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21. Dezember 2017, 16:25 :: Allgemein | Community | Erfolgsgeschichten
Autor: Olga Rube
Vor knapp einem Jahr kamen die beiden Gründer Philipp Heltewig und Sascha Poggemann mit dem Gründerstipendium der Vaillant Group in den STARTPLATZ Düsseldorf. Inzwischen verfügt das KI-Startup über 14 Mitarbeiter, sahnte zuletzt eine Investition im zweistelligen Millionenbereich ab – die Expansion in die USA steht unmittelbar bevor. Ein Aufstieg wie aus dem Bilderbuch. Wir sprechen mit COO Sascha Poggemann über die aktuellsten Entwicklungen und Meilensteine von COGNIGY.AI und decken das Erfolgsgeheimnis eines Vorzeige-Startups auf.
Hallo Sascha! COGNIGY.AI dient mit seiner Sprachsteuerungssoftware als Unternehmenslösung für eine optimierte digitale Kundenkommunikation. Erklär uns doch kurz, wie das in der Praxis aussieht!
„Wir haben unsere COGNIGY.AI Software entwickelt, die als B2B-Lösung in Unternehmen, insbesondere im Bereich des digitalen Marketings agiert. Damit ermöglichen wir Unternehmen, Dialogsysteme wie beispielsweise Chatbots, in ihre digitale Kundenkommunikation zu integrieren.
Diese können mit Webseiten und Apps, aber auch Social Media Portalen wie Facebook gekoppelt werden. Damit sind Marketer und Produktmanager in der Lage, im Namen ihrer Marke zu chatten. Darüber hinaus gehen wir in den Bereich der Sprachsteuerung hinein. Dabei fokussieren wir uns jedoch nicht auf die Umwandlung von Sprache in Text, diese Funktion wird bereits von einigen etablierten Systemen aufgegriffen. Wir setzen vielmehr an der Dialoglogik an: COGNIGY.AI bildet die technische Basis um z.B. einen interaktiven Produktselektor zu bauen, so z. B. mit der Option, FAQ’s digital abzubilden. Um derartige Dialoge ermöglichen zu können, bedarf es einer Anbindung an sogenannte Backend Systeme wie z.B. Produktdatenbanken oder interne Prozess-APIs. Wir bilden mit Cognigy die Schnittstelle zwischen den Interfaces: An erster Stelle steht das Portal, an den das Dialogsystem gekoppelt werden soll (z. B. Facebook), dazwischen steht COGNIGY.AI und dann kommen sozusagen die Kundendaten und unternehmensspezifischen Prozesse. Mit unserer Plattform können diese Dialoge realisiert und mithilfe unseres eigens dafür konzipierten graphischen Konversationseditor entsprechend dargestellt werden.“
Eure Software wird bereits von namhaften Unternehmen wie Henkel & Oetker genutzt. Wie seid ihr an die rangekommen und wie konntet ihr eure Bekanntheit so rapide steigern?
„Zum einen konnten wir als Finalisten beim European Venture Contest wichtige Kontakte knüpfen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf uns ziehen. Die Teilnahme am Rheinland-Pitch letztes Jahr und die Auszeichnung mit dem Plus X Award zum besten Startup des Jahres auf der InnoVario hat uns nochmal einen ordentlichen Push gegeben. An Vaillant sind wir über das Accelerator-Programm gekommen. Wir sind aktuell in Gesprächen mit namhaften Unternehmen aus dem Bankwesen, mit großen Versicherungen und Automobilherstellern, die auf unserer Website ein Demo Request beantragen und unsere Technologien erproben können. Wir sehen auch, dass unsere Gesprächspartner und dann wiederum an ihre Kontakte weiter empfehlen – so entsteht dann ein Synergie- und Netzwerkeffekt, der uns dabei geholfen hat, eine hohe Reichweite zu erlangen. Unsere Pipeline ist jedenfalls im Moment gut gefüllt.“
Ihr seid vor knapp einem Jahr mit dem Gründerstipendium der Vaillant Group in den STARTPLATZ gekommen und konntet bereits eine Millionenfinanzierung einheimsen. Was ist euer Erfolgsrezept?
„Fokus. Fokus. Fokus. Sich nicht von Kleinigkeiten ablenken lassen. Und das Wichtigste: die Vision nicht aus den Augen verlieren. Da ist Philipp absoluter Profi drin: Bei Sitecore hat er beim Aufbau der Standorte in Australien und Neuseeland mitgewirkt und konnte jede Menge Managementerfahrungen sammeln – Erfahrungen und Fähigkeiten, die er jetzt nutzt, um unser Team zu motivieren und zu pushen. Wir haben jeden Montag ein Statusmeeting und führen regelmäßig Salesmeetings durch. Nicht zuletzt kommt es auf die richtigen Mitarbeiter an, die wir für uns gewinnen konnten. Wir haben hier echte Experten im Team – das ist großartig. “
Welche Ziele verfolgt ihr im nächsten Jahr?
„Mit dem Investment wollen wir unser Team maßgeblich aufbauen und unsere Räumlichkeiten ausweiten. Wir werden einige laufende Kundenprojekte fertigstellen und in den Markt einführen, um weitere Referenzcases zu bekommen. Es gilt jetzt in erster Linie, mit dem Team zu wachsen. Seit kurzem ist Marc Schneider bei uns im Sales tätig. Er hat zuvor über 13 Jahre bei Sitecore gearbeitet, hat dementsprechend viel Erfahrung und konnte wichtige Kontakte herstellen. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft in der Lage sein werden, Menschen für uns zu gewinnen, die über eine herausragende Expertise und Erfahrung verfügen.“
Zu Beginn wolltet ihr mit COGNIGY.AI einen Teddybären bauen. Wieso seid ihr vom ursprünglichen Plan abgekommen?
„Wir haben eines schnell festgestellt: Um wirklich erfolgreich zu sein, müssten wir in der Lage sein, innerhalb von kürzester Zeit ein Produkt zu konzipieren, das wir skalierbar verkaufen können. Wäre es also nicht besser, eine Plattform zu entwickeln, mit dem andere Teddybären bauen, anstatt selbst einen zu bauen? Uns wurde klar, dass wir mit Chat Bots, sprechenden Geräten und interaktiven Smart Homes bis hin zu Virtual Reality in der Lage sein würden, ein wesentlich breiteres Spektrum und einen größeren Markt abzudecken. Gleichzeitig schaffen wir es, uns auf die Entwicklung einer Software-Plattform zu fokussieren, mit der unsere Kunden unterstützt durch Mediaagenturen oder technischen Implementierungspartnern dann ihre spezifischen Anwendungen und Dialoge konzipieren können. COGNIGY.AI ist somit universell einsetzbar.“
Welchen Stellenwert nimmt der STARTPLATZ für euch ein? Wie hat er euch auf eurem bisherigen Weg unterstützt?
„Der STARTPLATZ bietet ein wertvolles Netzwerk, das uns in vielerlei Hinsicht geholfen hat, unsere eigene Community auszubauen. Die offene Bürogemeinschaft und das Netzwerk, gepaart mit den STARTPLATZ Services, lässt Flexibilität zu und sorgt dafür, dass man mehr Zeit hat, sich auf die wesentlichen Dinge in den Anfängen der Gründungsphase zu konzentrieren. Auch die Vernetzung zu anderen Initiativen, dem StartupDorf, dem DigiHUB und weiteren hat uns sehr geholfen erfolgreich zu starten. “
Wir bedanken uns bei Sascha für ein inspirierendes Gespräch und eine tolle Success Story!