eine Tatsache, die sich ändern muss – finden nicht nur wir, sondern auch Heiko Porzt, Präsident bei der Entrepreneurs‘ Organization Rhein-Ruhr und Sponsor des Female Empowerment Summits, der Frauen dazu aufruft, den Schritt in die Welt des Unternehmertums zu wagen. Wie Frauen es schaffen, sich in einer männerdominierten Startup-Welt durchzusetzen, wollten wir genauer wissen und haben Heiko Portz vier Fragen gestellt.
#1: Hallo Heiko! Stell dich unseren Lesern doch kurz vor!
„Gerne! Ich bin Unternehmer aus Erkelenz und betreibe ein Fachgeschäft für Brautkleider und Abendmode. Darüber hinaus bin ich ehrenamtlich als Präsident der regionalen Gruppe EO Rhein-Ruhr tätig. Als bundesweites Unternehmernetzwerk verfolgt EO das Ziel, Entrepreneure dabei zu unterstützen, miteinander zu lernen und zu wachsen. Dabei kommen im Wesentlichen zwei Kernsäulen zum Tragen: Zum einen bieten wir unseren Mitgliedern diverse Workshops und Seminare an und schaffen auf diese Weise eine Plattform für den aktiven Bildungstransfer. Ein weiterer Kerngedanke von EO ist das Konzept des Peer-to-peer-Learnings, dessen Ziel es ist, in regelmäßigen Treffen innerhalb kleiner Gruppen voneinander zu lernen und die Herausforderungen des Unternehmer-Daseins miteinander zu teilen. Unsere Vision: die weltweit größte Community an Unternehmern werden.“
#2: Warum hast du dich dazu entschlossen, den Female Empowerment Summit zu fördern?
„Für uns als bundesweite Organisation, die sich auf die Fahne geschrieben hat, Gründern und Unternehmern zu schnellerem persönlichen Wachstum und somit größere beruflichen Erfolg zu verhelfen, gehört Diversität zu einem der zentralen Werte. Denn nur eine breit aufgestellte Mitgliederschaft – von Alter und Branche bis hin zu Herkunft und Geschlecht – macht einen qualitativen Erfahrungsaustausch möglich. Wir wünschen uns, dass Jung und Alt lernen, voneinander zu profitieren, gemeinsam zu wachsen und so ihre Persönlichkeit zu entfalten. Den Unternehmergeist auch bei Frauen zu entfachen ist uns daher eine Herzensangelegenheit.“
#3: Wie ist deine Einschätzung zur weiblichen Rolle in der Startup-Szene – wird die Zahl der Gründerinnen in den nächsten Jahren ansteigen?
“Ich hoffe es inständig! Frauen sind eine Bereicherung für die Szene – und doch leider immer noch höchst unterrepräsentiert. Durch den regelmäßigen Kontakt zu Unternehmern mache ich stets die erschreckende Beobachtung, dass Führungspositionen in aufstrebenden Unternehmen in den seltensten Fällen von Frauen besetzt sind. Ähnlich verhält es sich mit Startups, bei denen nur vereinzelt Frauen die Drahtzieher sind. Das kann daran liegen, dass dem Thema noch nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird, aber auch daran, dass viele Frauen sich eine Existenzgründung (noch) nicht zutrauen. Ganz egal, welche Ursache dieser Status quo hat – es ist zweifellos ein Zustand den man ändern sollte.”
#4: Was muss sich in der deutschen Startup-Szene verändern, um Gründerinnen noch mehr zu fördern?
“Es erfordert mehr weibliche Pioniere, die selbst gegründet haben und mit Vorbild vorangehen. Was wir brauchen sind Erfolgsgeschichten von Unternehmerinnen, die in einem ungewöhnlichen Bereich Erfolg haben und bereit sind, andere Frauen zu ermutigen, dasselbe zu schaffen. Zudem ist es wichtig, die Szene vermehrt für die Existenzgründung von Frauen zu sensibilisieren, um dem Thema mehr Dynamik zu verleihen, so etwa mit Formaten wie dem Female Empowerment Summit.”