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29. März 2018, 10:11 :: Allgemein | Community
Autor: Olga Rube
Wir versorgen euch mit den neuesten Startups in unserem Haus: Unsere Teams des Accelerator-Programm Runde #15 im Interview.
Startup Name: JOUNEO
Team: Carolin Obernolte, Johannes Deubener
Ideenstart: April 2017 in San Francisco
Standort: Köln
Die Idee in einem Satz: Mithilfe der JOUNEO App können gesundheitsbewusste Personen einfach und flexibel ihren persönlichen Coach im Bereich Sport, Fitness und Gesundheit on-demand buchen.
Ein produktiver Tag startet nicht ohne: Bei Carolin mit 1 Stunde Hunderunde auf dem Fahrrad am Rhein entlang. Bei Johannes mit einem guten Kaffee.
JOUNEO’s drei Hashtags: #eHealth #personalhealthcoaching #platform
Welches spezifische Problem kannst du mit deiner/eurer Idee lösen? Gib uns einen Use Case?
→ Mit unserer App bringen wir 2 Nutzergruppen zusammen:
a) Auf der einen Seite unsere sogenannten Trainees, also gesundheitsbewusste, sportinteressierte Personen, die durch ihren Job extrem eingespannt sind, sich aber dennoch oder gerade deshalb nach einem sportlichen Ausgleich sehnen. Da dieser Ausgleich jedoch oftmals aufgrund des anspruchsvollen Jobs zu kurz kommt, benötigen sie zeitlich, örtlich, wie vertraglich ein extrem flexibles Angebot. Außerdem legt unsere Zielgruppe einen sehr großen Wert auf Individualität und Effektivität beim Training, da sie in der wenigen Zeit, die sie haben, die besten Ergebnisse erzielen wollen. Genau das wollen wir durch unsere App sicherstellen.
b) Auf der anderen Seite haben wir unsere Coaches, also professionell zertifizierte Trainer im Bereich Sport, Fitness und Gesundheit, die extreme Schwierigkeiten dabei haben, sich im Internet eine Marke aufzubauen und entsprechend Reichweite und Kunden zu gewinnen. Außerdem haben Coaches derzeit extrem hohe Fixkosten (teilweise ca. 800€ pro Monat), da sie oftmals an Vereine oder Fitnessstudios gebunden sind, um sich dort als Trainer bei ihrer Zielgruppe positionieren und die Einrichtungen nutzen zu können. Wir möchten jedoch gerade den Coaches, die den Mehrwert vor Kunde schaffen, ihre finanzielle Unabhängigkeit zurückgeben, eine Vermarktungsfläche sowie Entlastung bei administrativen Aufwand Ihrer Tätigkeit bieten.
Was hast du vor der Gründung beruflich gemacht?
Beide Gründer sind im Deutsche Telekom Konzern beschäftigt. Carolin als Unternehmensberaterin und Johannes als Investment Manager im Innovationsbereich .
In welcher Situation kam der Geistesblitz für deine ursprüngliche Idee und dein Impuls, die Idee weiterzuentwickeln?
Carolin kam die Idee, die App zu entwickeln, als sie beruflich für einige Monate in San Francisco war. Sie wollte dort Tennistraining nehmen ohne sich an einen Verein binden zu müssen, da ihr Aufenthalt auf 3,5 Monate beschränkt war. Nach einer extrem aufwendigen Recherche hat sie kein passendes Angebot gefunden, ist somit gezwungener Weise in einen Tennis Club eingetreten (was EXTREM teuer war) und konnte letztlich in der Zeit nur fünfmal Unterricht nehmen, weil sie für die Hälfte der Zeit auf ein Projekt nach Florida geschickt wurde. Da sie dann in Florida wieder vor dem gleichen Problem stand, nicht flexibel Tennistraining nehmen zu können, dachte sie sich, dass es vermutlich vielen Berufstätigen so ergeht und man mit einer App vielen weiterhelfen könnte.
Mit welchen Herausforderungen warst du als erstes konfrontiert?
Als extremer Team Player war es Carolin zunächst wichtig, einen passenden Mitgründer zu finden. In ihrer Zeit in San Francisco lernte sie zum Glück Johannes kennen, der sofort Feuer und Flamme für die Idee war und als zweiter Gründer ins Team eingestiegen ist.
Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich dein Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Zunächst wollten wir den Rahmen für die Lösung viel weiter fassen und neben dem Matching mit professionellen Coaches auch noch ein Peer to Peer Matching im Sport anbieten. Außerdem wollten wir auch direkt den App-Nutzern die Möglichkeit bieten, Sport Facilities über die App direkt mit buchen zu können. Nach einer Marktanalyse haben wir jedoch von diesem Ansatz Abstand genommen und uns viel stärker zu fokussiert: Die Vermittlung von Personal Health Coaches an zahlungskräftige (Young) Professionals.
Wie sieht dein nächster Meilenstein aus?
Wir sind derzeit dabei, so viele Nutzer wie möglich an passende Coaches zu vermitteln und im Zuge dessen so viele Kundengespräche zu führen wie möglich, um anhand des Nutzer Feedbacks die App weiterzuentwickeln.
Wenn du noch einmal von vorne anfangen könntest, gibt es irgendetwas, was du anders machen würdest?
Auf jeden Fall den Legal Fuck Up Workshop vom Startplatz als aller erstes besuchen.
Wie bist du auf den STARTPLATZ gekommen?
Wir wurden durch die Rheinland Pitches auf den Startplatz aufmerksam. Anschließend haben wir uns über das Acceleratoren Programm informiert und da wir sofort begeistert waren, haben wir uns beworben und wurden erfreulicherweise angenommen.
Was oder wer hat dir im STARTPLATZ am meisten bei der Umsetzung deiner Idee geholfen?
Wir sind noch nicht lange beim Startplatz dabei, aber bisher war der Lean Startup Workshop von Jules für uns unglaublich werthaltig, da wir daraufhin noch einmal unseren Zielgruppen-Fokus erfolgversprechend angepasst haben.
Wie beurteilst du die Rheinische Startup-Szene und was wünschst du dir noch?
Die Rheinische Startup-Szene ist im Kommen und die Rheinland Pitches erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wir würden uns wünschen, dass noch mehr Investoren und VCs auf die Rheinländischen Startups aufmerksam würden, um neben Berlin, Hamburg und München mit Köln eine weitere Startup Hochburg zu erschaffen.
Wenn du Startups und Gründern noch einen Tipp geben könntest, was wäre das?
Wir haben es am eigenen Leib erlebt: Man sollte immer – so sehr man auch an seinem Baby hängt – kritisch reflektieren, ob der geplante Fahrplan wirklich der vielversprechendste ist. Sobald man merkt, dass der gewählte Weg womöglich durch einen besseren Ansatz ersetzbar ist, sollte man Mut und Flexibilität besitzen, um vom Ursprünglichen loszulassen und den neuen Weg zu beschreiten.
Das Accelerator-Programm:
Wie bist du auf das STARTPLATZ Accelerator-Programm gekommen?
Wir wurden durch die Rheinland Pitches auf das Startplatz Accelerator-Programm aufmerksam und wollten als Bonner Startup gerne in das Acceleratoren Programm, um von den zahlreichen angebotenen Workshops und Networking Angeboten hilfreiche Tipps für die Weiterentwicklung unseres Startups zu erhalten.
Was sind deine ersten Learnings aus der Zeit?
Das erste Learning ist definitiv, erhaltenes Feedback nicht nur ernst zu nehmen sondern auch genug Mut und Flexibilität zu fassen, um es umzusetzen.