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16. August 2018, 17:48 :: Accelerator | Allgemein | Community
Autor: Jana Kalbfleisch
In diesem Interview mit Tim erfahrt ihr mehr über Socialbnb, wie die Idee entstand, Herausforderungen mit denen sie konfrontiert wurden, ihre ersten Learnings im STARTPLATZ Accelerator sowie die Pläne für die kommenden Monate. Zudem erzählt uns Tim ein wenig mehr über das Team von Socialbnb.
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Startup Name: Socialbnb
Teamgröße: 10 Studenten – 3 Personen im Kern-Team
Team: Emily Goehlmann, Nikolaos Bizogias, Tim Weyel
Ideenstart: 2016
STARTPLATZ Standort: Köln
Die Idee in einem Satz: Socialbnb ist eine soziale & innovative Homestay-Plattform, auf der sich NGOs registrieren, ihre ungenutzten Räume in Form von Unterkünften inserieren und Touristen diese dann direkt buchen können
Unsere drei Hashtags: #socialtourism #staylocalstayfair #ngos
Das beste am STARTPLATZ Accelerator: Das umfassende Netzwerk
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Wie kamt ihr auf die Idee?
Auf das Konzept, NGOs durch die Verwendung ungenutzter Ressourcen, in unserem Fall leerstehender Räumlichkeiten, eine alternative Einnahmequelle zu schaffen, kamen wir, als wir vor 2 Jahren Mr. Thy in Pang Na nahe der kambodschanischen Hauptstadt trafen. Er wollte den Kindern des Dorfes Englischunterricht ermöglichen, jedoch fehlten ihm die finanziellen Mittel für Lernmaterialien und einen geeigneten Lehrer. Wir kamen auf die Idee, in dem vom Tourismus stark betroffenen Gebiet eine Unterkunft der besonderen Art zu errichten und der NGO somit eine Plattform zu geben, um Touristen für sein Projekt zu begeistern und durch den vom Gast gezahlten Übernachtungspreis, eine konstante Eigenfinanzierung zu ermöglichen. Wir skalierten und aus „Go Pang Na“ wurde schließlich „Socialbnb“.
Welches spezifische Problem könnt ihr mit eurer Idee lösen? Gib uns ein Beispiel.
Wir von Socialbnb beschäftigen uns mit Herausforderungen des Tourismus und Herausforderungen der Arbeit von NGOs. Neben unserem Ziel, den Begriff des „Nachhaltigen Reisens“ neu zu definieren, lösen wir mit unserem Homestay-Konzept drei große Herausforderungen vieler, vor allem kleinerer, NGOs in dezentralen Regionen: Das Problem der hohen Spendenabhängigkeit, des fehlenden Marketings & Netzwerks und der unzureichenden Digitalisierung. Am Beispiel unseres zuvor erwähnten Pilot Projekts „Go Pang Na“ können wir der NGO von Mr. Thy bis heute durch die Einnahmen seiner auf Socialbnb gelisteten Homestays in seiner NGO, eine konstante Eigenfinanzierung bieten, auf seine Schule und die so wichtige Arbeit für die lokale Bevölkerung aufmerksam machen, und ihm des Weiteren ein Netzwerk zu anderen NGOs schaffen. Denn wir listen aktuell 4 weitere NGOs in Kambodscha und sind nach einer erfolgreichen Reise nach Peru mit 25 weiteren, neuen NGOs in Gesprächen, um sie möglichst schnell auf unserer Plattform listen zu können.
Mit welchen Herausforderungen wart ihr als erstes konfrontiert?
Die ersten Herausforderungen, die uns als angehendes Startup entgegen traten, bezogen und beziehen sich bis heute in erster Linie auf die richtige Herangehensweise in der Partnerakquise und auf die Kommunikation mit den NGOs. Die Größe der jeweiligen Organisation und das Level an vorhandener Digitalisierung variieren vom reinen Mail-Kontakt, bis hin zum Austausch via Facebook Nachrichten oder WhatsApp. Aufgrund fehlender digitaler Kommunikationskanäle ist in vielen Fällen jedoch die einzige Möglichkeit, interessanten NGOs unser Konzept vorzustellen, selbst im jeweiligen Land vor Ort zu sein, um diese anzutreffen. Auf manche der NGOs, mit denen wir heute durch unsere Reise nach Peru in Kontakt stehen, wären wir trotz Online-Recherche, niemals aufmerksam geworden.
Warum habt ihr am STARTPLATZ Accelerator teilgenommen?
Wir haben am STARTPLATZ Accelerator teilgenommen, um unser Netzwerk weiter auszubauen, an möglichst vielen interessanten Workshops teilzunehmen, uns insgesamt weiterzuentwickeln und im besten Fall auch den anderen angehenden Startups etwas zurückgeben zu können.
Was sind eure ersten Learnings aus der Zeit?
Derzeit stecken wir sehr in der Bearbeitung unserer positiven Ergebnisse aus Peru und stehen mit mehr als 25 neuen NGOs in Kontakt, um diese möglichst bald auf unserer Website zu listen. Daher kam die Teilnahme an den vielen interessanten Workshops & Coachings bislang etwas zu kurz. Die ersten Learnings aus den bisherigen Wochen beziehen sich daher sehr auf den bisherigen Austausch mit anderen Startups aus unserer Kohorte. Es ist immer wieder interessant zu sehen, was man in den doch ähnlichen Gesprächen mit anderen Startups, dennoch an Erfahrungen und Tipps mitnehmen oder weitergeben kann.
Wie sieht euer nächster Meilenstein aus?
Unsere nächsten Meilensteine beziehen sich auf den weiteren Ausbau unseres Angebots an NGOs. Wir möchten weltweit so viele NGOs wie möglich erreichen und dem Tourist ein breites Spektrum an einzigartigen und inspirierenden Hilfsprojekten bieten, welche die lokale Bevölkerung vor Ort so dringend braucht. Bis Ende des Jahres 2018 möchten wir insgesamt 100 NGOs in 6 verschiedenen Ländern listen.
Was habt ihr vor eurem Startup gemacht?
Da Socialbnb aus einer Studenteninitiative heraus gegründet wurde, haben die meisten aus dem Team zuvor ihr Abitur gemacht und im Anschluss mit dem Studium an der Universität zu Köln angefangen. Ich selbst habe, wie manch anderer aus dem Team auch, zuvor noch eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen. Auf diese Weise bringen wir sowohl durch verschiedene Studiengänge, als auch unterschiedliche zuvor geleistete praktische Erfahrungen, ein breites Spektrum an Knowhow mit in unser Startup.
Wie startet ein produktiver Tag für euch?
Für mich startet ein produktiver Tag meist am Laptop, wo ich meine Mails und andere Kommunikationskanäle checke und plane, was den Tag über erledigt und in den folgenden Tagen angegangen werden muss. Die Organisation am Morgen gibt mir die Ruhe, die Aufgaben des Tages anzugehen, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu vergessen. Neben dem laufenden Studium in einem Startup oder Projekt zu arbeiten, verlangt noch sehr viel mehr Organisation als ohnehin schon. Hierbei helfen Tools wie Trello oder auch Slack, welches ich im STARTPLATZ neu kennengelernt habe.
Welches war euer bester STARTPLATZ Accelerator Moment so weit?
Ein einzelner Moment ist bislang schwer zu nennen. Ein Moment, der jedoch für mich bislang den Nutzen des STARTPLATZ Accelerators am besten verdeutlicht, war der Eingang mit dem Interesse von „Orrick“, einer internationalen Rechtsanwaltschaft, die sich beim STARTPLATZ gemeldet und explizit Interesse an Socialbnb geäußert hat. Rechtliche Beratung ist in unserer Branche ein sehr umfassender Faktor und Momente wie diese zeigen, dass unser Konzept und die Idee immer wieder gut ankommen, man jedoch das richtige Netzwerk braucht, um den Kontakt aufbauen zu können.
Was macht ihr um den Feierabend einzuläuten?
Ein bestimmtes Ritual haben wir hierfür nicht, vor allem, da der tatsächliche Feierabend durch das nebenbei laufende Studium für den ein oder anderen zwangsläufig des Öfteren noch etwas nach hinten verschoben werden muss. Sofern man es doch mal einheitlich in den gemeinsamen Feierabend schafft, darf es der Heimatstadt entsprechend jedoch gerne zum Abschluss auch nochmal ein Kölsch in einer umliegenden Bar sein.
Erzählt uns etwas, das nur wenige Leute über euch wissen.
Worüber die meisten Leute erst in einem weiteren Gespräch mehr erfahren, ist der Umstand, dass wir mit Socialbnb eine große Organisation, die sich Enactus nennt, hinter uns stehen haben. Mit Enactus Universität zu Köln e.V. profitieren wir von einem großen Netzwerk aus Studenten, Alumni und Business Advisorn aus verschiedensten Unternehmen in Industrie und Wirtschaft. Eine Initiative, die uns ebenso wie der STARTPLATZ in vielen Fragen und Herausforderungen zur Seite steht.